Ernährung und körperliche Bewegung senken Alzheimer-Risiko

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Prof. Dr. Gunter Eckert

Köln – Die Lebenserwartung steigt weltweit. Damit nimmt auch die Zahl der Alzheimer-Erkrankungen immer weiter zu, denn der größte Risikofaktor ist das Alter. Wie jeder sein Alzheimer-Risiko senken kann, erklärte Prof. Dr. Gunter Eckert beim Alzheimer-Info-Abend „Unterm Mikroskop… Alzheimer-Forscher informieren“ am Freitagabend an der Uniklinik Köln. Bei der Veranstaltung der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) sagte der Leiter der Arbeitsgruppe „Ernährung in Prävention und Therapie“ am Institut für Ernährungswissenschaft (IfE) der Justus-Liebig-Universität Gießen, dass vor allem eine mediterrane Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung vorbeugend wirken. Moderiert wurde die fünfte Auflage der Veranstaltung mit über 180 Besuchern von TV-Moderatorin und AFI-Botschafterin Okka Gundel.


Die klassische mediterrane Ernährung ist gekennzeichnet durch einen Verzehr von viel Obst und Gemüse, Olivenöl und Nüssen, dafür von wenig rotem Fleisch und viel Fisch. Hier sei besonders fetter Seefisch wie Lachs, Kabeljau oder Makrele zu empfehlen, da diese Fische viele langkettige Omega-3-Fettsäuren enthalten. Bei der körperlichen Bewegung komme es darauf an, dass man regelmäßig „ein bisschen aus der Puste kommt“. Prof. Eckert: „Nur wer dauerhaft seinen Lebensstil ändert, kann hoffen, dass er sein Alzheimer-Risiko minimiert. Denn letztendlich geht es darum, die Chance zu erhöhen, gesund zu bleiben.“ Eine Garantie gebe es aber leider nicht. Die AFI unterstützt derzeit das Forschungsprojekt „Schutz vor Alzheimer durch Bewegung und Ernährung“ von Prof. Eckert mit 74.950 Euro.

„Bisherige Medikamente zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit stimulieren das Gehirn, sie bekämpfen aber nicht die schädlichen Eiweiß-Ablagerungen“, sagte Prof. Dr. Frank Jessen, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Köln. Das sei beim derzeit erprobten Antikörper „Aducanumab“ anders. Die jüngst in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichten Studiendaten bewertete Prof. Jessen sehr positiv. „Das ist schon ein großer Durchbruch, aber nur für die Behandlung in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung“, sagte Prof. Jessen. Wenn weitere Tests ähnlich positiv verlaufen, könne der Wirkstoff in einigen Jahren für die Behandlung zugelassen werden. Auch in Köln wird Aducanumab erforscht. Die Uniklinik ist eines von weltweit über 200 Zentren, die den Antikörper in den nächsten Jahren an Patienten testen.

Einen Einblick in die Arbeit und Aufgaben einer Gedächtnissprechstunde gab Prof. Dr. Juraj Kukolja, Oberarzt der Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln. Gedächtnissprechstunden, auch Memory-Kliniken genannt, sind an Krankenhäuser angeschlossene Abteilungen, die sich auf Hirnleistungsstörungen spezialisiert haben. „Die Alzheimer-Erkrankung kann mit hoher Wahrscheinlichkeit schon früh erkannt werden“, sagte Prof. Kukolja. Das funktioniere aber nur mit maßgeschneiderter Diagnostik. In Köln ist deshalb das Zentrum für Gedächtnisstörungen entstanden. Hier arbeiten verschiedene Einrichtungen zusammen, die auch mit der Jülich Memory Clinic und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen vernetzt sind. Die Diagnostik umfasst zunächst ein Arztgespräch und eine neuropsychologische Testung. Zur weiteren Abklärung stehen unter anderem eine Nervenwasseruntersuchung und bildgebende Verfahren zur Verfügung.

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 188 Forschungsaktivitäten mit über 7,7 Millionen Euro unterstützen und 750.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

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