Symptome der Alzheimer-Krankheit
Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die unter anderem zu Gedächtnisverlust führt.
Die häufigsten Symptome bei Menschen mit Alzheimer sind:
- Vergesslichkeit (Gedächtnisprobleme)
- Schwierigkeiten beim Lernen neuer Informationen
- Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit
- Orientierungsprobleme
- Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben
Hervorzuheben ist, dass diese Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und dass sie sich im Laufe der Zeit verstärken.
Wie es zu den typischen Alzheimer-Symptomen kommen kann und warum Sie mögliche Anzeichen immer abklären lassen sollten, erfahren Sie hier.

Inhalt
Wie beginnt die Alzheimer-Demenz?
Die Alzheimer-Demenz beginnt durch Veränderungen im Gehirn, vor allem durch abnorme Ablagerungen schädlicher Proteine. Diese führen dazu, dass ehemals gesunde Nervenzellen im Gehirn nicht mehr funktionieren, sie die Verbindung zu anderen Nervenzellen verlieren oder absterben. Ist ein zu großer Teil der Nervenzellen geschädigt, macht sich dies im Alltag der oder des Betroffenen bemerkbar.
Zum Beispiel wenn:
- die Oma beim Lieblingskuchen wichtige Zutaten weglässt
- der Vater das Auto mit laufendem Motor in der Einfahrt vergisst
- die eigentlich gesellige Ehefrau sich zunehmend zurückzieht oder
- der bisher zuverlässige Arbeitskollege ständig Termine versäumt
Meist ist es so, dass diese ersten Auffälligkeiten zwar durchaus wahrgenommen, jedoch von den Betroffenen und ihrem unmittelbaren Umfeld nicht als Krankheitszeichen erkannt werden.
Ein Grund dafür ist, dass die Alzheimer-Krankheit oft mit Vergesslichkeit gleichgesetzt wird. Dabei kann es viel mehr Anzeichen geben, die sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich äußern.
Wie verändern sich Symptome im Krankheitsverlauf?
Die Wissenschaft nimmt an, dass es bis zu 25 Jahre dauern kann, bis sich nach den ersten Veränderungen im Gehirn erste Symptome zeigen. Menschen mit Alzheimer leben daher viele Jahre symptomfrei, bevor sich erste Einschränkungen zeigen.
Im Alltag merkt man den Fortschritt von Alzheimer daran, dass die Betroffenen immer mehr Hilfe brauchen.
Am Anfang kommen Menschen mit beginnender Alzheimer-Demenz oft noch gut alleine klar, aber später sind sie völlig auf die Hilfe anderer angewiesen.
Bei der Diagnose und Behandlung unterscheidet die Medizin vier Krankheitsstadien: leiche kognitive Störung (MCI) sowie frühes, mittleres und spätes Stadium der Alzheimer-Demenz.


Viele Symptome, die das Leben mit Alzheimer-Demenz sonst stark beeinträchtigen, sind sehr, sehr gut behandelbar.
Prof. Dr. Sascha Marrakchi
Leiter der Gedächtnisssprechstunden der Asklepios Kliniken Barmbek und Altona
Welche Symptome sind behandelbar?
Die Alzheimer-Krankheit ist bisher nicht heilbar, und die Abbauprozesse im Gehirn können derzeit nicht wesentlich verlangsamt oder aufgehalten werden. Vor allem im Frühstadium sind Symptome und Begleiterscheinungen wie Verhaltensauffälligkeiten und psychische Symptome jedoch behandelbar.
Dazu gehören Depressionen, Angst, Unruhe, Aggression, Teilnahmslosigkeit, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Wichtig: Sprechen Sie solche Auffälligkeiten im Arztgespräch an, sei es bei sich selbst oder Ihrem/Ihrer Angehörigen. Vieles kann gut behandelt werden.
Neben der Behandlung mit Medikamenten spielen dabei nicht-medikamentöse Behandlungsformen eine wichtige Rolle:
- Gedächtnistraining oder kognitives Training - zur Verbesserung oder Erhaltung von Merkfähigkeit und Konzentration
- Ergotherapie - zur Verbesserung oder Erhaltung verschiedener Alltagsfähigkeiten
- Verhaltenstherapie, Erinnerungstherapie, Musiktherapie - zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens und zur Linderung schwieriger Verhaltensweisen wie Unruhe oder Reizbarkeit
- Physiotherapie - zur Förderung der körperlichen Fitness

Was tun bei Alzheimer-Symptomen?
Symptome einer Demenzerkrankung wie Alzheimer können sehr vieldeutig sein und auch auf andere Ursachen zurückzuführen sein als eine Demenz. (Stichwort: Reversible Demenzen)
Als erste Anlaufstelle ist daher die hausärztliche Praxis gut geeignet. Hausärzte und Hausärztinnen kennen ihre Patienten meist schon länger und können Symptome daher oft schon sehr gut einordnen. Bei Verdacht auf eine Demenzerkrankung erfolgt von dort aus die Überweisung an spezialisierte Fachpraxen oder eine von deutschlandweit rund 170 Gedächtnissprechstunden.

Lesen Sie dazu auch unsere Broschüre
Die Broschüre Diagnoseverfahren bei Demenz erklärt alle Untersuchungen, die für eine Demenz-Diagnose nötig sind. Neben dem Arztgespräch und den allgemeinen körperlichen Untersuchungen werden auch Gedächtnistests, bildgebende Verfahren sowie die Liquordiagnostik thematisiert.
28 Seiten, Auflage 2024

Autorin
Dr. Anne Pfitzer-Bilsing
hat sich nach ihrem Studium der Biochemie an der Uni Düsseldorf während ihrer Doktorarbeit auf Amyloide spezialisiert. Seit 2024 leitet sie bei der AFI die Abteilung Wissenschaft.