Demenz-Symptom: Probleme mit gewohnten Tätigkeiten

Menschen mit beginnender Demenz fällt es zunehmend schwer, alltägliche Aufgaben zu bewältigen.

Besonders Tätigkeiten, die mehrere Schritte erfordern – wie das Planen eines Wocheneinkaufs, die Fahrt zu einem vertrauten Ziel oder die Bedienung technischer Geräte – gelingen nicht mehr wie gewohnt.

Was früher ganz automatisch ablief, muss nun mühsam durchdacht werden – und kostet viel Kraft und Konzentration.

Erfahren Sie hier, warum diese Veränderungen auftreten – und worauf Sie frühzeitig achten können.

Warum vertraute Aufgaben plötzlich schwerfallen

Bei einer Demenzerkrankung werden nach und nach Bereiche im Gehirn geschädigt, die für Gedächtnis, Orientierung, Aufmerksamkeit und die Planung von Handlungen zuständig sind – darunter insbesondere der Hippocampus, der Temporallappen und der Frontallappen.

Dadurch sind vor allem die sogenannten exekutiven Funktionen betroffen: das Planen, Entscheiden und Ausführen von Handlungsschritten.

Diese Fähigkeiten beruhen auf einem fein abgestimmten Zusammenspiel verschiedener Hirnregionen – insbesondere zwischen dem präfrontalen Kortex und dem Hippocampus.

Im Verlauf der Erkrankung funktionieren nicht nur die einzelnen Bereiche schlechter – auch die Kommunikation zwischen ihnen gerät zunehmend aus dem Gleichgewicht. Die neuronalen Netzwerke, über die Informationen verarbeitet und weitergeleitet werden, verlieren an Stabilität.

So zeigt sich der Verlust von Alltagsfähigkeiten

Das hat spürbare Folgen im Alltag: Selbst vertraute Abläufe werden fehleranfällig, mühsam – und können irgendwann ganz verloren gehen. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten sind daher ein wichtiges Warnzeichen für eine beginnende Demenzerkrankung.

Dabei gilt: Je komplexer die Aufgabe, desto früher bereitet sie Schwierigkeiten. Wer genauer hinschaut, erkennt sogar, dass bei einer Demenz Alltagsfähigkeiten in umgekehrter Reihenfolge verloren gehen – also zuerst die später im Leben erlernten Fähigkeiten, dann die früheren.

Fachleute sprechen in solchen Fällen auch von Apraxie. Gemeint ist, dass alltägliche Handlungen – wie sich anzuziehen, Kaffee zu kochen oder den Tisch zu decken – plötzlich nicht mehr automatisch gelingen, obwohl Bewegungsfähigkeit und Muskelkraft erhalten sind. Die betroffene Person muss sich stark konzentrieren, Handgriffe wirken ungeordnet, werden vergessen oder nicht zu Ende geführt.

Im Frühstadium der Alzheimer-Krankheit lassen vor allem Fähigkeiten nach, die in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter erworben wurden – wie Auto fahren, persönliche Finanzen regeln, Mahlzeiten zubereiten oder den Haushalt organisieren. Wer noch berufstätig ist, kann dadurch auffallen, dass ungewohnte Fehler passieren oder Dinge nicht zu Ende gebracht werden.

Im Laufe der Erkrankung verschwinden auch in der Kindheit erworbene Fähigkeiten, wie sich die Zähne zu putzen oder selbstständig zu essen.

Mehr über den Verlauf der Alzheimer-Krankheit erfahren

Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?

Wenn alltägliche Handlungen schwerer fallen, bedeutet das nicht automatisch, dass eine Demenzerkrankung vorliegt. Auch bei gesunden Menschen lässt im Alter die Konzentration nach, man wird vergesslicher oder tut sich mit einem neuen Smartphone oder der neuen TV-Fernbedienung schwerer als früher.

Auch körperliche Veränderungen spielen eine Rolle: Wer schlechter sieht oder nicht mehr so beweglich ist, tut sich beim Anziehen oder Kochen verständlicherweise schwerer.

Doch der Unterschied ist wichtig:

  • Menschen mit beginnender Demenz haben meist bei mehreren alltäglichen Tätigkeiten Schwierigkeiten – und verlieren Fähigkeiten, die früher selbstverständlich waren.
  • Ein mögliches weiteres Warnzeichen ist auch, wenn alltägliche Aufgaben nicht nur schwerfallen, sondern vernachlässigt werden. Zum Beispiel, wenn jemand mit Freude gekocht, seine Unterlagen routiniert geordnet oder viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres gelegt hat – und dafür plötzlich kein Interesse mehr zeigt.

Wenn Sie unsicher sind, ob die Veränderungen noch zum Älterwerden gehören oder bereits auf eine Demenz hindeuten könnten, sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt. Eine frühzeitige Abklärung hilft, Sicherheit zu gewinnen – und im Fall einer Demenzerkrankung rechtzeitig zu handeln. 

Lesen Sie dazu auch unsere Broschüre

Die Broschüre Diagnoseverfahren bei Demenz erklärt alle Untersuchungen, die für eine Demenz-Diagnose nötig sind. Neben dem Arztgespräch und den allgemeinen körperlichen Untersuchungen werden auch Gedächtnistests, bildgebende Verfahren sowie die Liquordiagnostik thematisiert.
28 Seiten, Auflage 2024

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