Untersuchung bereits zugelassener Medikamente bei der Alzheimer-Krankheit
Projektdetails:
Thematik: | Prävention und Therapie |
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Förderstatus: | laufend |
Art der Förderung: | Standard Projekt |
Institution: | Universität Heidelberg, Institut für Anatomie und Zellbiologie |
Projektleiter: | Prof. Dr. Jochen Kuhse |
Laufzeit: | 01. November 2017 - 31. Oktober 2019 |
Fördersumme: | 85.000,00 Euro |

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Was wird erforscht?
Die Alzheimer-Krankheit ist bisher unheilbar. Darauf reagiert die Forschung mit verschiedenen Strategien. Einige Forscher versuchen Möglichkeiten aufzudecken, wie man der Alzheimer-Erkrankung vorbeugen kann. Andere Forscher entwickeln neue Wirkstoffe, die Alzheimer-Patienten dauerhaft helfen sollen. Wieder andere Forscher gehen einen dritten Weg: Sie testen bereits vorhandene Medikamente gegen andere Krankheiten um herauszufinden, ob diese auch bei der Alzheimer-Krankheit einen positiven Effekt haben könnten. Diesem Ansatz folgt auch Prof. Dr. Jochen Kuhse von der Universität Heidelberg. Im Zentrum seines Forschungsprojekts steht das Protein Gephyrin, das von Alzheimer-Patienten möglicherweise nicht mehr in ausreichender Menge gebildet werden kann. Es ist bekannt, dass bereits zugelassene Medikamente die Gephyrin-Bildung bei anderen Krankheitsmodellen erhöht. Prof. Jochen Kuhse wird diese mögliche positive Wirkung dieser Medikamente auf die Gephyrin-Bildung bei der Alzheimer-Krankheit genauer untersuchen.
Wie geht Prof. Jochen Kuhse dabei vor?
Prof. Kuhse und sein Team möchten die molekulare Wirkung von APP und von spezifischen pflanzlichen Wirkstoffen auf die Gephyrin-Bildung entschlüsseln. Das Protein APP ist das Vorläuferprotein von Beta-Amyloid und spielt eine zentrale Rolle in der Alzheimer-Krankheit. Es soll an einem Alzheimer-Mausmodell getestet werden, ob ein Malaria-Medikament, das bei einem Diabetes-Modell die Gephyrin-Produktion erhöht, auch bei Alzheimer-Mäusen eine positive Wirkung hat.
Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?
Prof. Kuhse möchte herausfinden, ob diese Medikamente auch bei der Alzheimer-Krankheit dazu beitragen die Symptome zu verringern. Dies würde den Weg für eine spätere therapeutische Anwendung beim Menschen ebnen.
Wofür werden die Fördermittel verwendet?
Die Fördermittel entfallen auf Labormaterialien wie Antikörper und Zellkulturen (50.000 Euro), Kosten für das Mausmodell (30.000 Euro), Publikationskosten zur Veröffentlichung der Ergebnisse in wissenschaftlichen Fachzeitschriften (4.000 Euro) und Reisekosten (1.000 Euro).
Wissenschaftliche Publikationen auf Basis des geförderten Projekts
Hollnagel, J.-O., Elzoheiry, S., Gorgas, K., Kins, S., Beretta, C.A., Kirsch, J., Kuhse, J., Kann, O., Kiss, E. (2019) Early alterations in hippocampal perisomatic GABAergic synapses and network oscillations in a mouse model of Alzheimer’s disease amyloidosis. PLoS ONE. 14(1):e0209228.
Kiss, E., Groeneweg, F., Gorgas, K., Schlicksupp, A., Kins, S., Kirsch, J., Kuhse, J. (2020) Amyloid-β Fosters p35/CDK5 Signaling Contributing to Changes of Inhibitory Synapses in Early Stages of Cerebral Amyloidosis. Journal of Alzheimer’s Disease. 74(4):1167-1187.
Zhou, L., Kiss, E., Demmig, R., Kirsch, J., Nawrotzki, R.A., Kuhse, J. (2021) Binding of gephyrin to microtubules is regulated by its phosphorylation at Ser270. Histochem Cell Biol. Apr 1.
Kiss, E., Kins, S., Zöller, Y., Schilling, S., Gorgas, K., Groß, D., Schlicksupp, A., Rosner, R., Kirsch, J., Kuhse, J. (2021) Artesunate restores the levels of inhibitory synapse proteins and reduces amyloid-β and C-terminal fragments (CTFs) of the amyloid precursor protein in an AD-mouse model. Molecular and Cellular Neuroscience. 113 (2021) 103624.
Kiss, E., Kins, S., Gorgas, K., Orlik, M., Fischer, C., Endres, K., Schlicksupp, A., Kirsch, J., Kuhse, J. (2021) Artemisinin-treatment in pre-symptomatic APP-PS1 mice increases gephyrin phosphorylation at Ser270: a modification regulating postsynaptic GABAAR density. Biological Chemistry. 2021a.
Forschersteckbrief:
Prof. Dr. Jochen Kuhse
1955
2014
Neustadt am Rübenberge
ledig
Hobbys:
Fotografie
