Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen als Symptom bei Demenz

Menschen mit Demenz haben zunehmend Schwierigkeiten, Abläufe zu planen und Probleme zu lösen.

Dies fällt oft zuerst in alltäglichen Situationen auf: Zum Beispiel, wenn die Mutter, die jahrzehntelang gern gekocht hat, mit einem einfachen Gericht überfordert ist. Oder der gut organisierte Vater, der mit dem Bezahlen seiner Rechnungen nicht mehr hinterherkommt.

Zudem haben Betroffene zunehmend Schwierigkeiten, sich auf neue Situationen einzustellen, Entscheidungen zu treffen und flexibel auf Probleme zu reagieren.

Welche Ursachen dahinterstecken und wann es notwendig wird, die Probleme abklären zu lassen, lesen Sie hier.

Warum verlieren Menschen mit Demenz die Fähigkeit, zu planen?

Bei der Demenz werden die Verbindungen zwischen den Gehirnzellen zerstört. Mit der Zeit sterben die Gehirnzellen ab. Je nach geschädigter Hirnregion kann sich dies bei betroffenen Personen auf unterschiedliche Weise äußern.

Typisch für Menschen mit Alzheimer-Demenz sind Schädigungen im Hippocampus, der Hirnregion, die unter anderem für das Kurzzeitgedächtnis zuständig ist, also für die Bildung neuer Erinnerungen. 

Schädigungen in diesem Bereich machen Menschen vergesslich - was sich unter anderem auch darin äußert, dass es den Betroffenen zunehmend schwerer fällt, Dinge zu planen, Abläufe zu überblicken und einzelne Schritte abzuarbeiten. 

Im Alltag sind Menschen mit Demenz häufig immer weniger in der Lage, irgendwelche Pläne zu machen, sei es für die Woche, den Tag oder eine Mahlzeit. Sie arbeiten unkonzentriert, verlieren den Faden, lassen Arbeitsschritte aus und reagieren schneller überfordert als früher.

Selbst jahrzehntelang gewohnte Abläufe wie das morgendliche Ankleiden, das Kochen einer Mahlzeit oder das Bezahlen von Rechnungen können so zur Herausforderung werden.

Betroffene reagieren auf Probleme weniger flexibel

Auch beim Lösen von Problemen tun sich Betroffene zunehmend schwer, insbesondere in unvorhergesehenen Situationen, die flexibles Handeln erfordern - zum Beispiel:

  • Wenn die gewohnte Buslinie ausfällt und man einen anderen Weg nach Hause finden muss,
  • Wenn jemand nicht ans Telefon geht, und man die Person aber trotzdem kontaktieren möchte oder
  • Wenn für ein Gericht die gewohnte Zutat fehlt, man aber dennoch zu Ende kochen möchte.

Während gesunde Menschen in solchen Situationen Lösungen finden und Entscheidungen treffen, reagieren Menschen mit Demenz konfus und überfordert, wenn Gewohntes nicht (mehr) funktioniert.

Dies zeigt sich häufig auch im Straßenverkehr: Hier können Menschen mit Demenz auf unvorhergesehenes Verhalten anderer oft nicht schnell genug oder angemessen reagieren oder sie sind mit Situationen überfordert, in denen mehrere Dinge gleichzeitig passieren. Aus Unsicherheit fahren sie dann oft zu langsam und übervorsichtig.

 

Symptome im Zweifel abklären lassen

Zugegeben, es ist nicht leicht, anzusprechen, dass jemand offensichlich Probleme bei der Bewältigung seines Alltags hat.

Gerade Menschen, die ihr Leben bislang souverän gemanagt haben, fällt es schwer, sich einzugestehen, dass Dinge nicht mehr so laufen wie früher. Aus Sorge um ihre Unabhängigkeit überspielen Menschen mit Demenz häufig auch ihre Situation oder reden sie schön: "Probleme? Ich doch nicht."

Dennoch sollte jeder, der sich um jemanden sorgt, immer Symptome abklären lassen, die auf eine Demenz hindeuten könnten, insbesondere wenn Menschen im Alltag nicht mehr zurechtzukommen scheinen und sich womöglich sogar gefährden können. Zum Beispiel wenn:

  • Jemand Töpfe oder Pfannen auf der heißen Kochplatte vergisst
  • Jemand verdorbene Lebensmittel oder Essensreste aufbewahrt
  • Jemand, der früher gern gekocht hat, nur noch Brote schmiert

Wichtig ist dabei immer, zu schauen und zu vergleichen, wie jemand früher war: Was hat sich verändert? Kommt die Person noch klar? Welche anderen Symptome weisen womöglich auf eine Demenzerkrankung hin? 

 

Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber

Der Ratgeber Die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzen beleuchtet neben der Alzheimer-Krankheit auch die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz, die Frontotemporale Demenz und die Demenz bei Parkinson.
56 Seiten, 2023

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