Zum 100. Todestag von Alois Alzheimer: Warum ist die Entwicklung eines Medikaments gegen die Alzheimer-Krankheit so schwierig?

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Düsseldorf – Auch 100 Jahre nach dem Tod von Alois Alzheimer gibt es keinen Wirkstoff, der das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit dauerhaft stoppen kann. Zum 100. Todestag von Alois Alzheimer erklärt die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI), warum die Entwicklung eines wirksamen Medikaments gegen die Alzheimer-Krankheit so schwierig ist.

„Ich habe mich sozusagen verloren.“ – Diesen oft zitierten Satz hörte der bayerische Nervenarzt Dr. Alois Alzheimer von seiner Patientin Auguste Deter. Nach ihrem Tod untersuchte Dr. Alzheimer ihr Gehirn und fand dichte Eiweißablagerungen. Heute trägt dieses Krankheitsbild seinen Namen. Am 19. Dezember 2015 verstarb Alois Alzheimer in Breslau. Auch 100 Jahre nach seinem Tod gibt es keinen Wirkstoff, der das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit dauerhaft stoppen kann. Zum 100. Todestag von Alois Alzheimer erklärt die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI), warum die Entwicklung eines wirksamen Medikaments gegen die Alzheimer-Krankheit so schwierig ist.

Die Alzheimer-Krankheit ist eine äußerst komplexe Erkrankung, für die Eiweißablagerungen aus Beta-Amyloid und Tau charakteristisch sind. Die genauen Krankheitsmechanismen, die schließlich zum Absterben von Nervenzellen führen, sind noch nicht vollständig aufgeklärt, was die Entwicklung eines Medikaments zusätzlich erschwert. Sicher ist aber, dass die ersten Veränderungen bis zu 20 Jahre vor dem Ausbruch der bekannten Symptome auftreten. Neue Wirkstoffe wurden in der Vergangenheit aber zumeist Probanden verabreicht, die bereits Alzheimer-Symptome hatten. Hier könnten die Veränderungen im Gehirn bereits so weit fortgeschritten sein, dass eine positive Beeinflussung des Krankheitsverlaufs nicht mehr möglich war. Daher liegt die Hoffnung der Forscher nun darauf, den Krankheitsverlauf bei Patienten im Frühstadium zu bremsen.

Bisher ist die Pharmakotherapie primär auf die Linderung der Alzheimer-Symptome und die Behandlung möglicher Begleiterkrankungen ausgerichtet. Die Basistherapie der Alzheimer-Demenz sieht derzeit drei Arten von Wirkstoffen vor: Antidementiva, Neuroleptika und Antidepressiva.

In der Grundlagenforschung wird versucht, weitere Wirkstoffe zu entwickeln. Zum Beispiel zeigte sich in epidemiologischen Studien, dass Kaffee- und Tee-Trinker in höherem Alter bessere Gedächtnisleistungen und ein verringertes Alzheimer-Risiko haben. Prof. Dr. Christa E. Müller von der Universität Bonn entwickelte daraufhin einen koffeinähnlichen Wirkstoff (MSX-3), der vielfach leistungsstärker als herkömmliches Koffein ist und dabei weniger Nebenwirkungen hat. Dieser Wirkstoff, ein sogenannter A2A-Adenosinrezeptor-Antagonist, überzeugte in einem Mausmodell mit genetisch veränderten Tieren. Weitere Untersuchungen sind allerdings notwendig, bevor der Wirkstoff an Menschen getestet werden kann. Die Alzheimer Forschung Initiative unterstützt dieses Forschungsprojekt mit 30.000 Euro.

Dank zahlreicher privater Spender konnte die AFI bisher insgesamt 177 Forschungsaktivitäten  mit über 7,7 Millionen Euro unterstützen. Die AFI fördert ausschließlich Projekte an deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Verbindungen zur Pharmaindustrie bestehen nicht.

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Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 177 Forschungsaktivitäten mit über 7,7 Millionen Euro unterstützen und 750.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel, die Schirmherrschaft anlässlich des 20-jährigen Bestehens der AFI hat der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel übernommen.

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