Die kognitive Reserve trainieren

Alzheimer vorbeugen durch geistige Fitness

Wer rastet, der rostet – das gilt auch für das Gehirn.

Studien belegen: Wer sein Gehirn bis ins hohe Alter fordert, hat ein geringeres Risiko an Alzheimer-Demenz zu erkranken.

Wir zeigen, warum es sich lohnt, bis ins hohe Alter geistig fit zu bleiben.

Und wir geben Tipps, wie Sie Ihre geistige Fitness verbessern können.

Wie schützt geistige Aktivität vor Alzheimer-Demenz?

Wer geistig aktiv ist, kann die Leistungsfähigkeit seines Gehirns verbessern. Durch Anregung der Nervenzellen können sich diese besser vernetzen und sich die Verbindungen besser festigen. Man spricht auch von einer verbesserten Plastizität des Gehirns oder vom Ausbau der „kognitiven Reserve“.

Die kognitive Reserve ist einer von mehreren Aspekten, die den Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung beeinflussen können.

So zeigen sich typische Alzheimer-Symptome nachweislich später bei Menschen, die ihr Leben lang geistig aktiv waren - zum Beispiel im Beruf oder im sozialen Leben. 

Auch wer schon älter ist, kann seine geistigen Reserven positiv beeinflussen. Wichtig ist, das Gehirn zu fordern und so die Neuronen zur Vernetzung anzuregen.

Es hilft zum Beispiel nicht, jeden Tag ein Kreuzworträtsel zu lösen, denn dabei wird nur bereits bekanntes Wissen abgefragt. Auch Fernsehen fordert das Gehirn nicht, weil es zu passiv ist.

Welche Aktivitäten können die geistige Fitness verbessern?

Eine eindeutige Empfehlung, welche Aktivität am besten geeignet ist, um eine Demenzerkrankung wie Alzheimer vorzubeugen, gibt es nicht. Wichtig ist, aktiv zu sein und Dinge zu tun oder zu lernen, die einen interessieren und Freude bereiten.  

Welche geistigen Aktivitäten das Gehirn besonders gut fordern? Eine Auswahl:

  • Musik – hören oder machen
  • Lesen – Bücher, Zeitschriften, Zeitungen
  • Spiele – Kartenspiele, Gesellschaftsspiele, Puzzles, Computer- und Videospiele
  • Neues lernen – eine Fremdsprache, eine Sportart, ein Hobby

Dabei gilt: Je komplexer die Tätigkeit, desto anregender fürs Gehirn. Wer zum Beispiel tanzt, trainiert gleichzeitig Gedächtnis, Motorik und Koordination - und profitiert zudem vom sozialen Miteinander als Paar oder in der Gruppe. 

Wie soziale Kontakte Alzheimer vorbeugen? Lesen Sie hier.

Musik als Gehirn-Booster für jeden Tag

Es gibt wenige Dinge, die das Gehirn so anregen wie Musik. Wer Musik ganz bewusst hört, dazu tanzt, singt oder selbst ein Instrument spielt, gibt seinem Gehirn eine Menge zu tun.

So regt Musik neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn an und hilft so bei der Vorbeugung gegen Alzheimer.

Ähnlich wie das Tanzen hat das Musizieren dabei einen der größten Trainingseffekte. Das Erlernen und Üben feinmotorischer Bewegungen, das Lesen von Noten und die Schulung des Gehörs stärken das Gehirn und tragen zur geistigen Fitness bis ins hohe Alter bei.

Und es ist nie zu spät, um anzufangen. So fand eine Musikprofessorin der University of South Florida in einer Studie heraus, dass selbst Menschen, die erst im Seniorenalter ein Instrument erlernen, in relativ kurzer Zeit ihre kognitiven Fähigkeiten, wie Gedächtnis und Problemlösen verbessern können. (Quelle: University of South Florida)

Öfter mal die Playlist wechseln...

Auch das bloße Musikhören trainiert das Gehirn – vor allem, wenn die Musik für uns neu ist. Ungewohnte Klänge, Melodien oder Akkorde bringen Abwechslung auf die Ohren. Unser Tipp: Öfter mal die Playlist wechseln! Wie wäre es zum Beispiel mit Songs, die Ihre Kinder oder Enkel lieben? Klingen wahrscheinlich erstmal ungewohnt, trainieren aber Ihr Gehirn besser als jedes Kreuzworträtsel.

Abwechslung in den Alltag bringen

Neben gezielten Aktivitäten, die die Hirngesundheit verbessern, sind auch kleine Abwechslungen im Alltag eine gute Maßnahme, um das Gehirn nebenbei zu trainieren. Verrückte Ideen sind willkommen – denn sie fordern Ihr Gehirn so richtig heraus.

Ein paar Ideen:

  • Fahren Sie auf einem anderen Weg nach Hause oder wechseln Sie das Verkehrsmittel.
  • Putzen Sie mit der anderen Hand Ihre Zähne.
  • Prägen Sie sich Ihren Einkaufszettel ein und lassen ihn dann zu Hause.
  • Gehen Sie in entgegengesetzter Richtung durch den Supermarkt oder kaufen Sie in einem fremden Laden ein.
  • Reisen Sie an unbekannte Orte

Tipp! Ein Trend, der durch Corona so richtig an Fahrt aufgenommen hat, sind kleine "Mikroabenteuer", die direkt vor der eigenen Haustür starten, und die ohne große Vorbereitung funktionieren. Anregungen gibt's dazu in der Buchhandlung oder im Internet (Suchbegriff: Mikroabenteuer).

Gedächtnistraining zur Alzheimer-Behandlung

Gedächtnistraining ist auch für Menschen mit einer bestehenden Demenz sinnvoll. Aktivierende Übungen können die kognitiven Funktionen des Patienten länger erhalten, das Langzeitgedächtnis trainieren, soziale Kompetenzen erhalten sowie Sinneswahrnehmungen, Lebensfreude und Selbstwertgefühl stärken.

Was man bei der Aktivierung von Menschen mit Alzheimer besonders beachten sollte, erklärt Gedächtnistrainerin Dr. Anja Friese im Interview.

Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber

Der Ratgeber Alzheimer vorbeugen: Gesund leben – gesund altern zeigt, wie wir durch eine aktives und gesundes Leben sowie gesundheitliche Vorsorge unser Alzheimer-Risiko senken können. Es werden 12 Risikofaktoren vorgestellt, auf die jeder und jede achten kann, um Alzheimer vorzubeugen.

44 Seiten, 2022

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