Fragen und Antworten (Stand: 12.12.2019)

Aluminium und Alzheimer: Der aktuelle Stand

Warum erkrankt ein Mensch an Alzheimer, während andere Menschen im gleichen Alter nicht betroffen sind?

Neben denen Genen und Vorerkrankungen scheint auch der Lebensstil eine Rolle zu spielen. Zudem werden Umwelteinflüsse als Risikofaktor diskutiert. Immer wieder taucht auch Aluminium als ein möglicher (Mit-)Verursacher auf.

Wir haben die wichtigsten Fakten zu Alzheimer und Aluminium zusammengetragen.

Aluminium: Fragen und Antworten

Was ist Aluminium?

Aluminium gehört zur Gruppe der Leichtmetalle. In der Erdkruste ist Aluminium das häufigste Metall, in der Erdhülle nach Sauerstoff und Silicium das dritthäufigste Element.

Wie nehmen wir Aluminium auf?

Aluminium ist aufgrund seines häufigen Vorkommens in fast allen Nahrungsmitteln enthalten und wird deshalb auch vor allem über die Nahrung aufgenommen. Es ist aber auch Bestandteil des Trinkwassers und der Luft. Eine weitere Aufnahme kann durch Kosmetika (zum Beispiels Deodorants), Medikamente, aber auch durch Gebrauchsgegenstände wie Dosen, Folien oder Tuben erfolgen. 60 Prozent des aufgenommenen Aluminiums werden innerhalb eines Tages wieder über die Nieren ausgeschieden.

Welche Grenzwerte sollten nicht überschritten werden?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt eine wöchentliche Aluminium-Aufnahme von einem 1mg Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten. Das BfR geht davon aus, dass etwa die Hälfte dieser Menge bereits durch die Nahrung aufgenommen wird.

Kann die Aufnahme von Aluminium die Gesundheit des Gehirns beeinträchtigen?

Ja, Aluminium hat in sehr hohen Dosen eine neurotoxische Wirkung. Ein Beispiel für die Schädigung des Gehirns durch Aluminium ist die Dialyse-Enzephalopathie. An ihr erkrankten früher Patienten, die über einen langen Zeitraum aufgrund einer Nierenschädigung eine Dialyse benötigten. Ursache waren die Aluminiumsalze in der Dialyseflüssigkeit. Daraufhin wurde die Zusammensetzung der Dialyseflüssigkeit geändert.

Warum wird ein Zusammenhang zwischen Aluminium und Alzheimer diskutiert?

Bereits in der 1970er Jahren fanden Forscher in den Gehirnen von verstorbenen Alzheimer-Patienten eine erhöhte Aluminium-Konzentration. 2013 zeigten italienische Wissenschaftler, dass bei Menschen mit Alzheimer auch ein erhöhter Aluminiumspiegel im Blut festgestellt werden kann.

Erhöht die Aufnahme von Aluminium das Alzheimer-Risiko?

Die oben genannten Beobachtungen sagen nichts über ein Verhältnis von Ursache und Wirkung aus. Der gestiegene Aluminiumgehalt muss keine Rolle in der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit spielen, sondern könnte auch eine Konsequenz sein. Versuche mit Mäusen, denen Aluminium verabreicht wurde, führten beispielsweise nicht zum Ausbruch der Alzheimer-Krankheit bei diesen Tieren. Zudem konnte in keiner epidemiologischen Studie ein Zusammenhang zwischen Aluminiumaufnahme und Alzheimer festgestellt werden. Es gibt also derzeit keine Forschungsergebnisse, welche die Aufnahme von Aluminium als Ursache oder Risikofaktor für die Alzheimer-Krankheit belegen. Das BfR kommt deshalb zu der Erkenntnis, dass ein kausaler Zusammenhang von Aluminiumaufnahme und dem Auftreten der Alzheimer-Krankheit bisher nicht wissenschaftlich bewiesen werden konnte. Die Aufnahme von Aluminium erhöht also nach aktuellem Kenntnisstand nicht das Alzheimer-Risiko.

*Alle Fakten wurden gründlich recherchiert, dennoch kann keine Gewähr übernommen werden.

Immer auf dem Laufenden mit dem AFI-Newsletter

Melden Sie sich für unseren Newsletter an und erhalten Sie regelmäßig aktuelle Informationen zur Alzheimer- und Demenzforschung sowie Updates zu unseren neuesten Ratgebern und Broschüren. Bleiben Sie informiert!

AFI-Newsletter abonnieren!

Möchten Sie unseren Newsletter abonnieren?

Haben Sie Fragen?

Fieldset

Vertrauen & Transparenz