Alzheimer-Wirkstoff Aducanumab ist gescheitert

Übersichtsgrafik zu den Phasen einer Studie
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WICHTIG: Den aktuellen Stand zur Entwicklung des Wirkstoffes Aducanumab erfahren Sie in einem Text auf unseren Forschungsseiten, der am Ende des Artikel verlinkt ist.

 

Der Wirkstoff Aducanumab zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit im Frühstadium galt als Hoffnungsträger. Jetzt ist klar: Die Entwicklung des Wirkstoffs ist gescheitert. Eine Zwischenanalyse der beiden Phase-3-Studien mit mehr als 3.200 Probanden habe keinen Hinweis auf eine Wirkung gegeben, teilte der US-Biotechkonzern Biogen mit. Nebenwirkungen seien hingegen nicht der Grund für den Stopp der Studien gewesen. Aducanumab sollte auf Grundlage einer passiven Immunisierung wirken. Es handelte sich also um einen Antikörper, der sich gegen ein Ziel richtet – in diesem Fall das für die Alzheimer-Krankheit charakteristische Beta-Amyloid. Die Hoffnung war, den Verlauf der Alzheimer-Erkrankung dadurch zu verlangsamen.


In bisherigen Studien zeigte das Medikament bei Probanden in einem frühen Krankheitsstadium eine positive Wirkung. Das legt eine Veröffentlichung der Studiendaten nahe. Letztendlich waren aber die damaligen Probandenzahlen zu klein, um verlässliche Rückschlüsse ziehen zu können. Die bisherigen Studien zielten vor allem darauf ab, die richtige Dosierung sowie Nebenwirkungen zu erkennen. Deshalb waren im Sommer 2016 zwei große Phase-3-Studien gestartet, um die Ergebnisse der vorangegangenen Studien zu verifizieren.

Bislang gibt es in der medikamentösen Therapie der Alzheimer-Erkrankung keine Medikamente, die auf die grundlegenden Mechanismen der Erkrankung einwirken. Die bisherigen Medikamente stimulieren die Hirnleistung, darüber hinaus können Begleiterscheinungen der Erkrankung, zum Beispiel eine Depression, behandelt werden. In umfangreichen Studien werden neue Wirkstoffe erprobt, welche die bei der Alzheimer-Krankheit charakteristischen Eiweißablagerungen angreifen.

Wir weisen darauf hin, dass die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) nicht an der Entwicklung von Aducanumab beteiligt ist und keine Verbindungen zu Biogen und zur Pharmaindustrie hat.

Weitere Informationen

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