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Untersuchung falsch gefalteter Proteine in der Alzheimer-Krankheit

Projektdetails:

Thematik: Ursachenforschung
Förderstatus:abgeschlossen
Art der Förderung:Research
Institution:Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin (Göttingen), Molekulare Neurobiologie
Projektleitung:Dr. Marilyn Tirard
Laufzeit:01. November 2015 - 31. Oktober 2017
Fördersumme:60.000,00 Euro
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Um Alzheimer zu heilen, müssen wir die Ursachen der Krankheit entschlüsseln – ein langwieriger Prozess. Helfen Sie uns darum mit einer Fördermitgliedschaft.


Was wird erforscht?

Die richtige Faltung von Proteinen ist für deren Funktion von großer Bedeutung. Auch bei der Alzheimer-Krankheit spielt die Faltung von Proteinen eine wesentliche Rolle. Werden bestimmte Proteine falsch gefaltet, entstehen häufig giftige Protein-Ablagerungen wie Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen, wodurch die Nervenzellen absterben. Dr. Marilyn Tirard vom Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen möchte die Protein-Faltung bei der Alzheimer-Krankheit genauer untersuchen.

Wie geht Marilyn Tirard dabei vor?

Marilyn Tirard arbeitet mit genetisch veränderten Mäusen um die Faltung von Alzheimer typischen Proteinen wie APP (Amyloid-Precursor-Protein) und Tau während des Krankheitsverlaufes zu beobachten. Dazu wird das Protein SUMO1 (Small Ubiquitin-related Modifier-1) analysiert, welches am Prozess der Protein-Faltung maßgeblich beteiligt ist.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Die Antwort auf die Frage, ob das Protein SUMO1 einen schützenden oder schädlichen Einfluss auf das Absterben von Nervenzellen im Gehirn hat, kann maßgeblich zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze beitragen.

Was konnte Dr. Tirard herausfinden?

Das Team um Dr. Tirard konnte Veränderungen am Gehalt von SUMO1 im Gehirn während der Alterungsprozesse nachweisen. Überraschenderweise zeigten diese Veränderungen allerdings keinen Bezug zur Alzheimer-Krankheit. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass SUMO1 nicht mit den Alzheimer typischen Proteinen in Kontakt steht und auch nicht in Amyloid-Plaques vorkommt. Es erscheint daher wahrscheinlich, dass Veränderungen am Gehalt von SUMO1 weder einen schützenden noch einen schädlichen Einfluss auf die Alzheimer-Krankheit haben.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Ergebnisse von Dr. Tirard eröffnen aber neue Forschungsansätze, um SUMO1 während eines gesunden Alterungsprozesses zu untersuchen.

Wofür wurden die Fördermittel verwendet?

Die Kosten entfielen auf die Einstellung eines Doktoranden (25.788 Euro) sowie auf Verbrauchsmaterialien (34.212 Euro).

Wissenschaftliche Publikationen auf Basis des Projekts

Stankova, T., Piepkorn, L., Bayer, T. A., Jahn, O., Tirard, M. 2018. SUMO1-conjugation is altered during normal aging but not by increased amyloid burden. Aging Cell.

Foto: Eventfotografie Schneider


Steckbrief:

Dr. Marilyn Tirard

Jahrgang:
1977
In der Demenz-Forschung seit:
2012
Geburtsort:
Caen (Frankreich)
Familienstand:
Verheiratet, 2 Kinder

Hobbys:
Schwimmen, Zeit mit meiner Familie

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Ich bin Alzheimer-Forscher, weil...

mich zunächst das Gehirn besonders fasziniert und ich verstehen möchte, wie Nervenzellen miteinander kommunizieren. Mich interessiert auch insbesondere, wie Nervenzellen altern und welche Signale neurodegenerative Prozesse einleiten und zum neuronalen Zelltod führen, wie es für die Alzheimer Krankheit beschrieben ist.

Ich möchte mit meiner Forschung erreichen, dass...

wir ein besseres Verständnis dafür entwickeln, ob die Sumoylierung von Proteinen (eine essentielle post-translationale Modifizierung während des zellulären Stresses, deren Bedeutung in der Neurowissenschaft stetig wächst) eine Rolle in der Alzheimer Demenz spielt, und ob diese Modifikation die Krankheit verbessert oder verschlimmert.

Die Förderung der AFI ist für mich wichtig, weil...

es zunächst eine große Ehre ist, eine solche prestigeträchtige Drittmittelförderung zu erhalten. Zudem gibt mir diese Förderung die finanzielle Sicherheit, meine Forschung zu vollenden, und sie stärkt meine Position als Nachwuchswissenschaftlerin auf einem Fachgebiet, in dem ich mich mehr engagieren möchte. Ich bin davon überzeugt, dass diese Förderung meine wissenschaftliche Karriere positiv beeinflussen wird.

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