Welchen Einfluss hat die Darmgesundheit auf den Abbau von schädlichen Ablagerungen im Gehirn?
Projektdetails:
Thematik: | Ursachenforschung |
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Förderstatus: | laufend |
Art der Förderung: | Research |
Institution: | Uniklinikum Freiburg, Institut für Pathologie |
Projektleitung: | Dr. Thomas Blank |
Laufzeit: | 01. Januar 2024 - 31. Dezember 2026 |
Fördersumme: | 198.630,00 Euro |
Die Stiftung Alzheimer Initiative (SAI) fördert regelmäßig Forschungsprojekte, die dazu beitragen, ein Heilmittel gegen Alzheimer zu entwickeln. Dieses Projekt ist eines davon.
Was wird erforscht?
Im Alzheimer-Gehirn verklumpt das Protein Beta-Amyloid zu sogenannten Plaques, und zwar typischerweise auch in der Nähe von Blutgefäßen und an den Blutgefäßwänden. Wichtig für die Beseitigung der giftigen Beta-Amyloid-Proteine sind Makrophagen. Sie sind Bestandteile unseres angeborenen Immunsystems im Gehirn und beseitigen Beta-Amyloide, indem sie diese regelrecht „auffressen“. Daher rührt ihr Name „Fresszellen“ des Gehirns. Frühere Studien mit Alzheimer-Mausmodellen haben gezeigt, dass dieser „Fressvorgang“ effektiver abläuft, wenn die Mäuse unter keimfreien Bedingungen aufgezogen wurden. Grund könnte eine Veränderung des Darm-Mikrobioms sein. Dieses besteht aus unterschiedlichen Mikroorganismen wie zum Beispiel Bakterien, Viren und Mikroben und spielt für unsere Gesundheit eine wichtige Rolle. Dr. Thomas Blank vom Uniklinikum Freiburg möchte herausfinden, wie das „Fressverhalten“ der Makrophagen im Gehirn durch die Mikroorganismen des Darms verändert wird und welche Auswirkungen das auf die Alzheimer-Krankheit hat.
Wie geht Dr. Thomas Blank dabei vor?
Die Arbeitsgruppe von Dr. Blank wird mit veränderten Mausmodellen arbeiten, bei denen sich menschliche Makrophagen im Gehirn entwickeln. Es wird geprüft, ob ein reduziertes Darm-Mikrobiom dazu führt, dass die Makrophagen verstärkt Beta-Amyloid beseitigen, also „auffressen“. Da die Alzheimer-Krankheit insbesondere Frauen betrifft, wird bei den Untersuchungen das Geschlecht der Mäuse berücksichtigt, um ggf. geschlechtsspezifische Unterschiede besser zu verstehen.
Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?
Ziel ist, den Zusammenhang zwischen der Darmgesundheit und den Abbauprozessen von schädlichen Ablagerungen im Gehirn zu verstehen. Dann könnten therapeutische Strategien entwickelt werden, die das Darm-Mikrobiom bei Menschen derart verändern, dass Beta-Amyloid verstärkt beseitigt werden kann. So könnte Alzheimer verhindert oder zumindest der Krankheitsverlauf verlangsamt werden.
Warum ist dieses Projekt besonders aussichtsreich?
"Weil Forschungsergebnisse darauf hin deuten, dass die Verbesserung der Makrophagenfunktion ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung von Alzheimer sein könnte. Wir haben mit unseren Daten gezeigt, dass eine Reduktion des Darmmikrobioms genau dazu in der Lage ist. Mit dem gegenwärtigen Projekt werden wir den dafür verantwortlichen Mechanismus näher beleuchten, um die Aktivität von Makrophagen bei Alzheimer-Patienten direkt verbessern zu können. Dies sollte zu einer Verringerung der Alzheimer-Plaques und zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen führen."
Wofür werden die Fördermittel verwendet?
Von den Fördermitteln werden Gehälter (96.330 Euro), Labormaterialien und bioinformatische Analysen (84.900 Euro) sowie die Mäusehaltung (17.400) finanziert.
Das Projekt wird freundlicherweise von der Stiftung Alzheimer Initiative (SAI) unterstützt.
Sehen Sie sich die Videobotschaft von Dr. Blank an.
Steckbrief:
Dr. Thomas Blank
1965
2003
Celle
verheiratet
Hobbys:
Klavier, Mountainbike, Outdoor
Ich bin Demenz-Forscher, weil...
Demenz eine verheerende, stark zunehmende Krankheit ist, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinträchtigt. Ich möchte dazu beitragen, diese Krankheit zu therapieren oder zumindest zu lindern
Ich hoffe, dass die Demenz-Forschung in 10 Jahren...
neue Ansätze zur Diagnose und Unterstützung von Menschen mit Alzheimer hervorbringt, wie z. B. neue Therapien, die die kognitiven Fähigkeiten verbessern oder die Symptome der Krankheit lindern. Dies würde dazu beitragen, dass Betroffene länger in ihrem vertrauten Umfeld leben könne
Persönliche Nachricht:
Liebe Spender*innen,
ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung meiner Alzheimer-Forschung bedanken.Ihre Spende ist für mich als Forschenden von unschätzbarem Wert. Die staatliche Förderung ist leider nicht ausreichend, um alle erfolgversprechenden Projekte abzudecken. Gerade für innovative und unkonventionelle Ideen ist es schwierig, im kompetitiven Forschungsumfeld finanzielle Unterstützung zu erhalten, da in der Regel eher Projekte gefördert werden, die eher bekannte Wege gehen und ein möglichst geringes Risiko in sich bergen. Ihre Spende ermöglicht es mir, meine Forschung zur Alzheimer-Krankheit weiter voranzutreiben. Wir arbeiten an neuen Ansätzen, um diese schwerwiegende Krankheit therapieren zu können.
Ich bin sehr dankbar für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit. Ihre Spende bekräftigt mich, weiter zu forschen und einen Beitrag zum Aufdecken verschiedener Behandlungsansätze im Rahmen der Alzheimererkrankung zu leisten.