Geschlechtsspezifische Einflüsse auf den Stoffwechsel bei der Alzheimer-Krankheit
1. Sind Frauen in Bezug auf Alzheimer gleich doppelt im „Nachteil“? Haben sie neben einer höheren Lebenserwartung zusätzlich auch geschlechtsbedingt ein größeres Alzheimer-Risiko?
Frauen haben in der Tat ein höheres Risiko für eine Alzheimer-Krankheit (AD) als Männer, selbst innerhalb derselben Altersgruppe. Außerdem hat die höhere Lebenserwartung eine zusätzliche Wirkung auf die Prävalenz von AD bei Frauen. In diesem Sinne haben Frauen ein doppelt so hohes Risiko verglichen mit Männern.
2. Könnte es in Zukunft andere Alzheimer-Medikamente für Frauen als für Männer geben?
Geschlechtsspezifische Medikamente haben deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern etwa bei Herzkrankheiten gezeigt. Da die Alzheimer-Krankheit überproportional Frauen sowohl in der Häufigkeit als auch in der Schwere betrifft, ist es wahrscheinlich, dass auch in AD geschlechtsspezifische Medizin sehr wichtig sein wird. Dies erfordert jedoch mehr Einblick in die Signalwege und Mechanismen der geschlechtsbezogenen Unterschiede im Verlauf der Krankheit. Die in diesem Projekt vorgeschlagene Forschung ist ein Schritt in diese Richtung und soll den Weg für eine frühzeitige Diagnose und eine zukünftige geschlechtsspezifische Therapie ebnen.
3. Warum ist Ihr Projekt aussichtsreich?
Die Rolle des Geschlechts und die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Entstehung und Verlauf der AD sind nach wie vor wenig verstanden und erfordern weitere Studien. Dieses Projekt ist die erste systematische Studie, die den Einfluss des Geschlechts auf metabolische und histologische Veränderungen in AD über die Zeit mit einem AD-Mausmodell untersuchen wird. Als nicht-invasiver Methode würden den MRT und MRS-Techniken direkten Zugriff auf die zugrunde liegenden Signalwege und die geschlechtspezifischen Unterschiede bei AD-Entwicklung haben. Ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen AD-Pathologie und metabolische Unterschiede würden helfen, Reaktionsmechanismen zu verstehen und den Weg für therapeutische Ziele ebnen.
4. Was reizt Sie an der Alzheimer-Forschung?
Es gibt viel zu tun auf dem Gebiet der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der AD-Forschung. Geschlechtsunterschiede in die Forschung einzuführen, könnte eine frühe Diagnose, bessere Lebensqualität und eine sichere und wirksame Behandlung ermöglichen. Geschlechtsunterschiede in der AD sind wichtig, und unsere in-vivo-Studie würde wesentlich zum Verständnis des Hirnstoffwechsels beitragen und zeit-und regionenspezifische Unterschiede aufzeigen.
5. Haben Sie einen persönlichen Bezug zur Alzheimer-Krankheit?
Nein, ich habe keine persönliche Verbindung zu AD. Als Frau bin ich allerdings besonders daran interessiert, zu verstehen, warum Frauen den Nachteil der AD-Prävalenz tragen.
6. Welchen Stellenwert hat private Forschungsförderung für Ihre Arbeit und was konnten sie dadurch erreichen?
Präklinische Forschung auf dem Gebiet der Alzheimer-Krankheit ist zeit-, arbeits-und kostenintensiv. Die Universitätsbudgets reichen in der Regel nicht aus, um diese teure Forschung durchzuführen. Die private Forschungsförderung wie die der AFI ist ein wichtiges Instrument für die Finanzierung und die Überbrückung der Finanzierungslücken für die Durchführung hochwertiger Alzheimer-Forschung. Die AFI-Finanzierung ist für mich ausgesprochen wertvoll, um die erfolgreiche Durchführung der vorgeschlagenen Forschung an meinem neuen Arbeitsplatz an der Universität Leipzig zu ermöglichen.
7. Formulieren Sie bitte einen Dank an unsere Spender.
Ich möchte allen finanziellen Unterstützern für die großzügigen Spenden an die AFI danken, die die Finanzierung von qualitativ hochwertiger AD-Forschung und die Teilnahme an den weltweiten Bemühungen zur Beseitigung der Alzheimer-Krankheit ermöglichen.
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