„Der Stopp der Aducanumab-Entwicklung ist zunächst einmal ein herber Rückschlag für Millionen Alzheimer-Patienten und ihre Angehörigen weltweit. Darüber hinaus ist er aber auch ein Rückschlag für die Wirkstoffentwicklung auf dem Gebiet der Alzheimer-Krankheit. Wir müssen befürchten, dass andere Unternehmen ihr Engagement in der Alzheimer-Forschung nun kritisch überprüfen. Und zu guter Letzt ist es auch ein Rückschlag für die Amyloid-Hypothese. Aducanumab baute auf der Annahme auf, dass eine Reduktion von Beta-Amyloid sich positiv auf die Gedächtnisleistung von Menschen mit Alzheimer auswirke.
Wichtig ist es nun, die richtigen Lehren aus diesem erneuten Fehlschlag zu ziehen. Es ist an der Zeit, anderen therapeutischen Zielen zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit eine Chance zu geben. Und es ist wichtig, der Grundlagenforschung eine noch größere Bedeutung zu schenken. Nur so können die Puzzleteile gefunden werden, die zum Gesamtverständnis der Alzheimer-Krankheit noch fehlen. Dann haben wir eine echte Chance, dass Alzheimer in der Zukunft eine behandelbare Erkrankung wird“, sagt Dr. Christian Leibinnes, Sprecher der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI).
Die AFI war nicht an der Entwicklung von Aducanumab beteiligt und unterhält keine Verbindungen zu Biogen.
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Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 266 Forschungsaktivitäten mit über 10,2 Millionen Euro unterstützen und rund 825.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.