Pflege bei Alzheimer und Demenz
Die meisten Menschen mit einer Alzheimer-Erkrankung werden zuhause von ihren Angehörigen betreut und gepflegt.
Für die pflegenden Angehörigen bedeutet das eine enorme körperliche und psychische Belastung, die oft über eine längere Zeit andauert. Unterstützende Angebote für die Betreuung bei dieser herausfordernden Aufgabe sorgen für Entlastung. Beantragen Sie finanzielle Zuschüsse durch die Pflegekassen.
Für Menschen da sein

Sie helfen dabei, dass alle Menschen - Betroffene, Angehörige, Besorgte und Interessierte - bei uns individuelle Beratung und Beistand erhalten.
Die Alzheimer-Krankheit verändert nicht nur das Leben der Patienten, auch die pflegenden Angehörigen müssen sich auf die neue Situation einstellen und diese Tag für Tag meistern. Darüber hinaus müssen Familien verkraften, dass ein geliebter Mensch an einer unheilbaren Krankheit leidet. Einen Menschen mit Alzheimer zu pflegen, kann anstrengend und oft erschöpfend sein. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass auch die Angehörigen eigene Bedürfnisse und Gefühle haben. Sie müssen sich um den Patienten kümmern, aber auch an sich selbst denken. Beides ist wichtig!
Es ist in Ordnung, wenn Sie
- nach Hilfe fragen. Suchen Sie innerhalb der Familie, im Freundeskreis und bei ortsansässigen Hilfsdiensten nach Unterstützung. Viele Arztpraxen, kommunale Beratungsstellen und Kirchen können Ihnen Adressen geben.
- Angst haben. Wandeln Sie diese Energie positiv um. Reden Sie mit jemandem, gehen Sie spazieren oder putzen Sie das Bad.
- frustriert sind. Beenden Sie alles, was Sie gerade tun, atmen Sie tief durch, entspannen einige Minuten und beginnen dann mit einer anderen Arbeit.
- Ihrem Urteil vertrauen. Entspannen Sie sich, Sie tun Ihr Bestes.
- Ihre Grenzen beachten. Sie sind eine wertvolle Person. Passen Sie auch auf sich selbst auf!
- Fehler machen. Niemand ist perfekt. Nur so lernen wir.
- trauern. Das ist eine ganz normale Reaktion auf einen Verlust. Sie dürfen traurig darüber sein, dass nichts mehr so ist wie es war.
- lachen und leben. Auch wenn es Ihnen manchmal unangebracht scheint – alle ihre Gefühle sind wichtig und benötigen Raum.
- hoffen. Morgen wird der Tag ruhiger, ein Freund ruft an, Hilfe wird gefunden.
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Pflegeversicherung und andere Leistungen
Fragen und Antworten
Welche Kosten übernimmt die Pflegeversicherung?
In der Pflegeversicherung gibt es seit dem 1. Januar 2017 einige Neuerungen. Statt wie bisher drei Pflegestufen gibt es jetzt fünf Pflegegrade. Damit soll den unterschiedlichen Bedürfnissen von pflegebedürftigen Menschen besser Rechnung getragen werden. Der Pflegebedürftigkeitsbegriff wurde erweitert. Als pflegebedürftig gelten nicht mehr nur Menschen mit körperlichen Einschränkungen, sondern auch geistig oder psychisch beeinträchtigte Patienten. Menschen mit einer Alzheimer-Erkrankung oder einer anderen Demenz bekommen damit mehr Leistungen aus der Pflegeversicherung. Gemessen wird die Pflegebedürftigkeit nicht mehr wie bisher am Zeitaufwand, der für Hilfestellungen nötig ist. Entscheidend ist nun, wie selbstständig eine Person ist.
- Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Rubrik zur Pflegegrade und Leistungen bei Alzheimer und Demenz.
Wo kann ich eine Angehörigen-Selbsthilfegruppe finden?
Wenn Sie einen Menschen mit Alzheimer pflegen, kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige sehr hilfreich sein. Pflegende Angehörige sind einer hohen Belastung ausgesetzt und haben ein erhöhtes Risiko dadurch selbst krank zu werden. Der Austausch von Erfahrungen und der aktive Kontakt zu anderen Betroffenen kann Frustration oder Ängste mindern. Angehörigen-Selbsthilfegruppen finden Sie in vielen Städten und Gemeinden. Die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft (DAlzG) betreibt bundesweit Angehörigen-Selbsthilfegruppen. Das Alzheimer-Telefon der DAlzG erreichen Sie unter 01803-171017 (€ 0,09 pro Minute), Sprechzeiten: Mo-Do 9-18 Uhr, Fr 9-15 Uhr.
Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber
Der Ratgeber Leben mit der Diagnose Alzheimer erläutert, was auf Menschen mit Alzheimer und ihre Familien und Freunde zukommen kann. Beleuchtet werden neben medizinischen und therapeutischen Aspekten auch pflegerische, rechtliche und finanzielle Fragestellungen.
72 Seiten, 2021