Ein ehrliches Modell für die familiäre Form der Alzheimer-Krankheit
Projektdetails:
Thematik: | Ursachenforschung |
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Förderstatus: | abgeschlossen |
Art der Förderung: | Standard Projekt |
Institution: | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Institut für Neuropathologie |
Projektleitung: | Prof. Dr. Sascha Weggen |
Laufzeit: | 01. November 2011 - 31. Oktober 2012 |
Fördersumme: | 40.000,00 Euro |

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Projektbeschreibung
Plaques und die Alzheimer-Krankheit
Genetische, tierexperimentelle und toxikologische Studien belegen, dass eine Anhäufung von Proteinfragmenten im Gehirn ein früher und ursächlicher Schritt in der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit ist. Dabei verklumpen Beta-Amyloid Eiweiße zu nervenzellschädigenden Plaques, die sich um die Nervenzellen des Gehirns ablagern.
Diese so genannte Amyloid-Hypothese wird durch den Krankheitsverlauf in familiären Formen der Alzheimer-Krankheit gestützt. Die familiäre Form von Alzheimer tritt oft vor dem 65. Lebensjahr auf und ist erblich bedingt. Sie ist wesentlich weniger häufig als die sporadische Form der Alzheimer-Krankheit, die meist erst nach dem 65. Lebensjahr auftritt. Die Gruppe der Patienten mit familiärer Alzheimer-Krankheit spielt für die Alzheimer-Forschung eine wichtige Rolle, da an ihr Krankheitsmechanismen und neue therapeutische Ansätze besonders gut erforscht werden können.
Die familiäre Form der Alzheimer-Krankheit
Die überwiegende Mehrheit der Fälle von familiärer Alzheimer-Krankheit wird durch Mutationen in einem Gen namens Presenilin-1 (PSEN1) verursacht. Die Mutationen stören den Amyloid-Stoffwechsel im Gehirn und bewirken eine verstärkte Bildung von schädlichen Beta-Amyloid Peptiden. Darüber hinaus wurde auch gezeigt, dass andere Funktionen des Presenilin-1 Proteins durch die Mutationen gestört werden und dass diese Störungen vielleicht auch zur Entstehung der Krankheit beitragen.
Ziel des Projekts: Entwicklung eines passgenauen Modells
Frühere Untersuchungen bezüglich der beschriebenen Presenilin Mutationen wurden oft an Zellkultur- und tierexperimentellen Modellen durchgeführt, die der Situation bei der familiären Alzheimer-Krankheit nicht entsprechen. Die Forschergruppe um Professor Sascha Weggen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf möchte daher mit Unterstützung der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ein neues Zellkulturmodell entwickeln, das den speziellen genetischen Hintergrund von Patienten mit familiärer Alzheimer-Krankheit berücksichtigt.
Abschlussbericht
In diesem Projekt ist es gelungen eine experimentelle Strategie zu entwickeln und zu überprüfen, die es erlaubt beliebige Mutationen in die in einer Zelle vorhandenen Kopien des Presenilin-1 Gens einzuführen. In diesem neuen Zellkulturmodell wird das mutierte Presenilin-1 Gen unter der Kontrolle zelleigener Regulationsmechanismen abgelesen. Damit wurde eine Situation geschaffen, die exakt dem genetischen Hintergrund der Patienten mit familiärer Alzheimer-Erkrankung entspricht.
Im nächsten Schritt wollen Professor Weggen und seine Arbeitsgruppe das Modell nun nutzen, um die molekularen Ursachen der familiären Alzheimer-Erkrankung besser zu verstehen. Außerdem sollen am neuen Zellkulturmodell in der Erprobung befindliche Substanzen auf ihre Wirksamkeit bei Patienten mit der Alzheimer-Krankheit überprüft werden.
Wissenschaftliche Publikationen auf Basis des geförderten Projekts
Weggen, S., Beher, D.(2012). Molecular consequences of amyloid precursor protein and presenilin mutations causing autosomal-dominant Alzheimer’s disease. Alzheimer’s Research & Therapy, 4:9.