Alzheimer-Demenz: 10 frühe Anzeichen
Viele Menschen haben Angst, an Alzheimer zu erkranken.
Doch was unterscheidet normale altersbedingte Veränderungen von den Symptomen der Alzheimer-Demenz?
Noch immer wissen zu wenige Menschen, welche Veränderungen tatsächlich auf eine Demenzerkrankung wie Alzheimer hinweisen können.
Wir stellen zehn Symptome vor, die frühe Anzeichen einer Alzheimer-Demenz sein können.
Alzheimer erkennen - Zehn frühe Anzeichen
1. Gedächtnisprobleme / Vergesslichkeit
Eines der Hauptsymptome einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung ist eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, die sich auf das tägliche Leben auswirkt.
Diese Vergesslichkeit äußert sich beispielsweise darin, dass wichtige Termine vergessen, der Herd nicht ausgeschaltet oder der Alltag nur mit Hilfe von Merkzetteln bewältigt werden kann.
Normale altersbedingte Veränderung:
Namen oder Termine werden kurzfristig vergessen, später aber wieder erinnert.
2. Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen
Den Betroffenen fällt es schwer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren oder etwas vorausschauend zu planen und umzusetzen. Sie brauchen für vieles mehr Zeit als zuvor.
Probleme tauchen beispielsweise beim Kochen oder Backen nach bekannten Rezepten, beim Umgang mit Zahlen oder beim Bezahlen von Rechnungen auf.
Normale altersbedingte Veränderung:
Zerstreutheit, wenn viele Dinge gleichzeitig zu tun sind.
3. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten
Alltägliche Handlungen werden plötzlich als große Herausforderung empfunden. Routineaufgaben am Arbeitsplatz werden zum Problem oder die Regeln eines altbekannten Spiels werden vergessen.
Normale altersbedingte Veränderung:
Gelegentlicher Hilfebedarf bei der Bewältigung anspruchsvoller Alltagsanforderungen, zum Beispiel beim Programmieren des Fernsehers.
4. Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme
Oft können Orte oder Zeitabstände nicht mehr eingeordnet werden. Betroffene vergessen zum Beispiel das Jahr und die Jahreszeit, können die Uhr nicht mehr lesen oder wissen in ihrer Straße nicht mehr, wo sie sind und wie sie nach Hause kommen.
Normale altersbedingte Veränderung:
Ab und zu den Wochentag verwechseln und sich später daran erinnern.
5. Wahrnehmungsstörungen
Viele Betroffene haben große Schwierigkeiten, Bilder zu erkennen und räumliche Dimensionen zu erfassen. Schwächen zeigen sich beispielsweise beim Erkennen von Farben und Kontrasten, beim Lesen oder beim Wiedererkennen bekannter Gesichter.
Normale altersbedingte Veränderung:
Verändertes oder vermindertes Sehvermögen, zum Beispiel durch Trübung der Augenlinse.
6. Neue Sprach- und Schreibschwäche
Vielen Erkrankten fällt es schwer, einem Gespräch zu folgen und sich aktiv daran zu beteiligen. Sie verlieren den Faden, verwenden unpassende Füllwörter oder haben Wortfindungsprobleme. Auch häufiges Wiederholen kann ein Anzeichen sein.
Normale altersbedingte Veränderung:
Ab und zu fällt einem das richtige Wort nicht ein.
7. Verlegen von Gegenständen
Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, lassen oft Dinge liegen oder legen sie an ungewöhnliche Orte. Sie vergessen nicht nur, wo die Sachen sind, sondern auch, wozu sie gut sind. So werden beispielsweise die Schuhe in den Kühlschrank oder die Autoschlüssel in den Briefkasten gelegt.
Normale altersbedingte Veränderung:
Dinge werden hin und wieder verlegt und dann wiedergefunden.
8. Eingeschränktes Urteilsvermögen
Oft verändert sich die Urteils- und Entscheidungsfähigkeit, zum Beispiel bei der Kleiderwahl (Winterstiefel im Sommer), beim Umgang mit Geld oder bei der Körperpflege.
Normale altersbedingte Veränderung:
Unüberlegte oder falsche Entscheidungen.
9. Verlust von Eigeninitiative und Rückzug aus dem sozialen Leben
Viele Betroffene verlieren zunehmend ihre Eigeninitiative und gehen immer weniger ihren Hobbys, sozialen oder sportlichen Aktivitäten nach. Sie nehmen Veränderungen an sich wahr, die sie verunsichern und ziehen sich zurück.
Normale altersbedingte Veränderung:
Man fühlt sich manchmal überfordert von den Anforderungen im Beruf, in der Familie oder durch soziale Verpflichtungen.
10. Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens
Starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund können eine Folge einer Alzheimer-Erkrankung sein. Auch ausgeprägte Persönlichkeitsveränderungen können auftreten, zum Beispiel starkes Unbehagen in fremden Räumen, plötzliches Misstrauen, aggressives Verhalten oder Gefühle von Hilflosigkeit, Traurigkeit und Unruhe.
Normale altersbedingte Veränderung:
Irritationen, wenn gewohnte Alltagsabläufe verändert oder unterbrochen werden.
Demenzsymptome immer abklären lassen
Wichtig: Wenn eines oder mehrere dieser Anzeichen bei Ihnen oder einem Familienmitglied wiederholt auftreten, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. So können Sie frühzeitig Hilfe bekommen, wenn es sich um eine beginnende Alzheimer-Krankheit oder eine andere Form der Demenz handelt. Auch heilbare Krankheiten mit ähnlichen Symptomen können so diagnostiziert und behandelt werden.
Ausführliche Informationen zu frühen Symptomen und hilfreiche Tipps zum Umgang mit Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen finden Sie in un unseren Broschüren, die Sie kostenlos bei uns bestellen können.
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Autorin
Dr. Anne Pfitzer-Bilsing
hat sich nach ihrem Studium der Biochemie an der Uni Düsseldorf während ihrer Doktorarbeit auf Amyloide spezialisiert. Seit 2024 leitet sie bei der AFI die Abteilung Wissenschaft.