wenn man trotzdem schmunzelt

18.09.2017

wenn man wollte, dann käme man aus dem feiern gar nicht mehr heraus. im grunde ist jeder der 365 kalendertage ein „tag des ...“. ich persönlich liebe den internationalen tag der jogginghose am 21. januar. jenseits des fernsehstudios mag ich es ja gerne gemütlich. auch der tag des kusses am 6. juli sagt mir sehr zu. zugegeben, beides tage, die eher zum schmunzeln sind. es gibt natürlich auch die welttage mit ernsthaftem hintergrund. der welt-alzheimer-tag zum beispiel. am 21. september. ein schönes datum, wie ich finde. dann geht es richtung herbst. ich mag den herbst. und so wie die jahreszeit, in der sich die natur wandelt, kündigt auch alzheimer oft den herbst eines lebens an und sorgt für eine – wenn auch unfreiwillige – verwandlung des menschen.

den welt-alzheimer-tag gibt es seit 1994. nun bringt es natürlich gar nichts, wenn man einmal im jahr an diese furchteinflößende krankheit des vergessens denkt. und doch sind diese ausgerufenen „welttage des ...“ ein probates mittel, um punktuell aufmerksamkeit für ein thema zu bekommen. gar nicht so einfach bei dem überbordenden informationswahnsinn, dem wir gnadenlos ausgeliefert zu sein scheinen. bei all den wichtigen themen auf dieser welt tobt ein kampf um aufmerksamkeit und wahrnehmung selbiger. deshalb sind diese tage gut und wichtig. sie helfen, zu fokussieren. ich denke, der fokus bei alzheimer liegt allerdings nicht in der spitze, also nicht im punktuellen, sondern in der breite. denn es werden immer mehr.

der größte risikofaktor, an alzheimer zu erkranken, ist und bleibt das alter und da wir immer älter werden, wird es immer mehr alzheimer-kranke geben. eine ganz einfache rechnung. formalisten sprechen vom demographischen wandel, von einer überalternden bevölkerung. wenn man es also böse formulieren möchte, könnte man sagen, das thema alzheimer ist ein selbstläufer, denn es wird automatisch an bedeutung gewinnen, weil es immer mehr betroffene geben wird.

aufklärung ist ein wichtiges thema im zusammenhang mit dieser krankheit. gar nicht so sehr für die erkrankten selbst, sondern für die angehörigen, die mit fortschreiten der krankheit sehr oft zu pflegenden angehörigen werden. hier liegt einer der schwerpunkte der AFI, ein anderer liegt in der forschung. noch immer gibt es kein echtes mittel gegen alzheimer. doch die wissenschaft ist der erkrankung auf der spur. zum welt-alzheimer-tag am 21. september organisiert die AFI eine große informationsveranstaltung – dieses mal in frankfurt. der schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der prävention, also der vorbeugung. wer kommen möchte, möge kommen. ich werde auch da sein und weiß aus erfahrung, dass alzheimer-veranstaltungen natürlich einen ernsten hintergrund haben und genau deshalb beeindruckt es mich immer wieder umso mehr, wie viel humor und auch galgenhumor die besucher mitbringen. nach dem motto: alzheimer ist, wenn man trotzdem schmunzelt.

bleibt stark!

eure


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Zehn Jahre hat Christa Schneider ihre an Alzheimer erkrankte Mutter Trudi begleitet. In einem bewegenden Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen mit der Krankheit. Ihr Fazit: vorbeugen so gut es geht und spenden für die Alzheimer-Forschung.

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