Alzheimer Forschung aktuell
Weltweit arbeiten Forscher*innen mit großem Einsatz an Therapieansätzen. Doch die Alzheimer-Krankheit ist äußerst komplex und es gestaltet sich sehr schwierig, ein wirksames Medikament zu finden. So sind mittlerweile mehr als zwanzig Jahre seit der Zulassung des letzten Alzheimer-Medikaments vergangen.
In den USA wurden in der jüngeren Vergangenheit zwei Wirkstoffe zugelassen: Den Anfang machte im Juni 2021 Aducanumab, das unter dem Handelsnamen "Aduhelm" vertrieben wird. Da dessen Wirksamkeit in Studien allerdings nicht zweifelsfrei bewiesen werden konnte, wurde Aduhelm in Europa als Medikament nicht zugelassen.
Im Januar 2023 folgte ebenfalls in den USA die vorläufige Zulassung des Wirkstoffes Lecanemab (Handelsname "Leqembi"). Dessen Zulassung wurde in Europa ebenfalls beantragt.
Weil die Krankheit noch nicht vollständig verstanden ist, wird es noch dauern, bis wir Alzheimer heilen können.

Sie sind in der Alzheimer-Forschung?
Hier finden Sie Informationen zu unserer Forschungsförderung, den Terminen für die Antragsstellung und zu unserem Wissenschaftlichen Beirat.
Herausforderung für die Forschung
Bei der Alzheimer-Krankheit sterben Nervenzellen im Gehirn ab und Patienten verlieren nach und nach ihre geistigen Fähigkeiten. Die genauen Ursachen der Krankheit sind bisher noch nicht abschließend geklärt. Eine große Herausforderung für die Forschung ist der klinisch stumme Beginn der Erkrankung und ihr langer Verlauf. „Alzheimer beginnt zunächst ohne Symptome, obwohl es schon erste Veränderungen im Gehirn gibt. Wenn dann die ersten Symptome auftauchen, sind in der Regel schon mehrere Jahre bis Jahrzehnte vergangen und die nachweisbaren Hirnveränderungen schon sehr weit fortgeschritten“, sagt Prof. Dr. Thomas Arendt im Interview. Er ist Leiter des Paul-Flechsig-Instituts für Hirnforschung in Leipzig und Vorsitzender unseres Wissenschaftlichen Beirats. „Die Ursachen sind dann nicht mehr ohne Weiteres nachvollziehbar.“
Stand der Forschung
Prof. Dr. Thomas Arendt im Interview
Forschung an verschiedensten Therapien
In wissenschaftlichen Studien wurden zuletzt nicht nur Aducanumab und Lecanemab getestet, eine Reihe von Wirkstoffen wie Donanemab und Oligomannat werden derzeit ebenfalls an Patientinnen und Patienten erprobt.
Selbst wenn diese Tests erfolgreich verlaufen, kann keiner der Wirkstoffe die Alzheimer-Krankheit stoppen, wie auch die bisher erhältlichen Alzheimer-Medikamente nicht.
Weil die Krankheitsmechanismen noch nicht umfassend verstanden sind, werden auch immer wieder unterschiedliche Faktoren und äußere Einflüsse als Krankheitsursache diskutiert.
Wir informieren darüber, ob Aluminium das Alzheimer-Risiko steigert, ob es einen Zusammenhang zwischen Parodontose und Alzheimer gibt und ob die Transkranielle Pulsstimulation eine hilfreiche Therapiemethode darstellt.
Wo können Wirkstoffe ansetzen?
Charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit sind Eiweißablagerungen im Gehirn. Bereits Alois Alzheimer beschrieb Anfang des 20. Jahrhunderts Plaques aus Beta-Amyloid und Faserbündel aus Tau. Forscher*innen versuchen durch Wirkstoffe diese Ablagerungen entweder gar nicht erst entstehen zu lassen oder aufzulösen.
Dabei hat sich die Forschung mehr auf das Protein Beta-Amyloid konzentriert, auf das zum Beispiel auch die Wirkstoffe Aducanumab und Lecanemab abzielen. Darüber hinaus werden aber auch viele andere Wege verfolgt. Zum Beispiel versuchen Forscher*innen Entzündungsprozesse im Gehirn zu stoppen. Stoffwechsel- oder Durchblutungsstörungen werden ebenfalls untersucht genauso wie Umwelteinflüsse und genetische Veränderungen.
Was passiert im Gehirn?
Der Film erklärt, welche Veränderungen im Gehirn charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit sind.
Aducanumab
Fragen und Antworten zum Wirkstoff
Gantenerumab
Der neue Wirkstoff im Überblick
Oligomannat
Infos zum neuen Algenpräparat aus China
Parodontose
FAQ zu Parodontose und Alzheimer
Ihre Ansprechpartnerin
Dr. Linda Thienpont
Leiterin Wissenschaft
Director of Scientific Affairs AFI
Tel.: 0211 - 86 20 66 23
E-Mail schreiben