Großer Info-Abend in Essen:

Diagnose Alzheimer – Experten informieren

Haus der Technik, „Hörsaal a“, Hollestraße 1, 45127 Essen, am Donnerstag, 20.09.2018, 17.00 bis 20.00 Uhr

Eine Alzheimer-Diagnose ist von einschneidender Bedeutung nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Familie und den Bekanntenkreis des Erkrankten. Alle Betroffenen benötigen Informationen. Auch Menschen, die erste Gedächtnisprobleme bei sich oder einem Angehörigen bemerken, haben viele Fragen: Wie kann die Alzheimer-Krankheit diagnostiziert werden? Welche Vorkehrungen müssen für die Zukunft getroffen werden? Wie gehen Patienten und ihre Familie am besten mit der Diagnose um? Und ist Alzheimer eigentlich erblich?

Abwarten hilft bei Alzheimer-Verdacht nicht! Die Referenten der Veranstaltung „Diagnose-Alzheimer – Experten informieren“ bezogen im Haus der Technik in Essen Stellung.

„Wer sich Sorgen macht, sollte sich testen lassen“, sagte Prof. Richard Dodel, Chefarzt im Geriatrie-Zentrum Haus Berge in Essen, bei der Veranstaltung. Moderiert wurde der Informationsabend von AFI-Botschafterin und TV-Journalistin Okka Gundel.

Am Vorabend zum Welt-Alzheimer-Tag verdeutlichte Prof. Dodel den 320 Besuchern, warum im Falle eines Verdachts auf Alzheimer eine korrekte Diagnose wichtig ist. „Die Alzheimer-Erkrankung kann bisher nicht dauerhaft aufgehalten werden, wir können aber mit den bisherigen Medikamenten den Zustand für sechs bis zwölf Monate einfrieren.“ Zudem könnten Nebenwirkungen behandelt werden.

Nach der Diagnose müssten die Patienten im Vordergrund stehen. Dafür setzte sich Detlef Rüsing, Leiter des Dialog- und Transferzentrum Demenz an der Universität Witten/Herdecke, ein. „Alzheimer bedeutet für die Erkrankten ein ständiges Erleben von Fremdheit. Und das macht Angst“, sagte Rüsing. „Wir müssen mit den Alzheimer-Patienten sprechen und nicht nur mit den Angehörigen.“

Eine gute Nachricht hatte Privatdozent Dr. Ulrich Finckh mitgebracht. Der Humangenetiker berichtete, dass die Alzheimer-Krankheit nur in ganz seltenen Fällen erblich sei, da das Risiko für diese spezielle Form der Erkrankung etwa 1:15.000 betrage. Ein grundsätzlicher Verdacht bestünde, wenn die Erkrankung bereits vor dem 60. Lebensjahr auftritt und es mehrere Krankheitsfälle in der Familie gibt.

Einen spannenden Einblick in die Forschung bot Benedikt Zott von der TU München, der Schlafstörungen im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit erforscht. „Knapp 40 Prozent der Alzheimer-Patienten leiden unter Schlafstörungen. Bei ihnen sind vor allem die Tiefschlafwellen gestört“, sagte Zott. Diese Tiefschlafwellen seien aber wichtig für die Gedächtnisbildung, da in dieser Schlafphase die über den Tag erlebten Ereignisse ins Langzeitgedächtnis übertragen werden. Vor diesem Hintergrund ist es besonders interessant, dass in der Erprobung befindliche Alzheimer-Wirkstoffe, sogenannte „Beta-Sekretase-Hemmer“, sozusagen als Nebeneffekt auch die Schlafqualität zu verbessern scheinen.

Den ausführlichen und bebilderten Nachbericht zur Veranstaltung finden Sie unter „Weitere Informationen“ auf dieser Seite zum Download.

Ihr Ansprechpartner

Christian Leimbach
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltungen

Tel.: 0211 - 86 20 66 19
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