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Veränderungen der neuronalen Hemmung im Verlauf der Alzheimer-Erkrankung

Projektdetails:

Thematik: Ursachenforschung
Förderstatus:abgeschlossen
Art der Förderung:Research
Institution:Universitätsklinikum Heidelberg und Deutsches Krebsforschungszentrum, Klinische Neurobiologie
Projektleitung:Dr. Elke Fuchs
Laufzeit:01. November 2017 - 31. Oktober 2019
Fördersumme:86.100,00 Euro
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Um Alzheimer zu heilen, müssen wir die Ursachen der Krankheit entschlüsseln – ein langwieriger Prozess. Helfen Sie uns darum mit einer Fördermitgliedschaft.


Was wird erforscht?

Bei der Alzheimer-Krankheit ist das episodische Gedächtnis in einem sehr frühen Stadium betroffen, in einigen Fällen schon Jahre vor der eigentlichen Diagnose. Das episodische Gedächtnis ermöglicht es, uns an unsere täglichen Erfahrungen und damit an persönliche Erlebnisse zu erinnern. Hierfür ist der Hippocampus zuständig, eine Hirnregion, die Informationen in episodische Erinnerungen umwandelt. Damit dies geschehen kann, werden die Informationen von einer nahegelegenen Hirnregion, genannt entorhinaler Kortex, in den Hippocampus übertragen. Interessanterweise arbeiten die hierfür verantwortlichen Nervenzellen (Neuronen) völlig anders, als in anderen Teilen des Gehirns. Dr. Elke Fuchs von der Universität Heidelberg ist diesem Mechanismus auf der Spur. Dabei hat sie vor allem inhibitorische, also hemmende, Nervenzellen im Visier.

Wie geht Dr. Elke Fuchs dabei vor?

Im Gehirn regen die meisten Nervenzellen andere Nervenzellen an. Sie verstärken also die weiterzugebenen Informationen. Zehn bis 20 Prozent der Nervenzellen wirken hingegen inhibierend, das heißt sie hemmen die Informationsweitergabe. Im entorhinalen Kortex kommunizieren die anregenden Nervenzellen nicht direkt miteinander, sondern indirekt über hemmende Nervenzellen. Dr. Fuchs will mit ihrem Team diese hemmenden Nervenzellen im Verlauf der Alzheimer-Krankheit anhand eines Mausmodells untersuchen. Dabei wird sie bereits in einer frühen Phase der Erkrankung ansetzen, in der noch keine neurodegenerativen Veränderungen erkennbar sind. Diese Ergebnisse werden mit späteren Krankheitsphasen mit pathologischen Veränderungen verglichen.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Ziel der Untersuchungen ist es, Einblicke in Veränderungen der hemmenden Nervenzellen auf zellulärer und neuronaler Netzwerkebene zu gewinnen. Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen könnte sowohl zu einer früheren Diagnose als auch zu einer frühzeitigeren Behandlung der Alzheimer-Krankheit beitragen.

Was konnte Dr. Fuchs herausfinden?

Die Arbeiten von Dr. Fuchs und ihrem Team zeigen, dass die hemmenden Nervenzellen tatsächlich schon in frühen Phasen der Alzheimer-Erkrankung Veränderungen aufweisen. Sogar bereits zu einem Zeitpunkt, an dem noch keine anderen neurodegenerativen Veränderungen erkennbar sind. Die entdeckten Veränderungen stehen im Zusammenhang mit dem neuronalen Netzwerk im enthorinalen Kortex. Dadurch könnten auch die kognitiven Leistungen früh beeinträchtigt sein.
Daher untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun die Mechanismen, die zu diesen frühen Veränderungen der hemmenden Nervenzellen beitragen. Das Verständnis dieser Veränderungen im entorhinalen Kortex könnte in Zukunft dazu beitragen, eine besonders frühe Alzheimer-Diagnose zu ermöglichen. Außerdem könnten dann kognitive Störungen, wie Beeinträchtigungen des episodischen Gedächtnisses, rechtzeitig behandelt werden.

Wofür wurden die Fördermittel verwendet?

Die Fördermittel entfielen auf die Anstellung eines Doktoranden (63.300 Euro) sowie auf Labormaterialien wie Antikörper und Chemikalien (22.800 Euro).


Steckbrief:

Dr. Elke Fuchs

Jahrgang:
1966
In der Demenz-Forschung seit:
2016
Geburtsort:
Bad Münstereifel
Familienstand:
ledig

Hobbys:
Wandern, Yoga, Lesen

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Ich bin Alzheimer-Forscherin, weil...

mich die Interaktionen der verschiedenen Nervenzellen in den neuronalen Netzwerken faszinieren, die für unser Erinnerungsvermögen und unsere räumliche Orientierung verantwortlich sind.

Mein Forschungsprojekt ist besonders aussichtsreich, weil...

es Einblicke insbesondere in die frühe Phase der Erkrankung ermöglicht, da Veränderungen gerade in der Hemmung von Nervenzellen schon früh zu kognitiven Beeinträchtigungen führen können.

Ich hoffe, dass die Alzheimer-Forschung in 10 Jahren...

die Entstehung und den Verlauf der Krankheit besser erklären kann, um möglichst früh eine Diagnose und Behandlung einleiten zu können.

Persönliche Nachricht:

Ich bedanke mich herzlichst für die mir zur Verfügung gestellte finanzielle Förderung. Diese private Forschungsförderung ermöglicht es uns, schnell neue Ideen und Ansätze in der Erforschung der Alzheimer Erkrankung zu verfolgen.

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