Prof. Dr. Levin, der als Oberarzt an der Neurologischen Klinik des LMU Klinikums tätig ist, erhält den Helga Steinle-Preis für sein Forschungsprojekt zu Entzündungsprozessen bei der Entstehung von Alzheimer bei Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21). Ihr Erkrankungsrisiko ist besonders hoch, weil sie ein dreifach vorhandenes Chromosom 21 haben, das den Bauplan für das Amyloid-Vorläuferprotein APP enthält. Dadurch können sich im Gehirn vermehrt die für die Alzheimer-Krankheit typischen schädlichen Beta-Amyloid-Ablagerungen bilden.
Von den Studienergebnissen erhofft sich Levin ein besseres Verständnis der Entzündungsprozesse und neue Therapieansätze. „Langfristig soll darüber hinaus auch die Alzheimer-Diagnose bei Menschen mit Down-Syndrom verbessert werden", so Levin. Er dankte der Steinle-Stiftung für die großzügige Unterstützung und fügte hinzu: „Die Alzheimer-Krankheit ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das täglich Leid, Tod und den betroffenen Familien zudem noch enorme Kosten verursacht. Um diese Situation zu ändern, wird es notwendig sein den Verlauf der Erkrankung kausal behandeln zu können."
Die Auswahl von Prof. Dr. Levin als dritten Preisträger des Helga-Steinle-Preises erfolgte durch den Wissenschaftlichen Beirat der AFI, das fachliche Gremium, das jedes Jahr die besten Forschungsprojekte eines Geschäftsjahres ermittelt. Wir fördern das Forschungsprojekt mit dem Helga-Steinle-Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist.
Stifter Dieter Steinle: „Wenn man weiß, wie weit die Krebsforschung heute in ihrer Effizienz gediehen ist, ist das ein gutes Beispiel, dass wir wirklich etwas bewirken können, wenn wir uns auf die Alzheimer-Forschung konzentrieren und auch die Gelder bereitstellen“. Er selbst hatte 2017 gemeinsam mit seiner inzwischen verstorbenen Frau die Stiftung unter dem Dach der AFI gegründet. Helga Steinle war an Alzheimer erkrankt.
Die AFI ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung an deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Aktuell kann die AFI zwölf Forschungsprojekte mit insgesamt 1,24 Euro unterstützen. Insgesamt konnten bislang 360 Forschungsaktivitäten von engagierten Wissenschaftlern mit über 14,5 Millionen Euro finanziert werden.
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