Wie breitet sich die Alzheimer-Krankheit im Gehirn aus?
Projektdetails:
Thematik: | Ursachenforschung, Prävention und Therapie |
---|---|
Förderstatus: | laufend |
Art der Förderung: | Standard Projekt |
Institution: | Klinik für Neurologie, Uniklinik Freiburg |
Projektleitung: | Prof. Dr. Melanie Meyer-Luehmann |
Laufzeit: | 01. November 2018 - 31. Oktober 2021 |
Fördersumme: | 120.000,00 Euro |

Teilen Sie unsere Vision von einem Leben ohne Alzheimer – engagieren Sie sich dauerhaft und werden Sie Fördermitglied!
Was wird erforscht?
Die Alzheimer-Krankheit ist gekennzeichnet durch zwei Arten von Proteinablagerungen, die sich in und zwischen den Nervenzellen anhäufen und nicht mehr abgebaut werden. Dabei hat das Gehirn seinen eigenen Reinigungsdienst: die Mikrogliazellen. Diese werden deshalb auch als „Fresszellen“ bezeichnet. Tatsächlich finden sich Mikrogliazellen mindestens doppelt so häufig in der Umgebung der schädlichen Proteinablagerungen und doch können sie wenig gegen diese ausrichten. Prof. Melanie Meyer-Luehmann von der Uniklinik Freiburg vermutet, dass Mikrogliazellen im Gegenteil sogar zur Ausbreitung der Proteinablagerungen im Gehirn beitragen könnten, in dem sie eigentlich entsorgte Bestandteile an anderer Stelle im Gehirn wieder freisetzen.
Wie geht Prof. Meyer-Luehmann dabei vor?
Um den Einfluss der Mikrogliazellen auf die Ausbreitung der für die Alzheimer-Krankheit typischen Proteinablagerungen zu untersuchen, setzt die Freiburger Forscherin mit ihrer Arbeitsgruppe neben Alzheimer-Mäusen auch gesunde Mäuse ein. Diesen gesunden „wild-typ“ Mäusen werden Zellen entnommen, die den Alzheimer-Mäusen transplantiert werden. Anschließend wollen die Forschenden u.a. mithilfe der Zwei-Photonenmikroskopie beobachten, wie die Mikrogliazellen auf das transplantierte Gewebe übergreifen und ob auf diesem Weg auch Proteinablagerungen entstehen.
Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?
Ziel des Forschungsprojekts ist ein besseres Verständnis darüber, wie sich die Alzheimer-Krankheit im Gehirn ausbreitet. Dieses könnte zu neuen Ansatzpunkten für eine Therapie führen.
Wofür werden die Fördermittel verwendet?
Mit den Fördermitteln wird eine Doktorandenstelle über drei Jahre finanziert (96.750 Euro). Weitere Gelder entfallen auf Labormaterialien (20.250 Euro) und Reisekosten zur Teilnahme an internationalen Fachkonferenzen (3.000 Euro).
Wissenschaftliche Publikationen auf Basis des geförderten Projekts
Aires, V., Ziegler-Waldkirch, S., Friesen, M., Reichardt, W., Erny, D., Loreth, D., Harborne, A., Kretz, O., von Elverfeldt, D., Meyer-Luehmann, M. (2022) Seed-induced Aβ deposits in the corpus callosum disrupt white matter integrity in a mouse model of Alzheimer’s disease. Frontiers in Cellular Neuroscience. 16:862918.
d’Errico, P., Ziegler-Waldkirch, S., Aires, V., Hoffmann, P., Mezö, C., Erny, D., Sebastian Monasor, L., Liebscher, S., Ravi, V. M., Joseph, K., Schnell, O., Kierdorf, K., Staszewski, O., Tahirovic, S., Prinz, M., Meyer-Luehmann, M. (2022) Microglia contribute to the propagation of Aβ into unaffected brain tissue. nature neuroscience. Vol. 25.
Steckbrief:
Prof. Dr. Melanie Meyer-Luehmann
1974
2004
Lahr
verheiratet
Hobbys:
Tennis, Skifahren

Ich bin Alzheimer-Forscherin, weil...
ich durch meine Großmutter kennengelernt habe, was es bedeutet, an Alzheimer zu erkranken.
Mein Forschungsprojekt ist besonders aussichtsreich, weil...
bisher nicht geklärt ist, wie es zur Ausbreitung der Pathologie im Gehirn kommt. Die Kombination aus Transplantationsexperimenten und Echtzeitimaging wird es uns ermöglichen, dieser Frage nachzugehen, und zu klären, wie es zum Befall von ursprünglich gesundem Gewebe kommt.
Ich hoffe, dass die Alzheimer-Forschung in 10 Jahren...
die Ursachen der Erkrankung gefunden hat, um dem langfristigen Ziel einer Heilung der Erkrankten näherzukommen.
Persönliche Nachricht:
Mein besonderer Dank gilt den Spenderinnen und Spendern der AFI, die mir durch ihre finanzielle Unterstützung helfen, dieses vielversprechende Projekt durchzuführen.