Forschen gegen das Vergessen: 1,4 Millionen Euro für neue Alzheimer- und Demenzforschung

Düsseldorf - Lässt sich das Alzheimer-Risiko durch einen einzigen Bluttest vorhersagen? Kann man das Risikogen ApoE4 umprogrammieren und so Alzheimer vorbeugen? Welche Risikofaktoren im Erbgut begünstigen die Frontotemproale Demenz? Und sind subjektiv wahrgenommene Gedächtnisprobleme ein frühes Anzeichen für Demenz?

In der Demenzforschung gibt es nach wie vor viele offene Fragen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative (AFI) unterstützt deshalb zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in ihren Projekten zentrale Fragen zu Ursachen, Diagnosen, Prävention und Therapien von Alzheimer und anderen Demenzformen untersuchen. In der neuen Förderrunde werden vielversprechende Forschungsarbeiten an Hochschulen und Instituten in Bonn, Hamburg, Köln, Leipzig, München und St. Augustin mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert.

Mit Lecanemab (Handelsname Leqembi) und Donanemab (Handelsname Kisunla) stehen zwar zwei neue Alzheimer-Medikament in Europa wahrscheinlich kurz vor der Zulassung. Eine Heilung der Krankheit ist aber immer noch nicht in Sicht. Die genauen Ursachen und Mechanismen der Alzheimer-Erkrankung sind bislang nicht vollständig erforscht. Auch bei anderen Demenzformen, wie etwa der Frontotemporalen Demenz, mangelt es noch an grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen.
„Mit unserer Forschungsförderung möchten wir dazu beitragen, die fehlenden Puzzleteile zu finden, die für ein umfassendes Verständnis von Alzheimer und anderen Demenzformen notwendig sind. Wir sind überzeugt, dass die Förderung von unabhängiger Grundlagenforschung dabei der Schlüssel ist“, erklärt Dr. Anne Pfitzer-Bilsing, Leiterin Wissenschaft bei der AFI.

Das sind die 10 neuen Projekte der Förderrunde 2025:

Therapie und Prävention

Prof. Dr. Matteo Bergami, Uniklinik Köln und Forschungszentrum für Alternsforschung Köln:
Wie trägt eine erhöhte Plastizität des Hippocampus zu einem milderen Verlauf der Alzheimer-Krankheit bei?
Förderung: 200.000 Euro

Prof. Dr. Stefan Lichtenthaler, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) München und Technische Universität München:
Kann ein Einwirken auf TREM2 die Alzheimer-Krankheit stoppen?
Förderung: 200.000 Euro

Prof. Dr. Martin Fuhrmann, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Bonn:
Eine Gentherapie zur Prävention sporadischer Alzheimer-Erkrankungen
Förderung: 192.861 Euro

Ursachenforschung

Prof. Dr. Dominik Paquet, Klinikum der Universität München:
Umprogrammierte Mikrogliazellen als Therapieansatz gegen die Alzheimer-Krankheit
Förderung: 200.000 Euro

Dr. Bilal Sheikh, Helmholtz-Institut München und Universität Leipzig:
Können die Blutgefäße des Gehirns durch die Beeinflussung des Vitamin-A-Stoffwechselweges geschützt werden?
Förderung: 198.578 Euro   

Dr. Alpha Tom Kodamullil, Fraunhofer-Institut St. Augustin:
Personalisierte Alzheimer-Therapie durch die Analyse komplexer Patientendaten
Förderung: 60.000 Euro

Dr. Guido Hermey, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE):
Wie sortiert der Rezeptor SORL1 Proteine für den Transport zu verschiedenen Zielen innerhalb der Zelle?
Förderung: 120.000 Euro

Prof. Dr. Anja Schneider, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Bonn:
Welche Risikofaktoren im Erbgut begünstigen die Frontotemporale Demenz?
Förderung: 100.000 Euro

Diagnostik

Dr. Andrea Zülke, Universität Leipzig:
Sind subjektiv wahrgenommene Gedächtnisprobleme ein frühes Anzeichen für Demenz?
Förderung: 58.154 Euro

Prof. Dr. Dr. Monique Breteler, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Bonn:
Kann ein einziger Bluttest das Risiko auf eine Alzheimer-Erkrankung vorhersagen?
Förderung: 100.000 Euro

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) fördert seit 1995 Alzheimer- und Demenzforschung. Mit kostenlosen Broschüren und umfassenden Informationen auf der Website www.alzheimer-forschung.de klärt die AFI über Demenzerkrankungen auf. Bis heute konnte der Verein 420 Forschungsaktivitäten mit 17,7 Millionen Euro unterstützen und über 975.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Die AFI finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden und kooperiert nicht mit der Pharmaindustrie. Als Träger des Spendenzertifikats des Deutschen Spendenrates verpflichtet sich der Verein zu einer transparenten Verwendung von Spenden. Die AFI ist Mitglied im Netzwerk Nationale Demenzstrategie. Botschafterin ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.
 

 

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