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Beeinflusst Cholesterin die Ablagerung von Beta-Amyloid?

Projektdetails:

Thematik: Ursachenforschung
Förderstatus:abgeschlossen
Art der Förderung:Research
Institution:Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin Göttingen, Abteilung für Neurogenetik
Projektleitung:Dr. Gesine Saher
Laufzeit:01. Januar 2020 - 31. Dezember 2022
Fördersumme:120.000,00 Euro
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Um Alzheimer zu heilen, müssen wir die Ursachen der Krankheit entschlüsseln – ein langwieriger Prozess. Helfen Sie uns darum mit einer Fördermitgliedschaft.


Was wird erforscht?

Seit langem ist bekannt, dass Fette und Cholesterin bei der Entstehung von Beta-Amyloid Ablagerungen im Rahmen der Alzheimer-Krankheit, eine bedeutende Rolle spielen. Dies verdeutlicht auch ein Blick auf die Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit: Fünf von zehn Risikofaktoren betreffen den Transport und Stoffwechsel von Fetten und Cholesterin. Es wird vermutet, dass der Transport von Cholesterin zwischen den Zellen des Gehirns die Ablagerung von schädlichem Beta-Amyloid während der Alzheimer-Erkrankung beeinflusst. Besonders die Cholesterin-Bildung in den Mikroglia-Zellen scheint die Entwicklung der für Alzheimer typischen Ablagerungen kritisch zu beeinflussen. Dr. Gesine Saher möchte mit diesem Forschungsprojekt den Zusammenhang zwischen der Cholesterin-Bildung und der Beta-Amyloid Ablagerungen im Gehirn genauer untersuchen.

Wie geht Dr. Gesine Saher dabei vor?

Dr. Saher und ihr Team werden für diese Untersuchung sowohl Zellkulturen nutzen als auch komplexe Mausmodelle. Mittels modernster Mikroskopie-Techniken und altbewährter biochemischer und histochemischer Methoden (Hirnschnitte) sowie Verhaltensuntersuchungen wird das zelluläre Zusammenspiel zwischen Cholesterin und Beta-Amyloid analysiert.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Die Ergebnisse dieses Projektes werden zum besseren Verständnis von Prozessen im Verlauf der Alzheimer-Krankheit beitragen und die Ursachen der Erkrankung näher beleuchten. Dies ist für die Entwicklung von neuen Therapiemöglichkeiten wichtig.

Was konnte Dr. Gesine Saher herausfinden? 

Die Forschungsergebnisse von Dr. Gesine Saher und ihrem Team untermauern die Annahme, dass Cholesterin die Ablagerungen von Beta-Amyloid beeinflusst. Erstaunlicherweise zeigen die verschiedenen Zellen im Gehirn unterschiedliche Ergebnisse. Ein erniedrigter Cholesterinspiegel in den Nervenzellen brachte keine Veränderung der Beta-Amyloid-Ablagerungen mit sich. Davon war die Forscherin überrascht, schließlich sind die Nervenzellen am stärksten von den Auswirkungen der Krankheit im Gehirn betroffen. 
Dr. Saher fand aber heraus, dass vielmehr die Richtung des Cholesterintransports im Gehirn eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Beta-Amyloid-Ablagerungen spielt. Das Ausschalten der Cholesterinproduktion in den Stützzellen des Gehirns, den Astrozyten, führt offenbar zu Änderungen im Transport von Cholesterin zwischen den Zellen des Gehirns. Dies hemmt den Prozess der Ablagerungen und wirkt so dem Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit entgegen. Eine defekte Produktion von Cholesterin in den Polizisten-Zellen des Gehirns, den Mikroglia-Zellen, scheint hingegen das Wachstum der Ablagerungen zu verstärken.
Mit diesen Ergebnissen könnte ein neuer Ansatz für eine Therapie entwickelt werden, die über einen Eingriff in den Cholesterin-Kreislauf des Gehirns den Krankheitsverlauf von Alzheimer verlangsamt.

Wofür wurden die Fördermittel verwendet?

Von den Fördermitteln wurden Gehälter (100.000 Euro) und Labormaterialien (20.000 Euro) wie Antikörper finanziert.

Foto: Patricia C. Lucas Photography


Steckbrief:

Dr. Gesine Saher

Jahrgang:
1969
In der Demenz-Forschung seit:
kurzer Zeit
Geburtsort:
Alfeld / Leine
Familienstand:
ledig

Hobbys:
Schöne Künste, Natur, Reisen

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Ich bin Alzheimer-Forscherin, weil…

das Verstehen der Alzheimer Demenz von großer gesellschaftlicher Relevanz ist. Mit dem Blickwinkel einer erfahrenen Forscherin auf dem Gebiet der Cholesterinbiologie erhoffe ich, einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Alzheimer Demenz leisten zu können.

Mein Forschungsprojekt ist besonders aussichtsreich, weil…

wir ein altbekanntes Phänomen mit innovativen Techniken angehen und verstehen wollen. 

Ich hoffe, dass die Alzheimer-Forschung in 10 Jahren…

dazu beitragen wird, dass die Alzheimer Demenz etwas von ihrem Schrecken für die älter werdende Bevölkerung verloren haben wird.

Persönliche Nachricht:

Wissenschaftlicher Fortschritt bedarf eines hohen persönlichen Einsatzes und ist mit immensen Kosten verbunden, die durch institutionelle Förderung allein nicht gedeckt werden können. Private Forschungsförderung bietet den wichtigen Vorteil, dass sie Akzente setzt, die für Patienten/Angehörige relevant sind. Mit der Unterstützung der Alzheimer Forschung Initiative e.V. können wir diesen neuen Forschungsschwerpunkt meiner Arbeitsgruppe aktiv entwickeln.
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