Bildgebende Diagnostik-Verfahren

Bildgebende Verfahren (MRT, CT, PET) bei der Demenzdiagnostik

Bildgebende Verfahren spielen bei der Diagnostik von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen eine zentrale Rolle.

Die Aufnahmen:

  • machen Veränderungen im Gehirn sichtbar und
  • ermöglichen es, den Ort und das Ausmaß möglicher Schädigungen zu bestimmen. 

Zudem werden die Bilder genutzt, um verschiedene Demenzformen zu unterscheiden, und andere Krankheiten auszuschließen

Ein Überblick.

Magnetresonanztomographie (MRT): Aufnahmen mit Magnetfeldern

Die Magnetresonanztomographie (auch Kernspintomographie oder MRT genannt) erzeugt mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen detaillierte Schnittbilder des Gehirns.

MRT-Untersuchungen finden in spezialisierten radiologischen Praxen statt und dauern etwa 20 bis 30 Minuten. 

Die Patientinnen und Patienten werden auf dem Rücken liegend mit dem Kopf voran in den röhrenförmigen Kernspintomographen geschoben. Die Überwachung erfolgt entweder über einen Monitor oder direkt vom Kontrollraum aus, wobei das Fachpersonal über eine Gegensprechanlage jederzeit erreichbar ist.

Nach der Untersuchung erhält man die MRT-Aufnahmen in elektronischer Form mit nach Hause, um diese mit der behandelnden Fachärztin oder dem Facharzt besprechen zu können.

Keine MRT ohne konkreten Verdacht

Bei Verdacht auf Alzheimer oder eine andere Demenzerkrankung können MRT-Aufnahmen aufschlussreiche Ergebnisse liefern. So lässt sich zum Beispiel gezielt das Volumen des Hippocampus messen - ein Areal, das für viele Gedächtnisleistungen zuständig ist und das beispielsweise bei der Alzheimer-Krankheit schon früh betroffen ist.

Vor einigen Jahren ist es der Forschung gelungen, Ergebnisse aus MRT-Untersuchungen zur Prognose einer Alzheimer-Erkrankung zu nutzen. Warum dennoch kein MRT ohne konkreten Verdacht angefertigt werden sollte, erklärt hier Prof. Dr. Stefan Teipel vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).

Computertomographie (CT): Schnittbilder mit Röntgenstrahlen

Bei der Computertomographie (CT) wird die Patientin oder der Patient ebenfalls auf einer Liege in einen ringförmigen Tomographen geschoben. Im Gegensatz zur Kernspintomographie werden CT-Aufnahmen jedoch mit Röntgenstrahlen erzeugt. So entstehen detaillierte Schichtaufnahmen des Kopfes.

Ob eine MRT oder eine CT zur Diagnose eingesetzt wird, entscheidet die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt. So haben MRT-Bilder eine höhere Qualität und werden ohne Strahlenbelastung erzeugt. Auch zum Nachweis oder Ausschluss von Tumoren sind MRT-Untersuchungen besser geeignet.

Vorteile der Computertomographie sind zum einen ihre vergleichsweise schnelle Durchführung und zum anderen, dass sie geräuschlos abläuft, während bei der MRT-Untersuchung laute Klopfgeräusche zu hören sind. Diese können zwar durch einen Gehörschutz gedämpft werden, dennoch ist die Computertomographie für eher unruhige und geräuschempfindliche Personen oft die angenehmere Wahl.

Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

Bei der PET werden mit Hilfe radioaktiv markierter Substanzen bestimmte Funktionsprozesse im Gehirn sichtbar gemacht, die für Demenzerkrankungen charakteristisch sind:

  • Schädliche Proteinablagerungen: Die giftigen Proteinablagerungen Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen sind für die Alzheimer-Krankheit charakteristisch. Die Anhäufung von Alpha-Synuclein-Proteinen kann auf eine Lewy-Körper-Demenz oder eine Parkinson-Erkrankung hinweisen.
  • Veränderung des Stoffwechsels: Ein verminderter Stoffwechsel in bestimmten Hirnregionen weist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Demenzerkrankung hin.

Mit Hilfe von PET-Scans können die für die Alzheimer-Krankheit typischen Nervenzellschäden bereits in einem frühen Stadium erkannt werden.

Aufgrund der geringen Verfügbarkeit von PET-Geräten und der hohen Kosten sind PET-Scans derzeit jedoch kein Standard in der Diagnostik und werden von den gesetzlichen Kassen nicht erstattet.

Lesen Sie dazu auch unsere Broschüre

Die Broschüre Diagnoseverfahren bei Demenz erklärt alle Untersuchungen, die für eine Demenz-Diagnose nötig sind. Neben dem Arztgespräch und den allgemeinen körperlichen Untersuchungen werden auch Gedächtnistests, bildgebende Verfahren sowie die Liquordiagnostik thematisiert.
28 Seiten, Auflage 2024

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