Alzheimer-Krankheit: Die häufigste Form der Demenz
Die Alzheimer-Krankheit (auch: Morbus Alzheimer oder Alzheimer-Demenz) – ist die häufigste Form der Demenz und eine unheilbare Erkrankung des Gehirns.
Alzheimer führt dazu, dass Menschen zunehmend ihr Gedächtnis, ihre Orientierung und schließlich ihre Selbstständigkeit verlieren.
Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Alzheimer entsteht, welche Symptome typisch sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Außerdem klären wir den Unterschied zwischen Alzheimer und anderen Demenzen.

Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?
Die Begriffe „Alzheimer“ und „Demenz“ werden oft gleichgesetzt, es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied.
- Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die das Gehirn betreffen und zu Gedächtnis- und Denkstörungen führen.
- Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz - etwa 65 Prozent aller Menschen mit Demenz haben Alzheimer.
Das bedeutet: Jeder Mensch mit Alzheimer hat eine Demenz - aber nicht jeder Mensch mit Demenz hat Alzheimer.

Was ist Alzheimer?
Unsere Broschüre erklärt verständlich die häufigste Form der Demenz – mit Infos zu Symptomen, Verlauf und Behandlung.
16 Seiten, 2022
Alzheimer erkennen: 10 erste Anzeichen und Symptome
Alzheimer schleicht sich ins Leben. Zunächst treten leichte Gedächtnisprobleme und Orientierungsschwierigkeiten auf. Im Laufe der Zeit sind auch Sprache, Verhalten und körperliche Fähigkeiten beeinträchtigt.
Typische Symptome zu Beginn einer Alzheimer-Erkrankung:
- Vergesslichkeit (Gedächtnisprobleme)
- Schwierigkeiten beim Verarbeiten neuer Informationen
- Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit
- Sprachprobleme und Wortfindungsstörungen
- Orientierungsprobleme
- Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben
Wichtig: Diese Symptome können individuell sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen zeigen zunächst vor allem Gedächtnisprobleme, während andere eher durch Verhaltensänderungen auffallen. Was jedoch für alle gilt: Die Symptome nehmen mit der Zeit zu.

Ist Vergesslichkeit immer ein Zeichen für Alzheimer?
- Vergesslichkeit kann ein Anzeichen für Alzheimer sein, muss es aber nicht. Es gehört zum Älterwerden dazu, öfter etwas zu vergessen oder sich langsamer zu erinnern. Auch Neues zu lernen dauert länger, ist aber bis ins hohe Alter möglich.
- Eine gute Faustformel lautet: Vergesslichkeit ist meist unbedenklich, solange man sich später daran erinnert, etwas vergessen zu haben.
- Menschen mit einer Demenzerkrankung erinnern sich nicht, dass sie etwas vergessen haben und denken darüber auch nicht nach ("Wie hieß noch gleich der Schauspieler?"). Für sie ist die Erinnerung verloren. Wer sich unsicher ist, sollte dennoch Gedächtnisprobleme immer ärztlich abklären lassen.
Warum entsteht Alzheimer? – Ursachen & Prozesse im Gehirn
Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht vollständig erforscht. Klar ist jedoch: Bestimmte Veränderungen im Gehirn führen dazu, dass geistige Fähigkeiten nach und nach verloren gehen.
Die Forschung geht davon aus, dass zwei giftige Proteinablagerungen eine Schlüsselrolle spielen: Verklumpungen von Amyloid-beta und Tau-Fibrillen. Diese Proteinablagerungen stören die Kommunikation zwischen Nervenzellen und tragen zum fortschreitenden Abbau geistiger Fähigkeiten bei.
Erfahren Sie mehr zu den möglichen Ursachen von Alzheimer.
Alzheimer ist in den meisten Fällen keine Erbkrankheit: In 99 Prozent der Fälle tritt sie sporadisch auf - das heißt, sie steht in keinem direkten Zusammenhang mit einer familiären Veranlagung.

