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Untersuchung der Immunantwort auf Amyloid-Plaques

Projektdetails:

Thematik: Ursachenforschung
Förderstatus:abgeschlossen
Art der Förderung:Research
Institution:Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Neuropathologie
Projektleitung:Prof. Dr. Marco Prinz
Laufzeit:01. Januar 2020 - 31. Dezember 2022
Fördersumme:120.000,00 Euro
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Um Alzheimer zu heilen, müssen wir die Ursachen der Krankheit entschlüsseln – ein langwieriger Prozess. Helfen Sie uns darum mit einer Fördermitgliedschaft.


Was wird erforscht?

Für die Alzheimer-Krankheit typisch sind Protein-Ablagerungen aus Beta-Amyloid. Diese sammeln sich zu Plaques im Gehirn an und stören die Funktion der Nervenzellen massiv. Mikrogliazellen, auch „Fresszellen“ genannt, reinigen das Gehirn. Sie finden sich zwar gehäuft in der Nähe der Ablagerungen, es gelingt ihnen aber nicht diese abzubauen. Die Immunantwort versagt also. Prof. Marco Prinz vom Universitätsklinikum Freiburg, der jüngst mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet wurde, möchte die Reaktion der Mikrogliazellen auf die Beta-Amyloid-Ablagerungen detailliert nachvollziehen.

Wie geht Prof. Marco Prinz dabei vor?

In diesem Projekt kommen genetisch veränderte Mäuse zum Einsatz, die bereits nach wenigen Monaten Alzheimer-Symptome zeigen. Zudem sind diese Mäuse so verändert, dass die Mikrogliazellen angefärbt werden können. Prof. Prinz und sein Team wollen anhand des Mausmodells verstehen, warum es zu einer Vermehrung der Mikrogliazellen kommt und wie diese „fit gemacht“ werden können für den Kampf gegen Beta-Amyloid-Ablagerungen.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Ein besseres Verständnis der Immunantwort auf Ablagerungen aus Beta-Amyloid könnte perspektivisch zu neuen Therapieansätzen führen, um das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zu verzögern.

Was konnte Prof. Marco Prinz herausfinden?

Prof. Prinz und sein Team konnten verschiedene, bisher unbekannte Merkmale von Mikrogliazellen feststellen, die auf eine Reaktion auf die Beta-Amyloid-Plaques hindeuten. Die Wissenschaftler*innen konnten zeigen, dass Mikroglia ohne Plaques aus Alzheimer-Mausmodellen den Mikroglia in gesunden Mäusen ähneln. Diese gesunden Mikroglia unterscheiden sich allerdings deutlich von Mikroglia, in deren Nähe sich Plaques abgelagert haben. Deshalb unterscheiden Prof. Prinz und sein Team zwischen plaque-assoziierter und nicht-plaque-assoziierter Mikroglia. Beide Unterformen finden sich im Alzheimer-Mausmodell. Die Ergebnisse zeigen genetische Unterschiede zwischen diesen beiden Mikroglia-Formen. Es konnte eine höhere molekulare Zugänglichkeit von mehreren Genen innerhalb der nicht-plaque-assoziierten Mikroglia festgestellt werden, die wichtige Aufgaben in der Zelle übernehmen. Dies könnte bedeuten, dass in der plaque-assoziierten Mikroglia nicht genügend Gene zur Verfügung stehen um die Plaques zu bekämpfen. Die Ergebnisse von Prof. Prinz untermauern die Annahme, dass die beiden Mikroglia-Formen während der Krankheit veränderte epigenetische Muster aufweisen. Diese Muster betreffen nicht die DNA selbst (wie z.B. Mutationen), sondern beeinflussen die Aktivität eines Gens und können durch die Umwelt beeinflusst werden. Die bisherigen Ergebnisse werden nun als Grundlage für weitere detailliertere Untersuchungen genutzt, um in Zukunft zu verstehen, wie man Mikrogliazellen „fit machen“ und im Kampf gegen Beta-Amyloid Ablagerungen verwenden kann.

Wofür werden die Fördermittel verwendet?

Die Fördermittel entfielen auf Personalkosten für einen Post-Doc (108.000 Euro), sowie Verbrauchsmaterialien im Labor wie Antikörper (12.000 Euro).

Foto: Britt Schilling


Steckbrief:

Prof. Dr. Marco Prinz

Jahrgang:
1970
In der Demenz-Forschung seit:
…dem ich aktivierte Mikrogliazellen im Gehirn von Alzheimer Patienten unter dem Mikroskop gesehen habe.
Geburtsort:
Cottbus
Familienstand:
verheiratet

Hobbys:
Forschen, forschen, forschen….

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Ich bin Alzheimer-Forscher, weil…

es noch viel zu entdecken gibt.

Mein Forschungsprojekt ist besonders aussichtsreich, weil…

Mikrogliazellen dort eine wichtige Rolle spielen.

Ich hoffe, dass die Alzheimer-Forschung in 10 Jahren…

deutlich weiter ist und den Patienten gute Therapieansätze offerieren kann.

Persönliche Nachricht:

Liebe Spenderinnen und Spender,
für Ihre großzügigen Spenden bin ich als Forscher und Arzt sehr dankbar. Diese Forschungsförderung ist so eminent wichtig, da auch unkonventionelle wissenschaftliche Ansätze gefördert werden können. Durch Ihre Unterstützung wird es eines Tages möglich sein, diese fürchterliche, angsteinflößende Erkrankung besser zu verstehen und hoffentlich auch therapieren zu können.
Vielen herzlichen Dank!

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