Nachbericht zum großen Infoabend in Berlin:

Das Wichtigste zur Alzheimer-Krankheit – Experten klären auf

im Audimax am Virchow-Campus der Charité, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, 19.09.2019, 17.00 bis 20.00 Uhr

Die Alzheimer-Krankheit ist bislang unheilbar, große Studien mit neuen Wirkstoffen scheitern. „Die Erkrankung bedroht uns alle. Deshalb können wir uns der Alzheimer-Krankheit nicht geschlagen geben“, sagte Prof. Thomas Willnow vom Max-Delbrück-Centrum in Berlin bei der Veranstaltung „Das Wichtigste zur Alzheimer-Krankheit – Experten klären auf“. Über 500 Teilnehmer kamen auf den Virchow-Campus der Charité und folgten den Vorträgen der vier Alzheimer-Experten und der Moderation durch AFI-Botschafterin und TV-Journalistin Okka Gundel.

Vor dem Welt-Alzheimer-Tag am 21. September hatten die Experten viele hilfreiche Informationen und praktische Tipps für die Zuhörer dabei. Prof. Stefan Teipel von der Universitätsmedizin Rostock ermutigte das Publikum, einen Verlust der Hörfähigkeit nicht einfach hinzunehmen, da dies das Alzheimer-Risiko erhöhe.

Als Ursache dafür werde unter anderem eine geringere Teilnahme am sozialen Leben in Folge der Hörprobleme angenommen. Er empfahl daher dringend, insbesondere bei Schwerhörigkeit auf beiden Ohren, ein Hörgerät zu nutzen. Prof. Teipel empfahl darüber hinaus, den Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren zu lassen, da Diabetes die Gefäße auch im Gehirn schädige. Große Beobachtungsstudien zeigten, dass wir durch dieses Wissen immer gesünder älter werden: „Der Anstieg der Alzheimer-Erkrankungen wird nicht ganz so dramatisch sein, wie befürchtet“, sagte Prof. Teipel.

Gedächtnisprobleme dürfen nicht ignoriert werden. „Eine Gedächtnissprechstunde sollte aufgesucht werden, wenn die Probleme über einen Zeitraum von zwei Monaten bestehen, es keinen offensichtlichen Grund dafür gibt und diese auch von Mitmenschen wahrgenommen werden“, sagte Prof. Oliver Peters von der Charité - Universitätsmedizin. Gedächtnissprechstunden sind auf die Diagnose und Therapie von Hirnleistungsstörungen spezialisiert. Allerdings ist eine Überweisung vom Hausarzt nötig. Durch neuropsychologische Tests (wie zum Beispiel den Uhrentest), eine Nervenwasseruntersuchung und bildgebende Verfahren könne die Ursache der Gedächtnisprobleme herausgefunden werden, so Prof. Peters. In Zukunft könnte ein Bluttest neue Möglichkeiten in der Diagnostik schaffen. „Die bisher entwickelten Tests sind allerdings noch nicht genau genug“, sagte Peters. Dies werde sich aber in den nächsten Jahren ändern.

Eine Therapie, welche die Alzheimer-Krankheit dauerhaft stoppt oder gar umkehrt, gibt es bislang nicht. „Die bisherigen Medikamente verbessern die Kognition nicht, sie halten aber das Niveau des Patienten statistisch gesehen über etwa sechs bis neun Monate“, sagte Prof. Isabella Heuser, ebenfalls von der Charité - Universitätsmedizin. Die Medikamente seien insgesamt gut verträglich, so Prof. Heuser. Angesichts der aktuellen Fehlschläge bei der Entwicklung von Wirkstoffen warb sie für neue Forschungsansätze.

In Kürze werden wir an dieser Stelle einen ausführlichen, bebilderten Nachbericht zur Veranstaltung veröffentlichen.

Weitere Informationen:

ausführlicher Nachbericht

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Christian Leimbach
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
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