„Die Vorstellung, einmal nicht mehr bei klarem Verstand zu sein, ist für jedermann schrecklich“

Foto des Oberbürgermeisters Thomas Geisel
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Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel im Gespräch mit der AFI. Irren ist menschlich. Alzheimer auch. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel engagiert sich für die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Vor dem Welt-Alzheimer-Tag am 21. September sprach der Schirmherr im 20. Jahr unseres Bestehens über seine Angst vor der Erkrankung, seine persönlichen Erfahrungen und die Rolle der Alzheimer-Forschung.

Herr Oberbürgermeister Geisel, Sie engagieren sich als Schirmherr der Alzheimer Forschung Initiative e.V., wie kamen Sie mit dem Verein in Kontakt?

Ich wurde auf einer Veranstaltung auf die AFI angesprochen. Da mir die Thematik wichtig ist, habe ich ohne langes Zögern zugesagt, die Schirmherrschaft zu übernehmen.

Gesundheit im Alter war im Wahlkampf nicht unbedingt eines Ihrer Kernthemen. Warum möchten Sie für die Alzheimer-Forschung stehen?

Natürlich sehe ich den Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung. Weil Menschen körperlich immer länger gesund bleiben, wird die Alzheimer-Forschung immer bedeutender. Im Übrigen finden Sie das Thema „Gesundheit im Alter“ mit konkreten Ideen mehrfach in der Düsseldorfer Kooperationsvereinbarung von SPD, Grünen und FDP.

Die Alzheimer-Krankheit betrifft nicht nur die Patienten selbst, sondern immer auch die ganze Familie. Ist das in Ihrer Familie ein Thema?

Meine Familie ist Gott sei Dank nicht direkt betroffen, wohl aber die Familie meiner Frau. Ihre Mutter war schwer an Alzheimer erkrankt.

Wenn dies möglich wäre … Würden Sie selber gerne wissen wollen, ob Sie einmal an Alzheimer erkranken werden?

Nein. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich damit umgehen würde. Wenn es etwas gibt, bei dem ich wirklich Angst habe, dann ist es die Vorstellung, einmal nicht mehr bei klarem Verstand zu sein und insbesondere jede Fähigkeit der Reflexion über sich selbst verloren zu haben.

Welchen Umgang wünschen Sie sich mit Alzheimer-Patienten in Düsseldorf? Was tut die Stadt Düsseldorf dafür?

Ich wünsche mir, dass Alzheimer-Patienten trotz der mit der Krankheit verbundenen Einschränkungen in Düsseldorf leben können, insbesondere mit Würde behandelt werden und in einer Umgebung sind, wo sie sich sicher, wertgeschätzt und zu Hause fühlen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt wichtige Selbsthilfe-Angebote und bietet ein Servicebüro im Gesundheitsamt an. Insgesamt gibt es rund 250 weitere Service-Angebote von Selbsthilfe-Organisationen in Düsseldorf und der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Alzheimer Gesellschaft Düsseldorf & Kreis Mettmann e.V. hat zusammen mit dem Sozialamt der Stadt Düsseldorf außerdem das Demenz-Service-Zentrum geschaffen, hinter dem ein breites Netzwerk aus Kliniken und Wohlfahrtsverbänden steht. 

Was wünschen Sie der Alzheimer Forschung Initiative e.V. für die nächsten 20 Jahre?

Ich wünsche der Alzheimer Forschung Initiative viel Erfolg bei dem Bemühen, eine Therapie für diese Krankheit zu finden. Und generell wünsche ich mir, dass die Bedingungen für Alzheimer-Patienten so gestaltet sind, dass man nicht mehr ganz so viel Angst vor dieser Diagnose haben muss.

20 Jahre Alzheimer Forschung Initiative

Seit 20 Jahren arbeiten wir gemeinsam für eine Zukunft ohne Alzheimer. Angefangen hat alles im Sommer 1995 mit jeder Menge Enthusiasmus, einer Mitarbeiterin und dem großen Wunsch, etwas zu bewegen. Seitdem ist viel passiert und wir bleiben hartnäckig.

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