Ist Alzheimer ansteckend?
Menschen können sich nicht gegenseitig mit der Alzheimer-Krankheit anstecken. Daher ist kein spezieller Schutz im täglichen Umgang mit Patientinnen und Patienten in der Pflege nötig.
In der Grundlagenforschung wird die Fragen nach einer möglichen Ansteckung nicht ausgeklammert. Unter Laborbedingungen sind Ansteckungen möglich, für das normale Zusammenleben ist dies jedoch völlig irrelevant.
Kann sich eine Demenzerkrankung auch zurückbilden?
Ursache von Alzheimer und den meisten anderen Demenzerkrankungen ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Da die Schädigung des Gehirns nicht rückgängig gemacht werden kann, sind diese Demenzen nicht heilbar.
Es gibt aber auch Demenzformen, bei denen andere Grunderkrankungen die Ursache für die Beschwerden sind. Das können Hirnverletzungen sein, Depressionen, Durchblutungsstörungen, Vitaminmangel oder Alkoholmissbrauch. Einige dieser Demenzformen sind bei frühzeitiger Behandlung heilbar.
Lesen Sie mehr über Demenzformen mit heilbaren Grunderkrankungen.
Wie wird Alzheimer diagnostiziert?
Die Diagnose von Demenzerkrankungen wie Alzheimer ist komplex und erfordert eine umfassende Untersuchung:
- Medizinische Untersuchungen zur Abklärung möglicher Ursachen
- Ausführliche Gespräche mit der erkrankten Person und - wenn möglich - mit Angehörigen
- Neuropsychologische Tests, die kognitive Einschränkungen sichtbar machen
- Bildgebende Verfahren wie MRT, CT oder PET eingesetzt werden zur Analyse von Gehirnveränderungen.
Die Diagnose sollte idealerweise von Fachärztinnen und Fachärzten für Neurologie oder spezialisierten Gedächtniszentren gestellt werden.
Gedächtnisambulanzen helfen weiter
Gedächtnisambulanzen sind spezialisierte Kliniken oder Abteilungen zur Abklärung von Demenzsymptomen.
Sie sind auch bei Verdacht auf seltenere Demenzformen die richtige Anlaufstelle.
Wie Alzheimer behandelt wird
Die Alzheimer-Krankheit ist bislang nicht heilbar, doch es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die den Verlauf verlangsamen und Symptome lindern können. Neben Medikamenten spielen auch nicht-medikamentöse Ansätze wie Bewegung, soziale Aktivitäten und gezielte Therapien eine wichtige Rolle.
Auch Angehörige können durch eine gute Alltagsstruktur und verständnisvolle Kommunikation unterstützen.
Lesen Sie mehr über die Behandlungsmöglichkeiten bei Alzheimer
Wie ist die Lebenserwartung bei Alzheimer?
Die Lebenserwartung bei Alzheimer variiert individuell:
- Studien zeigen eine durchschnittliche Krankheitsdauer nach Diagnosestellung von 4,8 Jahren für Menschen mit Demenz insgesamt.
- Bei Alzheimer kann die Krankheitsdauer jedoch zwischen 3 und 12 Jahren liegen. Jüngere Erkrankte leben oft länger, während eine Diagnose im hohen Alter meist eine kürzere Krankheitsdauer bedeutet. Auch Begleiterkrankungen und soziale Unterstützung spielen eine Rolle.
Stirbt man an Alzheimer?
Alzheimer selbst ist nicht direkt tödlich, führt jedoch zu einem fortschreitenden Abbau körperlicher und geistiger Funktionen, einschließlich der motorischen Fähigkeiten.
Mit dem Fortschreiten der Krankheit steigt zudem das Risiko für Infektionen wie Lungenentzündungen – die häufigste Todesursache bei Menschen mit Demenz.
Alzheimer-Behandlung - kurz erklärt
Expertin Dr. Linda Thienpont gibt einen Überblick über medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien.
Erfahren Sie im Video, in welchem Alzheimer-Stadium welche Behandlung sinnvoll ist.
Alzheimer im jüngeren Lebensalter
Alzheimer tritt meist im höheren Alter auf, doch auch junge Menschen können erkranken. Etwa fünf Prozent aller Menschen mit Alzheimer sind jünger als 65 Jahre.
Häufig liegt eine seltene, genetisch bedingte Form zugrunde, aber auch andere Erkrankungen können eine Rolle spielen.
Früh einsetzende Demenzen stellen Betroffene und ihre Familien vor besondere Herausforderungen.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Unterstützung sind entscheidend, um den Alltag bestmöglich zu bewältigen.

Alzheimer und andere Demenzen
Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, aber nicht die einzige. Auch andere Erkrankungen können ähnliche Symptome hervorrufen.
Die häufigsten Demenzerkrankungen neben Alzheimer:
- Vaskuläre Demenz - durch Durchblutungsstörungen im Gehirn
- Lewy-Körperchen-Demenz - gekennzeichnet durch Halluziationen und starke Schwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit
- Frontotemporale Demenz - führt häufig zu auffälligen Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen
- Demenz bei Parkinson - Gedächtnis- oder Denkstörungen im fortgeschrittenen Parkinson-Stadium
Im Umgang mit erkrankten Menschen sind die Unterschiede zwischen den Demenzformen oft nicht eindeutig. Die Verläufe ähneln sich, und Mischformen - also Kombinationen mehrere Demenzarten - sind häufiger als früher angenommen.
Sie können das Risiko reduzieren, an Alzheimer zu erkranken
Kann man Alzheimer vorbeugen?
Studien zeigen: Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, geistiger Aktivität, sozialem Austausch und gesunder Ernährung kann das Risiko senken. Welche Risikofaktoren für eine Demenzerkrankung Sie meiden sollten und welche Maßnahmen helfen, haben wir für Sie zusammengestellt:

Unterstützen Sie die Alzheimer-Forschung
Noch gibt es keine Heilung für Alzheimer. Doch mit Ihrer Spende kann die Forschung weiter an besseren Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten arbeiten - für eine Zukunft ohne Alzheimer.