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Die Wirkung von Braunalgenextrakten auf Entzündungsprozesse und Kognition

Projektdetails:

Thematik: Prävention und Therapie
Förderstatus:laufend
Art der Förderung:Research
Institution:Universitätsklinikum Bonn, Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie und Erasmus Universität Rotterdam
Projektleitung:Prof. Dr. Dr. Dieter Lütjohann
Laufzeit:01. Januar 2023 - 31. Dezember 2024
Fördersumme:15.000,00 Euro
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Was wird erforscht?

Eine vielversprechende Behandlungsstrategie für die Alzheimer-Krankheit besteht darin, den Cholesterinstoffwechsel zu verbessern und dadurch entzündliche Prozesse im Gehirn zu verringern. Marine Braunalgen enthalten fettartige Substanzen, insbesondere das Fucosterin,  das sich nachweislich bei Alzheimer-Mausmodellen positiv auf die Gehirnfunktion auswirkt. Es konnte bereits gezeigt werden, dass Fucosterin die Produktion von Desmosterin im Gehirn anregt. Desmosterin ist die Vorstufe von Cholesterin und dafür bekannt, Entzündungsprozesse zu unterdrücken. Prof. Dr. Dr. rer. nat. Dieter Lütjohann vom Universitätsklinikum Bonn und Prof. Dr. Monique Mulder von der Erasmus Universität Rotterdam wollen genauer untersuchen, wie sich das Fucosterin in Braunalgen auf Entzündungsprozesse und Kognition im Tiermodell auswirkt.

Wie gehen Prof. Dr. Dr. Lütjohann und Prof. Dr. Monique Mulder dabei vor?

Die Hypothese des Wissenschaftsduos ist, dass Desmosterin über die Aktivierung bestimmter Proteine, den sogenannten Leber-X-Rezeptoren, sowohl den Cholesterin als auch die Entzündungsprozesse im Gehirn günstig beeinflusst. So könnte Desmosterin der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit entgegenwirken. Die biologischen Mechanismen, wie Fucosterin die Desmosterinproduktion in Alzheimer-Mausmodellen steigert, werden entschlüsselt. Auch Biomarker für Entzündungen werden gemessen mittels Durchflusszytometrie (FACS), einer Methode zur quantitativen Bestimmung von molekularen Eigenschaften von Partikeln.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Das Ziel ist, zu zeigen, dass Desmosterin für die positiven Auswirkungen von Fucosterin verantwortlich ist und dadurch die Kognition verbessert werden kann. Die Steigerung des Desmosteringehalts im Gehirn könnte ein neuer Ansatz für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit sein, möglicherweise durch  Ernährungsinterventionen mit Braunalgenextrakten.

Wofür werden die Fördermittel verwendet?

Die Fördermittel entfallen auf die Fucosterin-Analyse (13.000 Euro) und Reisemittel (2.000 Euro). Weitere 84.000 Euro erhält Prof. Dr. Monique Mulder von Alzheimer Nederland, der Partnerorganisation der Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Sehen Sie sich die Videobotschaft von Prof. Dr. Dr. Lütjohann an.


Steckbrief:

Prof. Dr. Dr. Dieter Lütjohann

Jahrgang:
1956
In der Demenz-Forschung seit:
1999
Geburtsort:
Bonn
Familienstand:
ledig

Hobbys:
Singen, Wandern, Fahrradfahren, Reisen

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Ich bin Alzheimer-Forscher, weil...

ich einen Beitrag zum Verständnis der pathophysiologischen Vorgänge im Cholesterinmetabolismus im Gehirn von Alzheimer Patient*innen leisten möchte.

Mein Forschungsprojekt ist besonders aussichtsreich, weil...

sich dieser Ansatz im Tiermodell schon sehr erfolgreich darstellt. Bezüglich der Pathophysiologie verlaufen die Vorgänge bei Mensch und Tier äußerst analog.

Ich hoffe, dass die Alzheimer-Forschung in 10 Jahren...

einen weiteren wichtigen Schritt zur Behandlung und Prophylaxe dieser Krankheit aufweist.

Persönliche Nachricht:

Ich bin seit über 30 Jahren in der Lipidforschung tätig. Für mich ist die private Förderung insofern von großer Bedeutung, da ich in staatlich geförderten Projekten keine Möglichkeit erhalte, Projekte, die über Ernährung und Umwelteinflüsse laufen, gefördert zu werden. Dort geht das Geld immer nur an die Institutionen, die schon mit einem großen Förderungsbudget gesegnet sind. Daher danke ich den Spender*Innen dafür, dass Sie die Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen durch Ihre private Spende unterstützen.

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