Kann ein einziger Bluttest das Risiko auf eine Alzheimer-Erkrankung vorhersagen?
Projektdetails:
Thematik: | Diagnostik |
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Förderstatus: | laufend |
Art der Förderung: | Research |
Institution: | Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Bonn und Erasmus Medical Center Rotterdam |
Projektleitung: | Prof. Dr. Dr. Monique Breteler |
Laufzeit: | 01. Januar 2025 - 31. Dezember 2026 |
Fördersumme: | 100.000,00 Euro |

Was wird erforscht?
Blutabnahmen sind einfach und können problemlos in Hausarztpraxen durchgeführt und die Proben anschließend im Labor untersucht werden. Damit wären sie hervorragend für die Frühdiagnostik der Alzheimer-Krankheit geeignet. Allerdings wurden die meisten Studien über Bluttests zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit bisher mit Patient*innen in Gedächtnisambulanzen durchgeführt. Daher ist noch unklar, ob diese Tests auch als Screening-Methode in der hausärztlichen Versorgung weit vor dem Auftreten von Symptomen wie Gedächtnisverlust für die Allgemeinbevölkerung geeignet sind. Prof. Dr. Dr. Monique Breteler vom DZNE in Bonn und Prof. Dr. Julia Neitzel aus Rotterdam möchten anhand von Daten aus zwei großen bevölkerungsbasierten Studien – der Rheinland-Studie und der niederländischen ERGO-Studie - untersuchen, inwieweit Bluttests das Alzheimer-Risiko im frühen Stadium zuverlässig abschätzen können.
Wie geht Prof. Dr. Dr. Breteler dabei vor?
Den Teilnehmenden der beiden Studien wurden Blutproben entnommen. Es wurde eine Magnetresonanztomographie (MRT) und kognitive Tests durchgeführt. Nach fünf bis acht Jahren wurden die Untersuchungen wiederholt. In der Zwischenzeit wurde bei einigen Menschen zusätzlich Blut abgenommen und bei anderen eine spezielle Untersuchung des Gehirns (PET-Scan) durchgeführt, um die für die Alzheimer-Erkrankung typischen Ablagerungen zu erkennen. Für dieses Projekt analysieren die Wissenschaftlerinnen Daten von über 5.500 Menschen.
Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?
Es soll untersucht werden, wie gut ein einziger Bluttest künftige Veränderungen des Gehirns und des Gedächtnisses vorhersagen kann und ob wiederholte Tests diese Vorhersage verbessern. Außerdem sollen Grenzwerte für bestimmte Bevölkerungsgruppen (Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen wie Diabetes oder Nierenerkrankungen) festgelegt werden, um das Risiko auf eine Alzheimer-Erkrankung zuverlässig vorhersagen zu können.
Warum ist dieses Projekt besonders aussichtsreich?
"Weil wir exzellente Daten nutzen und die neueste Technologie einsetzen, um zu verstehen, was im Gehirn passiert, lange bevor Menschen symptomatisch werden."
Wofür werden die Fördermittel verwendet?
Die Fördergelder werden für Gehälter (4.000 Euro) und Labormaterialien (96.000 Euro) verwendet.
Steckbrief:
Prof. Dr. Dr. Monique Breteler
1961
Nijmegen
dem letzten Jahrhundert
Hobbys:
meine Familie, Kunst und Reisen

Ich bin Demenz-Forscherin, weil…
ich überzeugt bin, dass wir Demenz teilweise vorbeugen können – und dafür ist hochwertige Forschung unerlässlich.
Ich hoffe, dass die Demenz-Forschung in 10 Jahren…
große Fortschritte in der Prävention gemacht hat und diese zur Realität geworden ist.
Persönliche Nachricht:
Liebe Spender*innen,
wir von der Abteilung populationsbezogenen Gesundheitsforschung am DZNE möchten Ihnen von Herzen für Ihre großzügige Unterstützung danken. Ihre Spende ermöglicht innovative Forschung der Blut-basierten Biomarkern von Alzheimer. Dank Ihrer Hilfe können wir die Identifizierung solcher Biomarker als kostengünstige und skalierbare Screening-Tools für die frühzeitige Erkennung von Alzheimer bereits in der hausärztlichen Versorgung vorantreiben. Mit Ihrer Unterstützung schaffen wir die Grundlage für eine frühzeitige Erkennung der Prozesse, die zu Alzheimer führen können, und ebnen den Weg für gezielte und effektive Behandlungsansätze.
Private Forschungsförderung ist für uns besonders wichtig, da sie uns die nötige Unabhängigkeit und Flexibilität gibt, neue und innovative Ansätze zu verfolgen. Oft sind es gerade diese Mittel, die es uns ermöglichen, unkonventionelle Ideen auszuprobieren, die langfristig entscheidende Fortschritte im Kampf gegen Alzheimer bringen können.
Foto: privat