das geschäft mit der hoffnung

31.1.2019

jeder wünscht sich alt zu werden. klar, denn die alternative wäre früh zu sterben. das möchte erstmal keiner. und doch sind wir uns wohl nicht immer bewusst, was es bedeutet, alt zu werden. das alter und das altern ist nicht (nur) schön. nichts wird besser.

das habe ich jetzt gerade auf dem 80. geburtstag meines vaters festgestellt. der gesamte, sehr illustre freundeskreis ist noch ziemlich fit und doch sind alle auf den ersten blick natürlich älter geworden. gleiches gilt für mich. die freunde meiner eltern kennen mich als kind und sehen mich nun selbst als mutter dreier kinder, die in echt nicht unbedingt so strahlend aussieht wie geschminkt im fernsehen. das ist das äußere. da geht es um eitelkeiten, die zwar im allgemeinen zu vernachlässigen sind und doch immer eine rolle spielen werden. wesentlich schwerer jedoch wiegt das innere altern, denn es bringt risiken mit sich. gesundheitliche, existentielle risiken. die leistungsfähigkeit nimmt mit zunehmendem alter ab, man hört nicht mehr so gut, das treppensteigen fällt schwer, man wird vergesslicher. kurzum: man muss abstriche machen. das gefällt niemandem. dagegen möchte man angehen.

und genau dort setzt das böse und teils perfide spiel der pharmakonzerne an, die versuchen, aus den ängsten kranker menschen profit zu schlagen, zum beispiel mit nahrungsergänzungsmitteln. nehmen wir die alzheimer-demenz. alzheimer ist und bleibt  eine unheilbare krankheit. es gibt dagegen keine medizin. trotzdem wünschen sich viele menschen nichts sehnlicher als eine heilung  und wollen etwas für sich und gegen die krankheit tun. in einigen zeitungen oder auch im fernsehen werden produkte beworben, die die gedächtnisleistung angeblich positiv beeinflussen oder gar vor alzheimer schützen sollen. natürlich möchte jeder der betroffenen glauben, dass es hilft. das ist völlig verständlich, leider aber auch völlig fatal. denn es ist genau dieses wunschdenken der betroffenen, das die konzerne mit diesen produkten bedienen. in wirklichkeit aber handelt es sich meistens eben nur um simple nahrungsergänzungsmittel, die angepriesen werden als heilmittel gegen die vergesslichkeit. nahrungsergänzungsmittel zur therapie der alzheimer-krankheit sind ein unseriöser kunstgriff, um aus der angst der menschen geld zu machen. als hintergrund: um nahrungsergänzungsmittel auf den markt zu bringen, müssen konzerne lediglich nachweisen, dass sie nicht schaden bzw. nicht schädlich sind. bei echten medikamenten dagegen muss in aufwändigen studien mit vielen teilnehmern herausgefunden werden, ob sie das jeweilige krankheitsbild positiv beeinflussen und dieser positive effekt höher zu bewerten ist, als mögliche nebenwirkungen.

ein neues nahrungsergänzungsmittel auf den markt zu bringen, scheint also nicht besonders schwer und mit ihm kann leicht vielversprechende hoffnung geschürt werden. darauf sollte keiner von uns hereinfallen, zumal diese mittel oft absolut überteuert sind. abgesehen davon: niemand, der sich einigermaßen ausgewogen ernährt, hat diese präparate überhaupt nötig. wer also merkt, dass sein gedächtnis ihn mehr und mehr im stich lässt, der sollte zum arzt gehen, um klarheit zu bekommen. wenn keine alzheimer-demenz diagnostiziert wird, umso besser, und wenn doch, dann gibt’s alle infos hier bei uns.

bleibt stark!

eure


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Zehn Jahre hat Christa Schneider ihre an Alzheimer erkrankte Mutter Trudi begleitet. In einem bewegenden Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen mit der Krankheit. Ihr Fazit: vorbeugen so gut es geht und spenden für die Alzheimer-Forschung.

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