Veränderungen der Nervenzellen im Gehirn

Alzheimer: Ursachen und Veränderungen im Gehirn

Bei der Alzheimer-Krankheit sterben nach und nach Nervenzellen im Gehirn ab. Wer an Alzheimer erkrankt, verliert daher nach und nach sein Gedächtnis und seine Orientierung. Wir erklären, was bei Alzheimer im Gehirn passiert.

Unser Gehirn ist sehr leistungsfähig: Wir können schwierige Probleme lösen und Neues lernen, wir können nachdenken, fühlen und uns erinnern. Das ermöglicht ein komplexes Netzwerk in unserem Gehirn, das aus über 100 Milliarden Nervenzellen besteht. Diese sind über Kontaktstellen, den so genannten Synapsen, miteinander verbunden. Von den Nervenzellen (Neuronen) werden ständig Informationen und Reize verarbeitet. Diese Informationen werden durch Botenstoffe von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergeleitet und schließlich in den verschiedenen Bereichen des Gehirns weiterverarbeitet. 

Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber

Was ist Alzheimer? Ein Überblick

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16 Seiten, 2022

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Wie verändert Alzheimer-Demenz das Gehirn?

Bei der Alzheimer-Krankheit sind meist zuerst die Synapsen betroffen. Die Kommunikation zwischen den Nervenzellen funktioniert nicht mehr richtig - es kommt zu Störungen. Informationen können nicht mehr verarbeitet und weitergeleitet werden. Im Verlauf der Krankheit sterben ganze Nervenzellen ab. Dies führt zu einem fortschreitenden Verlust der geistigen Fähigkeiten, da sich die Nervenzellen im Gehirn kaum erneuern können. Einmal verlorene Nervenzellen können also nicht wieder ersetzt werden. Der Verlust von Nervenzellen führt zu den typischen Symptomen der Alzheimer-Krankheit, die sich auf die Lebensführung der Erkrankten auswirken.

Alzheimer erklärt in 7 Minuten

Der Animationsfilm Alzheimer: Eine dreidimensionale Entdeckungsreise nimmt Sie mit auf eine Reise ins menschliche Gehirn.

Der Film zeigt in leicht verständlichen Bildern, welche Veränderungen die Alzheimer-Krankheit im Gehirn verursacht und wie sie sich ausbreitet.

Ursache für Alzheimer noch immer ungeklärt

Die Alzheimer-Krankheit, benannt nach dem deutschen Nervenarzt Alois Alzheimer, ist sehr komplex. Was die genaue Ursache dieses Hirnabbaus ist, wissen wir noch nicht. Gesichert ist aber, dass zwei verschiedene Proteinablagerungen charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit sind: Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen.

Beta Amyloid und Tau Protein zerstören Nervenzellen

Beta-Amyloid (Aß) ist ein natürlich im Körper vorkommendes Protein, das durch eine biochemische Reaktion aus dem Amyloid-Vorläuferprotein entsteht. Im gesunden Gehirn wird das Protein problemlos gespalten und abgebaut. Bei der Alzheimer-Krankheit verändert sich der Abbau des Amyloid-Vorläuferproteins. Dadurch entstehen sogenannte Beta-Amyloid-Proteine, die sich als giftige Oligomere ansammeln. Diese wiederum verklumpen und bilden die unauflöslichen Ablagerungen zwischen den Nervenzellen, die sogenannten ß-Amyloid-Plaques, auch Alzheimer-Plaque genannt. Diese können nicht mehr vom Körper abgebaut werden.

Das Tau-Protein befindet sich im Inneren der Zelle. Es formt Teile einer Struktur, die man Mikrotubuli (Röhrchen) nennt. Diese Röhrchen helfen beim Transport von Nährstoffen und anderen wichtigen Substanzen von einem Teil der Nervenzelle zu einem anderen. Tau-Proteine sind für die Stabilität und die Nährstoffversorgung der Zellen verantwortlich. Bei der Alzheimer-Erkrankung wird das Tau-Protein chemisch verändert. Dieses veränderte Protein sammelt sich in der Nervenzelle und lagert sich in Form von Fasern an, den sogenannten Tau-Fibrillen. Die Zellen verlieren ihre Form, ihre Funktionen und zerfallen.

Die beiden Proteinablagerungen stören die Kommunikation in und zwischen den Nervenzellen. Dadurch sterben über viele Jahre hinweg Nervenzellen und Nervenzellverbindungen ab. Betroffen sind die Regionen im Gehirn, die für das Gedächtnis, das Denken, die Sprache und die Orientierung zuständig sind: die Großhirnrinde und der Hippocampus.

Übrigens: Untersuchungen von Gehirnen nach dem Tod haben in Studien gezeigt, dass Tau-Fibrillen in einem engeren Zusammenhang mit den klinischen Symptomen der Alzheimer-Patientinnen und -Patienten stehen, als senile Plaques.

TIPP: Vorbeugen

Alzheimer ist bisher nicht heilbar -  Medikamente und Therapien können den Verlauf nur verlangsamen.

Vorbeugemaßnahmen können das Erkrankungsrisiko senken.

Mehr über Alzheimer-Vorbeugung

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