Zurück zur Übersicht

Kognitives Training und Hirnstimulation durch Gleichstrom

Projektdetails:

Thematik: Prävention und Therapie
Förderstatus:abgeschlossen
Art der Förderung:Research
Institution:Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Neurologie
Projektleitung:Prof. Dr. Agnes Flöel
Laufzeit:01. Januar 2020 - 31. Dezember 2022
Fördersumme:119.500,00 Euro
Bild

Wir wollen Alzheimer besiegen! Unterstützen Sie darum Präventions- und Therapieforschung wie diese mit einer Fördermitgliedschaft.


Was wird erforscht?

Neue Ansätze zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit werden dringend gesucht. Neben der Erprobung neuer Wirkstoffe gewinnen die nicht-medikamentösen Therapieansätze immer mehr an Bedeutung. Prof. Dr. Agnes Flöel von der Universitätsmedizin Greifswald erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe die Kombination aus intensivem kognitiven Training und Hirnstimulation durch Gleichstrom. Bei diesem gut verträglichen Verfahren werden die Proband*innen einem schwachen Gleichstrom durch am Kopf angebrachte Elektroden ausgesetzt.

Wie geht Prof. Flöel dabei vor?

Die Forscher*innen arbeiten mit insgesamt 46 Proband*innen, die sich in einem sehr frühen Krankheitsstadium befinden. Entweder nehmen diese eine Verschlechterung ihrer Gedächtnisleistung selbst wahr, ohne dass sich dies durch Tests bestätigen ließe, oder sie haben messbare leichte kognitiven Beeinträchtigungen, die jedoch noch keine Einbußen im Alltag hervorrufen. Untersucht werden soll sowohl der Einfluss dieses Ansatzes auf Aufgaben, welche die Proband*innen vorher trainiert haben, als auch auf zuvor nicht eingeübte Aufgaben.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Bisherige Studien belegen die Wirksamkeit dieses Ansatzes bei kognitiv gesunden Menschen. Prof. Flöel und ihr Team wollen nun die Wirkung bei Proband*innen mit leichten Gedächtnisproblemen nachweisen. Es soll auch geklärt werden, wie lange die Wirkung der Behandlung andauert und ob das Training zu einer generellen Verbesserung der Gedächtnisleistung führt.

Was konnte Prof. Dr. Flöel herausfinden?

In ihrem Forschungsprojekt konnten Prof. Dr. Flöel und ihr Team zeigen, dass die Hirnstimulation mit Gleichstrom die Lernfähigkeit der Proband*innen verbesserte. Die Fähigkeit, Neues zu erlernen, war bei den Proband*innen, die eine Kombination aus einem mehrwöchigen Gedächtnistraining und der Hirnstimulation erhielten, verbessert. Jedoch konnten durch die Stimulation keine alten Gedächtnisfunktionen wiederhergestellt werden. Die Gehirne der Testpersonen wurden mittels MRT untersucht und es wurde beobachtet, dass die Behandlung mit Gleichstrom zu einer besseren Verknüpfung innerhalb der Gehirnnetzwerke führte, die für das Gedächtnis wichtig sind.
Die Verbesserung der Lernfähigkeit war auch von der Dosis der Hirnstimulation abhängig. Prof. Dr. Flöel möchte in weiteren Studien der Frage nachgehen, wie noch individualisiertere Protokolle zur Gehirnstimulation den Effekt weiter steigern können.

Wofür wurden die Fördermittel verwendet?

Bezahlt wird ein Neuropsychologe (108.000 Euro). Die weiteren Fördermittel werden zur Aufwandsentschädigung der Probanden verwendet (11.500 Euro).

Wissenschaftliche Publikationen auf Basis des geförderten Projekts

Thams, F., Kuzmina, A., Backhaus, M., Li, S.C., Grittner, U., Antonenko, D., Flöel, A. (2020) Cognitive training and brain stimulation in prodromal Alzheimer’s disease (AD-Stim) – study protocol for a double-blind randomized controlled phase IIb (monocenter) trial. Alzheimer’s Research & Therapy. 12:142.

Foto: Patricia C. Lucas Photography


Steckbrief:

Prof. Dr. Agnes Flöel

Jahrgang:
1973
In der Demenz-Forschung seit:
1999
Geburtsort:
Hamburg
Familienstand:
verheiratet, 2 Kinder

Hobbys:
Lesen, Tennis, Yoga, Klarinette

Bild

Ich bin Alzheimer-Forscherin, weil…

das Gehirn unser wichtigstes Organ ist. Seine Erhaltung steht für mich im Mittelpunkt meiner ärztlichen Tätigkeit.

Mein Forschungsprojekt ist besonders aussichtsreich, weil…

wir die erhaltene Lern- und Anpassungsfähigkeit des menschlichen Gehirns, auch Neuroplastizität genannt, nutzen werden und durch nicht-invasive Therapien weiter fördern.

Ich hoffe, dass die Alzheimer-Forschung in 10 Jahren…

eine breit einsetzbare und gut verträgliche Therapie gefunden hat.

Persönliche Nachricht:

Ich danke unseren Spendern ganz herzlich für Ihr Engagement! Private Forschungsförderung erlaubt es, auch jenseits von Industriestudien innovative Ansätze zu entwickeln und zu erproben.

Möchten Sie unseren Newsletter abonnieren?

Haben Sie Fragen?

Fieldset

Vertrauen & Transparenz