Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS)
Alzheimer ist bislang nicht heilbar. Es gibt Medikamente, die das Fortschreiten der Krankheit im frühen und mittleren Krankheitsstadium lediglich verlangsamen können. Vor diesem Hintergrund ist der Bedarf an einer wirksamen Behandlung der häufigsten Form der Demenz sehr groß.
In letzter Zeit wird in den Medien verstärkt über eine neue Alzheimer-Behandlung namens Transkranielle Pulsstimulation (TPS) berichtet. Dazu erreichen uns auch viele Nachfragen.
Wir informieren über die Methode und klären über die Hintergründe auf.

Transkranielle Pulsstimulation: Fragen und Antworten
Was ist die Transkranielle Pulsstimulation?
Die TPS ist eine Methode zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit im frühen und mittleren Krankheitsstadium. Die Wirksamkeit der Behandlung konnte durch Studien bisher nicht belegt werden. Bei der TPS werden per Ultraschall Impulse in Hirnregionen geschickt, die von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind.
Wie funktioniert die Transkranielle Pulsstimulation?
Durch die Stoßwellen sollen Gehirnzellen aktiviert und die Gedächtnisleistungen in den betroffenen Regionen wieder angeregt werden. Die Methode ist nicht-invasiv, das heißt die Ultraschallwellen werden durch die Schädeldecke hindurch in das Gehirn geschickt. „Transkraniell“ bedeutet „durch den Schädel hindurch“. Laut Hersteller sind bisher keine "relevanten Nebenwirkungen" aufgetreten.
Ist die Wirksamkeit der Transkraniellen Pulsstimulation wissenschaftlich belegt?
Die Transkranielle Pulsstimulation wurde bisher nur in sehr kleinen Studien ohne Kontrollgruppen getestet. Das reicht nicht aus, um verlässliche Aussagen über die Wirksamkeit der Methode zu treffen. Zurzeit wird die Wirksamkeit in weiteren Studien geprüft. Außerdem wird die TPS auch bei Parkinson-Patient*innen getestet.
Empfiehlt die AFI die Transkranielle Pulsstimulation als Behandlung für die Alzheimer-Krankheit?
Angesichts der nicht erwiesenen Wirksamkeit können wir die Methode nicht empfehlen. Wir begrüßen jedoch, dass der Ansatz weiter erforscht wird. Betroffene, die sich für diese Therapie entscheiden, sollten sich bewusst sein, dass die Behandlung möglicherweise keine Besserung bringt. Außerdem müssen die Kosten in der Regel selbst getragen werden.
Wo kann man sich behandeln lassen und wer bezahlt die Behandlung?
Eine TPS-Behandlung erfolgt ambulant in mehreren Sitzungen. Zurzeit wird die Methode an rund zwanzig Standorten in Deutschland angeboten. Weil die Wirksamkeit der TPS nicht belegt ist, werden die Behandlungskosten nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt, sondern müssen selber getragen werden.
Wer hat die Transkranielle Pulsstimulation entwickelt?
Entwickelt wurde die Behandlung von Prof. Roland Beisteiner an der Universitätsklinik für Neurologie in Wien. An der Entwicklung beteiligt war der Medizintechnikhersteller Storz Medical, der das Gerät auch vertreibt.
Alle Fakten wurden gründlich recherchiert, dennoch kann keine Gewähr übernommen werden. Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) war nicht an der Entwicklung der TPS beteiligt und unterhält keine Beziehungen zu Storz Medical.