Alzheimer-Patienten verlieren zunehmend ihr Gedächtnis und die Orientierung. Gleichzeitig lassen die Kraft, die Koordination und die motorischen Fähigkeiten nach. Deshalb kann es im Alltag zu Unfällen kommen. Wie Sie den Wohnraum so gestalten können, dass Ihr Patient sich nicht verletzt oder andere gefährdet, erfahren Sie hier.
Viele Menschen mit Alzheimer haben phasenweise einen zunehmenden Bewegungsdrang. Deshalb ist es wichtig, dass sie in ihrem Zuhause genügend Raum zur Bewegung haben und es möglichst keine Stolperfallen wie hohe Teppiche oder Elektrokabel auf dem Boden gibt. Die Sicherheit auf Treppen kann durch Markierungen der Treppenstufen mit breitem gelbem Klebeband, der Montage eines zusätzlichen Handlaufs, der Installation eines Treppenlifts und Gittern am Treppenanfang und -ende erhöht werden.
Sie helfen dabei, dass alle Menschen - Betroffene, Angehörige, Besorgte und Interessierte - bei uns individuelle Beratung und Beistand erhalten.
Es sollten keine Gegenstände herumliegen, mit denen sich Ihr Patient verletzen könnte. Für den nächtlichen Gang zur Toilette ist es wichtig, dass die Lichtschalter leicht zu finden sind. Eine Alternative können Bewegungsmelder oder eine Dauerbeleuchtung im Flur oder Bad sein.
Wenn Ihr Patient einen Pflegegrad hat, können Kosten für so genannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen auch von der Pflegeversicherung bezuschusst oder getragen werden.
Schutz vor Verbrennungen, Feuer aber auch vor Elektrizität ist im gesamten Wohnbereich wichtig. Brandmelder sollten in jedem Stockwerk installiert werden, ein Feuerlöscher schnell greifbar sein. Schließen Sie Feuerzeuge und Streichhölzer sicher weg und verzichten Sie auf transportable Heizöfen. Steckdosen können mit Kindersicherungen versehen werden.
Wenn Menschen mit Alzheimer alleine draußen unterwegs sind, verirren sie sich oft und finden nicht mehr nach Hause. Den Patienten kann das in gefährliche Situationen bringen und die Angehörigen in große Sorge versetzen.
Deshalb ist es wichtig, dass ein Patient leicht identifiziert werden kann. Bringen Sie ein Namensschild an die Kleidung an oder legen Sie einen Notfallausweis mit Kontaktangaben ins Portemonnaie. Es gibt auch spezielle Armbänder, die mit Namen und Adresse versehen werden können. Halten Sie ein aktuelles Foto oder Video bereit, damit eine Suche schnell beginnen kann. Auch medizinische Dokumente sollten schnell verfügbar sein.
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Patienten von zuhause weglaufen. Es kann sein, dass sie einfach nur einem verstärkten Bewegungsdrang nachgehen wollen oder sich einer bestimmten Situation entziehen wollen und sich deshalb auf den Weg machen. Ein anderer Grund kann sein, dass sie sich an eine bestimmte Situation von früher zurück versetzt fühlen und glauben, sie müssten sich zu einem bestimmten Ziel auf den Weg machen, zum Beispiel zur Arbeit gehen oder das Kind aus dem Kindergarten abholen.
Der Ratgeber Leben mit der Diagnose Alzheimer erläutert, was auf Menschen mit Alzheimer und ihre Familien und Freunde zukommen kann. Beleuchtet werden neben medizinischen und therapeutischen Aspekten auch pflegerische, rechtliche und finanzielle Fragestellungen.
76 Seiten, 2017
Jeder Beitrag bringt uns wertvollen Forschungsergebnissen näher und hilft, die Alzheimer-Krankheit zu besiegen. Bitte schenken Sie den Betroffenen Hoffnung. Schon 10, 25 oder 250 Euro helfen, vielversprechende neue Forschungsprojekte auf den Weg zu bringen.