So hat Bewegung einen positiven Einfluss auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel. Die Erhöhung des Mineralgehalts der Knochen zeigt die vorteilige Wirkung des Sports auf den Bewegungs-und Stützapparat. Das Osteoporose-Risiko wird gesenkt und damit das Frakturrisiko vermindert. Leichte Bewegung sorgt selbst bei bestehender Arthritis für eine Verbesserung der Schutzeffekte. Auch das Gehirn reagiert auf körperliche Aktivität mit einer gesteigerten Durchblutung in der Hirnrinde, dem Kleinhirn und dem Hippocampus, dem Sitz der Erinnerungen. Sogar eine Zunahme der Hirnmasse scheint in bestimmten Gehirnarealen beobachtet worden zu sein. Außerdem wirkt sich die Ausschüttung der Hormone Serotonin und Endorphin positiv auf den Abbau von Stress und auf die Behandlung von Depressionen aus.
Langzeituntersuchung macht Zusammenhänge klarer
Körperliche Fitness schlägt alle anderen Präventivmaßnahmen für Demenz, so zeigte sich im Frühsommer die Datenlage nach der Auswertung mehrerer internationaler Studien. Nicht alleine auf neurodegenerative Erkrankungen soll die Wunderwaffe Bewegung positive Auswirkungen haben. Auch andere psychische Erkrankungen wie Schizophrenie oder Depression könnten durch Sport gemildert werden, meinen die Experten. Neben der genauen Wirkung des Sports auf Geist und Körper ist die Häufigkeit der Bewegung Gegenstand der aktuellen Präventionsforschung. Mindestens 30 moderate Bewegungsminuten am Tag scheinen für Senioren derzeit eine gute Empfehlung zu sein.
Ganze 30 Jahre dauerte eine Langzeitstudie, die belegen sollte, dass Bewegung das Demenzrisiko senkt. Tatsächlich konnten sich die Probanden durch ihre regelmäßige körperliche Ertüchtigung ein reduziertes Risiko erarbeiten, so die Auswertung der Daten, die im Februar im Fachblatt „Annals of Internal Medicine“ publiziert wurden. Bereits seit Anfang der 70er Jahre wurden in einer texanischen Präventionsklinik, dem Cooper Center in Dallas, Angaben von Patienten im Rahmen der Studie ausgewertet. Die körperliche Fitness, genauer: die kardiorespiratorische Fitness, die bemisst, wie gut die Atmung und der Blutkreislauf den Körper mit Sauerstoff versorgen, wurde durch eine Sporteinheit auf dem Laufband ermittelt. Anschließend teilte man die Probanden je nach Leistung in fünf Gruppen ein.
Fast 20.000 Männer und Frauen kamen im Schnitt 24 Jahre später als über 65-jährige in die Klinik zurück. Die damalige Fitness-Messung wurde dann mit aktuellen Befunden abgeglichen. Die Gruppe, in der sich die fittesten Probanden befanden, hatte ein um ein Drittel geringeres Demenzrisiko. Die positive Auswirkung der körperlichen Fitness auf das Demenzrisiko zeigte sich unabhängig von anderen Herz-Kreislauf-Risikofaktoren, was laut den Forschern belegt, dass sowohl vaskuläre als auch nicht-vaskuläre Risikofaktoren durch die körperliche Aktivität des Einzelnen beeinflusst werden kann. Die kardiorespiratorische Fitness ist eine Kombination aus gewohnheitsmäßiger körperlicher Aktivität sowie genetischen- und Umweltfaktoren, darum könne keine Angabe über die individuell notwendige Menge der Bewegungseinheiten gemacht werden, so die Wissenschaftler weiter.
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