Vergesslichkeit als Symptom bei Demenz

Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis sind häufig eines der ersten Symptome von Demenzerkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Krankheit.

Menschen vergessen Dinge, die gerade passiert sind, oder stellen immer wieder die gleiche Frage, zum Beispiel, welcher Tag heute ist. Typisch ist auch das Vergessen wichtiger Termine und Ereignisse.

Da bestimmte Gedächtnisprobleme im Alter durchaus normal sein können, ist es wichtig, zwischen altersbedingter Vergesslichkeit und ernsthaften Gedächtnisproblemen zu unterscheiden.

Lesen Sie hier alles Wissenswerte über Gedächtnisprobleme als Symptom von Demenzerkrankungen.

Im Alter verändert sich das Gedächtnis

Viele Menschen werden im Alter vergesslich.

Meist ist dies kein Grund zur Sorge – Gedächtnisprobleme gehören zum normalen Prozess des Älterwerdens, ebenso wie körperliche Veränderungen.

Typisch ist zum Beispiel, dass Menschen ab etwa 65 zunehmend Schwierigkeiten haben:

  • sich an Namen zu erinnern
  • sich neue Informationen zu merken
  • mehrere Dinge gleichzeitig zu verarbeiten oder
  • sich zu erinnern, wo sie Dinge hingelegt haben

Altersbedingte Gedächtnisstörungen sind jedoch nicht krankhaft und schränken den Alltag, wenn überhaupt, nur geringfügig ein.

Demenz oder normale Vergesslichkeit?

Gedächtnisprobleme, wie sie bei Demenzerkrankungen wie Alzheimer auftreten, unterscheiden sich deutlich von altersbedingten Gedächtnisproblemen. 

Vergesslichkeit bei Demenz:

  • schränkt den Alltag erheblich ein: Menschen mit Demenz verlieren zunehmend die Fähigkeit, ihren täglichen Aufgaben selbstständig zu bewältigen.
  • besteht über längere Zeit: Die Probleme halten dauerhaft an - mindestens 6 Monate - und verschlimmern sich stetig.
  • tritt meist zusammen mit anderen Demenzsymptomen auf: Zum Beispiel mit Orientierungsschwierigkeiten, Sprachproblemen oder auffälligen Verhaltensänderungen wie Rückzug oder Reizbarkeit.

Ein Warnsignal ist, wenn das Umfeld Veränderungen bemerkt - wenn die Mutter wiederholt Gespräche vergisst, der Partner sich verläuft oder der Vater Aufgaben vermeidet, die früher selbstverständlich waren. Einzelne Vorfälle sind nicht problematisch, aber wenn sie sich über Wochen und Monate zu einem Muster verdichten, schon.

Im Gegensatz zur altersbedingten Vergesslichkeit entwickelt sich die Demenz zu einem ernsten Krankheitsbild: Mit der Zeit wissen die Erkrankten nicht mehr, in welcher Zeit sie leben, erkennen enge Bezugspersonen nicht mehr - und sind vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen.

Wann Gedächtnisprobleme ärztlich abklären lassen?

Wenn Sie sich bei sich oder jemandem in Ihrer Familie Sorgen über Gedächtnisprobleme machen, lassen Sie diese ärztlich abklären.  

Zum einen, weil Symptome wie Vergesslichkeit oder Orientierungsprobleme immer auch heilbare Ursachen haben können, zum Beispiel einen Altershirndruck, einen Tumor oder eine Depression. (Stichwort: Reversible Demenzen)

Zum anderen, weil selbst bei unheilbaren Erkrankungen wie Alzheimer eine frühe Diagnose wichtige Vorteile bringt, allen voran dass Medikamente und Therapien besser wirken, je früher sie verabreicht werden, beziehungsweise beginnen. 

 

Aktiv bleiben gegen das Vergessen

Auch das alternde und alte Gehirn ist in hohem Maße lernfähig. Nach dem Motto "Use it or lose it" sollte es in jedem Alter gefordert werden, am besten im Alltag und mit Aktivitäten, die Sie gern tun. Wird das Gehirn zu wenig gefordert, "rosten" die Gehirnverbindungen buchstäblich ein und die Leistungsfähigkeit lässt nach.

  • Lernen Sie Neues. Zum Beispiel ein neues Hobby, eine Fremdsprache, ein Musikinstrument.
  • Nehmen Sie am sozialen Leben teil. Kontakte zu Familie, Freunden, Nachbarn halten das Gehirn aktiv.
  • Bleiben Sie beweglich. Körperliche Aktivität verbessert die Durchblutung im Gehirn und hält es fit.
  • Schlafen Sie genug. Im Schlaf finden wichtige Regenerationsprozesse statt.

Übrigens: Auch mit einer diagnostizierten Demenzerkrankung lohnt es sich immer, das Gehirn weiter zu fordern. So sollten Erkrankte so lange wie möglich selbstständig bleiben und ihr Leben weiterhin aktiv gestalten.

Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber

Der Ratgeber Leben mit der Diagnose Alzheimer erläutert, was auf Menschen mit Alzheimer und ihre Familien und Freunde zukommen kann. Beleuchtet werden neben medizinischen und therapeutischen Aspekten auch pflegerische, rechtliche und finanzielle Fragestellungen.
72 Seiten, 2025

Kostenfrei bestellen

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Haben Sie Fragen?

Vertrauen & Transparenz