Berliner Alzheimer-Forscher Dr. Matthias Megges mit Helga und Dieter Steinle-Preis geehrt

Preisträger Dr. Matthias Megges und Stifter Dieter Steinle (v.l.)
  |   Forschung

Düsseldorf – Der Alzheimer-Forscher Dr. Matthias Megges von der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist mit dem erstmals vergebenen Helga und Dieter Steinle-Preis ausgezeichnet worden. Das Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro fließt in das Forschungsprojekt „Entzündungen bei der Alzheimer-Krankheit verhindern“. Das Projekt war vom wissenschaftlichen Beirat der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ausgewählt worden.

„Wenn man weiß, wie weit die Krebsforschung heute in ihrer Effizienz gediehen ist, ist das ein gutes Beispiel, dass wir wirklich etwas bewirken können, wenn wir uns auf die Alzheimer-Forschung konzentrieren und auch die Gelder bereitstellen“, sagt Stifter Dieter Steinle.

 

Bei der Alzheimer-Krankheit reagiert das Gehirn mit Entzündungen auf die krankheitsbedingten Veränderungen. Daran scheint der körpereigene Botenstoff Interleukin beteiligt zu sein. Vor allem die Interleukine 12 und 23 könnten einen besonders negativen Einfluss auf das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit haben. „Das macht sie als Ansatzpunkt für eine neuartige Therapie so interessant“, sagt Dr. Matthias Megges, der nun „Beweismaterial“ sammeln will um die Interleukine tatsächlich als Übeltäter identifizieren zu können.
 
Dazu untersucht Dr. Megges die Interleukine 12 und 23 an speziell dafür gezüchteten Alzheimer-Mäusen. Einige Tiere werden noch vor dem Auftreten der ersten Symptome mit einem Medikament behandelt, das die Wirkung der Interleukine unterdrückt. „Sollten diese Mäuse weniger Entzündungen aufweisen oder sogar gesund bleiben bzw. erst später erkranken als die unbehandelten Kontrolltiere, wäre der Nachweis erbracht, dass die Interleukine 12 und 23 bei der Alzheimer-Krankheit eine negative Rolle spielen“, erklärt Dr. Megges den Forschungsansatz.

Die AFI ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung an deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Aktuell kann die AFI zwölf neue Forschungsprojekte mit insgesamt 956.880 Euro unterstützen. Seit 1996 konnten bislang 266 Forschungsaktivitäten von engagierten Wissenschaftlern mit über 10,2 Millionen Euro finanziert werden.

Die förderungswürdigen Projekte wurden vom Wissenschaftlichen Beirat der AFI unter dem Vorsitz von Prof. Thomas Arendt (Universität Leipzig) zusammen mit den Beiräten der internationalen Kooperationspartner Alzheimer Nederland in den Niederlanden und Fondation Vaincre Alzheimer in Frankreich sowie externen Fachleuten im peer-review ausgewählt. Gefördert werden Projekte in den Bereichen Grundlagen-, Ursachen-, Diagnose-, Präventions- und Wirkstoffforschung an den Hochschul- und Institutsstandorten Aachen, Berlin, Bonn, Freiburg, Homburg, Kiel, München, Leipzig, St. Augustin und Tübingen.

Beschreibungen zu allen Projekten

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit

Über die Helga und Dieter Steinle-Stiftung

Helga und Dieter Steinle aus dem schwäbischen Gäufelden gründeten 2017 die nach ihnen benannte treuhänderische Stiftung unter dem Dach der Stiftung Alzheimer Initiative, der Stiftung der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Bei Helga Steinle war 2015 die Alzheimer-Krankheit diagnostiziert, sie verstarb im Februar 2018. Dieter Steinle setzt das gemeinsame Engagement mit großem Einsatz fort. Der Helga Steinle-Preis wird alle zwei Jahre vergeben.


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