mein liebes ehrenamt,

11.06.2018

du bist eine so wertvolle erfahrung für mich. mit dir geht es nicht ums geld, nicht um eitelkeiten, mit dir geht es um die sache. und die sache alzheimer ist durch dich zu (m)einer absoluten herzensangelegenheit geworden.

seit über 5 jahren bin ich AFI-botschafterin, schreibe einen blog (so wie jetzt gerade) oder vorwörter, mache – wo es geht – auf diese krankheit aufmerksam und moderiere größere alzheimer-infoveranstaltungen. abnutzungserscheinungen bemerke ich bei mir nicht. ganz im gegenteil. die bedeutung des themas nimmt fahrt auf. genauso wie mein ruhepuls, als die anfrage kam, bei der „leuchte des nordens“ – der NDR-quizshow – mitzumachen. für einen guten zweck. in meinem falle also selbstverständlich für die AFI. was für eine chance! grundsätzlich mag ich quizshows – aber selbst mitspielen?? obwohl ich mich absolut norddeutsch fühle und meine heimat ostfriesland über alles liebe, kamen in mir zweifel auf:

hab ich überhaupt ahnung vom norden oder werde ich mich da möglicherweise total blamieren?? für beides fand ich keine eindeutige antwort. doch ich mag herausforderungen, eine gewisse risikobereitschaft bringe ich auch mit und außerdem war ich hoch motiviert, für die AFI geld zu erspielen. ganz nebenbei war ich auch neugierig darauf nach einer jahrzehntelangen einseitigen ‚bildschirm-beziehung’ jörg pilawa einmal persönlich zu erleben. ich mag den onkel aus dem fernsehen irgendwie!

nun bin ich eigentlich ein mensch, der von seiner spontanität lebt, was diese quizshow angeht, muss ich mich allerdings ein bisschen als streber outen. zur vorbereitung hab ich mir tatsächlich im internet ein quizbuch mit norddeutschem kontext bestellt und es ein bisschen sehr genau durchgeblättert. immer die vorstellung im hinterkopf, etwas nicht zu wissen, was doch jeder wissen sollte. der selbst gemachte druck war da, die aufregung und das adrenalin auch. im studio in hamburg traf ich dann lustigerweise auf maskenbildnerinnen, die ich seit jahren von den tagesthemen kenne. die atmosphäre war allerdings eine ganz andere. weg von der nachrichtlichen nüchternheit, hin zum sportlichen wettkampf. die bedeutung zwischen sieg und niederlage, zwischen triumph und blamage – selbstverständlich auf einem zu vernachlässigenden niveau – schwebten dort schon durch die gänge. auch bei den mitspielern. plötzlich hatte ich allergrößten respekt vor mike krüger (nicht nur vor seiner nase!), der ganz beiläufig erwähnte, dass er schon zum zweiten mal dabei sei und beim ersten mal gewonnen habe. ich schaute regelrecht zu ihm auf ;-) als jörg pilawa vor der show kurz im warmup-räumchen auftauchte, war es tatsächlich, als träfe ich einen alten bekannten. 1000 mal gesehen (mindestens). er war größer als erwartet und ähnlich charmant wie im TV.

und dann ging es los!! natürlich kam keine frage dran, auf die ich mich vorbereitet hatte und trotzdem habe ich gewonnen. wahnsinn. das letzte mal hatte ich so ein glücksgefühl, als ich auf der kirmes das kamelrennen gewonnen habe. meine güte ... was war ich erleichtert, mich nicht blamiert zu haben. und erleichtert auch deshalb, weil ich das quiz selbst als wirklich anstrengend empfunden habe. man muss permanent die konzentration hochhalten, ansonsten rauschen die fragen an einem vorbei. konzentration bis zur letzten, alles entscheidenden frage ... ein herzschlagfinale war das. und da hatte ich glück. die antwort lautete ‚borkum’ – die ostfriesische insel, die mein vater als kapitän jahrelang angesteuert hatte, auf der ich schon als baby fast den kompletten sand mit einer schippe aufgegessen habe und wo ich heute regelmäßig urlaub mache. was für ein zufall! den gewinn von 5000€ hab ich mit meiner finalgegnerin geteilt. es ging ja um den guten zweck. aber die „leuchte des nordens“ – das war nur ich an diesem abend in hamburg und ein bisschen auch für die ewigkeit – ein gutes gefühl!

bleibt stark!

eure


Lesen Sie das bewegende Interview!

Zehn Jahre hat Christa Schneider ihre an Alzheimer erkrankte Mutter Trudi begleitet. In einem bewegenden Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen mit der Krankheit. Ihr Fazit: vorbeugen so gut es geht und spenden für die Alzheimer-Forschung.

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