mein aufruf zum welt-alzheimer-tag

19.09.2016

warum? dieses kleine wörtchen mit fünf buchstaben stellt mich als mutter von drei kleinen kindern oft vor schwierigkeiten. warum sind löcher im käse, warum wird aus spüli eine seifenblase. oft lautet meine antwort: das google ich gleich mal. bei sachlichen themen geht das gut. aber bei ganz persönlichen? wenn es um werte geht, die einem wichtig sind, ist google jedenfalls keine option. neulich fragte mich meine tochter: warum machst du das mit den alzheimern, wenn du gar kein geld dafür bekommst?

ganz einfach: weil mir ältere menschen sehr am herzen liegen. weil momente, wie ich sie als botschafterin für menschen mit alzheimer erlebt habe, mit geld nicht zu bezahlen sind. ich erinnere mich noch sehr gut an meine erste aufgabe bei der AFI. ich moderierte die veranstaltung „unterm mikroskop“. im hörsaal an der uniklinik in düsseldorf blickte ich in ein publikum voller alter menschen. so richtig alt, meine ich. darüber hatte ich im vorfeld komischerweise gar nicht so sehr nachgedacht. ich sah menschen, die angst davor hatten, wie es weiter geht. angst davor, was auf sie zukommt. ich fand die stimmung ein bisschen bedrückend, das gebe ich zu. im laufe der veranstaltung wurde allerdings auch gelacht und es sickerte bei mir durch, dass alzheimer immer auch ein wenig von humor begleitet wird. von galgenhumor. von selbstironie.

das fand ich stark. alleine diese erste erfahrung hat mir persönlich viel gegeben. und ein bisschen mitzuhelfen, ein bisschen zu unterstützen, das macht auch ein gutes gefühl.

fern ab vom rampenlicht

als tv-moderatorin stehe ich oft im rampenlicht – im fernsehen scheint ja irgendwie immer die sonne. im sport erst recht. aber so ist das leben nicht. im sport sind die akteure jung, kraftvoll und stark. es ist nur ein kleiner ausschnitt und ein ziemlicher kontrast zu menschen mit alzheimer. ich mag meinen job, das ist wichtig. und ich mag menschen, das ist genauso wichtig. dazu gehören kinder, jugendliche, junge erwachsene, erwachsene und ganz unbedingt auch die alten. wir dürfen die alten nicht vergessen, meine ich. sie sind diejenigen, die schon ein langes leben hinter sich haben, die hart gearbeitet haben, die kinder groß gezogen haben, die krieg und krisen erlebt haben. sie sind es wert, ihr leben in würde zu ende zu bringen. ganz besonders dann, wenn sie es nicht mehr selbst in der hand haben.

engagiert euch für menschen mit alzheimer!

die antwort an meine tochter, warum ich „das mit den alzheimern mache“, hätte auch lauten können: weil mich das ehrenamt bei der AFI reich macht. mich als menschen. anlässlich des welt-alzheimer-tags möchte ich deshalb einen deutschlandweiten aufruf starten. engagiert euch für menschen mit alzheimer! wie das geht? hier könnt ihr euch schlau machen.

bleibt stark und berichtet mir über eure erfahrungen!

bleibt stark!

eure


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Zehn Jahre hat Christa Schneider ihre an Alzheimer erkrankte Mutter Trudi begleitet. In einem bewegenden Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen mit der Krankheit. Ihr Fazit: vorbeugen so gut es geht und spenden für die Alzheimer-Forschung.

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