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Untersuchung ungewöhnlicher Alzheimer-Fälle mittels Tau-PET

Projektdetails:

Thematik: Ursachenforschung
Förderstatus:abgeschlossen
Art der Förderung:Research
Institution:Ludwig-Maximilians-Universität München und Universität Amsterdam, Niederlande
Projektleitung:Dr. Nicolai Franzmeier
Laufzeit:01. Januar 2022 - 31. Dezember 2023
Fördersumme:50.000,00 Euro
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Um Alzheimer zu heilen, müssen wir die Ursachen der Krankheit entschlüsseln – ein langwieriger Prozess. Helfen Sie uns darum mit einer Fördermitgliedschaft.


Was wird erforscht?

Eines der wichtigsten Merkmale im Gehirn von alzheimerkranken Menschen sind Ablagerungen des Tau-Proteins. Es steht in engem Zusammenhang mit dem Grad der Hirnschädigung: Umso mehr Tau-Ablagerungen sich bilden, umso stärker sind die Symptome. Bisher ging man davon aus, dass sich die Ausbreitung der Tau-Ablagerungen meist in einem bestimmten Muster über die Gehirnstrukturen verteilen. Aber auch ungewöhnliche Ausbreitungsmuster scheinen häufiger vorzukommen als bisher angenommen. Dr. Nicolai Franzmeier von der Ludwig-Maximilians-Universität München und sein niederländischer Projektpartner Prof. Dr. Rik Ossenkoppele von der Universität Amsterdam möchten diese individuellen Ausbreitungswege von Tau genauer untersuchen.

Wie gehen Dr. Franzmeier und Prof. Dr. Ossenkoppele dabei vor?

Die beiden Wissenschaftler und ihr Team untersuchen eine Patientengruppe mit einer ungewöhnlichen Form der Alzheimer-Krankheit, die besonders durch Veränderungen der Sprache, Wahrnehmung oder Motorik gekennzeichnet ist. Anders als Patientinnen und Patienten mit typischen Alzheimer-Symptomen befindet sich das Tau-Protein bei diesen Erkrankten an unterschiedlichen Stellen im Gehirn. Mit dem bildgebenden Verfahren Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wird die Verteilung des Tau-Proteins im Gehirn gemessen. Außerdem werden Hirnproben von verstorbenen Patienten und Patientinnen mittels mikroskopischer Untersuchungen analysiert. Es wird getestet, ob die Stärke der Gehirnverbindungen vorhersagt, wie sich das Tau-Protein ausbreitet.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Die Hypothese ist, dass sich das Tau-Protein über die Hirnareale verteilt, die eng miteinander verknüpft sind. Ziel ist, den individuellen Krankheitsverlauf besser vorhersagen zu können.

Was konnten Dr. Franzmeier und Prof. Dr. Ossenkoppele herausfinden?

Dr. Franzmeier und Prof. Dr. Ossenkoppele untersuchten die Gehirne von Personen mit der atypischer Alzheimer-Erkrankung und Personen mit typischen Alzheimer-Symptomen mittels Tau- PET. Unabhängig von der Form der Alzheimer-Krankheit zeigte sich in der Bildgebung eine stärkere Ausbreitung des Tau-Proteins zwischen Hirnarealen, die stärker miteinander verbunden waren. Das zeigt, dass Regionen, die stärker mit den Bereichen der ersten Tau-Ablagerung verbunden sind, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch Ablagerungen des Tau-Proteins entwickeln. Die Art, wie das Gehirn funktionell aufgebaut ist, gibt also Hinweise darauf, wie sich das Tau-Protein ausbreitet. Das Forscherduo möchte die Erkenntnisse nutzen, um personalisierte Ansätze in der Diagnostik und Prognostik der Alzheimer Erkrankung zu entwickeln.

Warum ist dieses Projekt besonders aussichtsreich?

"Weil die Tau-Pathologie maßgeblich für den kognitiven Abbau bei der Alzheimer-Krankheit verantwortlich ist. Daher ist ein besseres Verständnis der Entstehung der Tau-Pathologie zwingend notwendig um letztere therapeutisch zu verlangsamen."

Wofür wurden die Fördermittel verwendet?

Die Fördermittel entfielen auf Gehälter (46.000 Euro), die Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen (1.000 Euro) und Kosten von Publikationen (3.000 Euro).
Weitere 50.000 Euro erhielt Prof. Dr. Rik Ossenkoppele von Alzheimer Nederland, der Partnerorganisation der Alzheimer Forschung Initiative e.V.


Steckbrief:

Dr. Nicolai Franzmeier

Jahrgang:
1989
In der Demenz-Forschung seit:
2014
Geburtsort:
München
Familienstand:
ledig

Hobbys:
Kochen, Musik, Rennrad

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Ich bin Demenz-Forscher, weil...

mich fasziniert, wie das Gehirn und insbesondere das Gedächtnis funktioniert und wie Krankheitsprozesse im Rahmen der Alzheimer-Erkrankung die normale Gedächtnisleistung beeinträchtigen können.

Ich hoffe, dass die Demenz-Forschung in 10 Jahren...

wirksame therapeutische Möglichkeiten hervorgebracht hat, die Patient*innen und ihren Angehörigen eine Perspektive bieten, besser und länger mit der Krankheit zu leben.

Persönliche Nachricht:

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