Der molekulare Mechanismus um die Proteine Beta-Amyloid und Snapin
Projektdetails:
Thematik: | Ursachenforschung |
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Förderstatus: | abgeschlossen |
Art der Förderung: | Pilot Projekt |
Institution: | Universitätsklinikum des Saarlandes, Abteilung Neurologie |
Projektleiter: | Dr. Laura Schnöder |
Laufzeit: | 01. November 2017 - 31. Oktober 2019 |
Fördersumme: | 40.000,00 Euro |

Um Alzheimer zu heilen, müssen wir die Ursachen der Krankheit entschlüsseln – ein langwieriger Prozess. Helfen Sie uns darum mit einer Fördermitgliedschaft.
Was wird erforscht?
Das Protein Beta-Amyloid spielt eine wichtige Rolle bei der Alzheimer-Krankheit. Die starke Produktion von Beta-Amyloid im Gehirn von Alzheimer-Patienten ist möglicherweise die Ursache für das Absterben der Nervenzellen. In vorangegangenen Experimenten konnte bereits gezeigt werden, dass ein molekularer Mechanismus so beeinflusst werden kann, dass sich die Beta-Amyloid-Produktion wieder reduziert. An diesem Mechanismus ist maßgeblich das Protein Snapin beteiligt. Dr. Laura Schnöder vom Universitätsklinikum des Saarlandes wird nun diesen Mechanismus genauer untersuchen und besonders Snapin unter die Lupe nehmen.
Wie geht Dr. Laura Schnöder dabei vor?
Dr. Laura Schnöder und ihr Team werden den Mechanismus um die Proteine Snapin und Beta-Amyloid mit Hilfe eines Zellkulturmodells und eines Mausmodells untersuchen. Zunächst wird das Snapin-Gen in den Zellen und dem Mausmodell mit molekularbiologischen Methoden mutiert. Anschließend wird untersucht, welchen Effekt die Mutation auf den Gehalt und die Aktivität von Beta-Amyloid hat. Auch die Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung der Mäuse werden beobachtet. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf die Funktion und den Einfluss von Snapin auf Beta-Amyloid zu.
Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?
Die molekularen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch immer nicht völlig geklärt. Das Forschungsprojekt von Dr. Laura Schnöder wird Licht in diese molekularen Mechanismen bringen und bisher ungeklärte Fragen beantworten. Diese neuen Erkenntnisse werden zu einem besseren Verständnis der Alzheimer-Krankheit führen und neue therapeutische Strategien eröffnen.
Was konnte Dr. Schnöder herausfinden?
Dr. Schnöder und ihr Team haben auf Zellebene und im Alzheimer-Mausmodell eine spezifische, genetische Hemmung des Proteins p38Alpha vorgenommen. Dadurch konnten sie biochemische Veränderungen am Transportmolekül Snapin nachweisen und zeigen, dass seine Verteilung entlang der Nervenzellen im Mausmodell verändert ist.
Um die Auswirkungen dieser Veränderung zu untersuchen, verfolgten die Forscher*innen in Echtzeit den Snapin-gesteuerten Transport eines an der Alzheimer-Krankheit beteiligten Enzyms (Beta-Sekretase) innerhalb der Nervenzelle. Dieses Enzym ist mitverantwortlich für die starke Produktion des giftigen Beta-Amyloids. Bei den gehemmten Zellen aus dem Mausmodell konnten die Wissenschaftler*innen feststellen, dass dieses Enzym weiter und schneller transportiert wurde. Dieser Effekt begünstigt vermutlich die gesunde Funktion des Enzyms und mindert die Entstehung giftiger Amyloid-Ablagerungen.
Die Hypothese, dass sich diese spezifische, genetische Hemmung mildernd auf den Alzheimer-Krankheitsverlauf auswirkt und damit an der Minderung der giftigen Beta-Amyloid Produktion beteiligt ist, konnten Dr. Schnöder und ihr Team mit den bisherigen Ergebnissen bestätigen. Ein neuer krankheitsfördernder Einfluss auf Transportfunktionen in den Nervenzellen, konnte dank der Förderung durch AFI nachgewiesen werden.
Zusammenfassend konnten neue Erkenntnisse für mögliche therapeutische Strategien gewonnen werden. Zudem können so die Effekte nach Hemmung des Proteins p38Alpha besser vorhergesagt werden. Mittlerweile wird diese genetische Hemmung bereits in klinischen Studien erfolgreich bei Alzheimer-Patient*innen angewendet.
Wofür wurden die Fördermittel verwendet?
Die Fördermittel entfielen auf Personalkosten für eine Doktorandenstelle (21.490 Euro), Labormateriealien wie Antikörper (17.500 Euro) und Reisekosten zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Konferenz (1.010 Euro)
Wissenschaftliche Publikationen auf Basis des geförderten Projekts
Schnöder, L., Tomic, I., Schwindt, L., Helm, D., Rettel, M., Schulz-Schaeffer, W., Krause, E., Rettig, J., Fassbender, K., Liu, Y. (2021) P38α-MAPK phosphorylates Snapin and reduces Snapin-mediated BACE1 transportation in APP-transgenic mice. FASEB J., 35(7):e21691.
Forschersteckbrief:
Dr. Laura Schnöder
1988
2013
Pirmasens
ledig
Hobbys:
Reiten, Wandern, Kochen
