Zurück zur Übersicht

Kombinationstherapie mit den Wirkstoffen Galantamin und Cotinin

Projektdetails:

Thematik: Prävention und Therapie
Förderstatus:laufend
Art der Förderung:Early Career
Institution:Universitätsklinik Erlangen, Experimentelle Therapie
Projektleitung:Dr. Johanna Habermeyer
Laufzeit:01. Januar 2022 - 31. Dezember 2023
Fördersumme:48.333,00 Euro
Bild

Um Alzheimer zu heilen, müssen wir die Ursachen der Krankheit entschlüsseln – ein langwieriger Prozess. Helfen Sie uns darum mit einer Fördermitgliedschaft.


Was wird erforscht?

In der Alzheimer-Forschung geht man davon aus, dass individuelle Kombinationstherapien mit unterschiedlichen Wirkstoffen in Zukunft vielversprechender sein werden, als die Alzheimer-Therapie mit nur einem Medikament. So könnte jeder Patient und jede Patientin eine „maßgeschneiderte“ Therapie erhalten. Der Wirkstoff Galantamin ist ein bereits zugelassenes Alzheimer-Medikament. Es hemmt den Abbau des Botenstoffs Acetylcholin und stabilisiert so die Funktionalität der Nervenzellen. Der pflanzliche Wirkstoff Cotinin verbessert die Bindung von Acetylcholin an Synapsen und unterstützt dadurch die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen. Zusätzlich reduzieren beide Wirkstoffe die Alzheimer-typischen Proteinablagerung von Beta-Amyloid. Johanna Habermeyer von der Universitätsklinik Erlangen untersucht, ob und wie die beiden Substanzen in Kombination gegen die Alzheimer-Krankheit wirksam sind.

Wie geht Dr. Habermeyer dabei vor?

Das Forschungsteam von Habermeyer wird die Kombinationstherapie in einem Rattenmodell untersuchen. Das Tiermodell spiegelt sowohl die molekularen Änderungen als auch Verhaltensveränderungen der Alzheimer-Krankheit wider. Es werden Verhaltenstest durchgeführt, um das Erinnerungsvermögen und die kognitiven Fähigkeiten abzufragen. Außerdem wird der Einfluss auf die Signalverarbeitung im Gehirn untersucht. Es wird zudem analysiert, inwiefern die Beta-Amyloid Ablagerung durch beide Wirkstoffe reduziert wird.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Die Hypothese ist eine positive Wirkung beider Wirkstoffe auf die cholinergen Nervenzellen, die für das Gedächtnis besonders wichtig sind. Daraus könnte sich eine neue Therapiemöglichkeit ergeben.

Wofür werden die Fördermittel verwendet?

Die Fördermittel entfallen auf Gehälter (39.939 Euro), die beiden Wirkstoffe (3446 Euro), die Tierhaltung (3.120 Euro) sowie Antikörper (1.828 Euro).

Das Projekt wird freundlicherweise von der Wilhelm-Emanuel-Zach-Stiftung unterstützt.

Sehen Sie sich die Videobotschaft von Dr. Habermeyer an.


Steckbrief:

Dr. Johanna Habermeyer

Jahrgang:
1992
In der Demenz-Forschung seit:
2016
Geburtsort:
Gunzenhausen
Familienstand:
Partner, 2 Kinder

Hobbys:
Lesen, Theater und Kino, Herrichten von Second-Hand Möbeln

Bild

Ich bin Alzheimer-Forscherin, weil...

Erkrankungen des Alterns, und damit ganz besonders Alzheimer, unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt. Diese betreffen nicht nur die Patienten selbst, sondern auch deren Familien, Pflegende und das gesamte Gesundheitssystem. Nur breit aufgestellte Forschung, die sowohl die Entstehung und den Verlauf von Alzheimer als auch mögliche Behandlungsansätze untersucht, kann dieses Problem unserer immer älter-werdenden Gesellschaft angehen. Ich hoffe, dass ich mit meiner Arbeit dazu beitragen kann, die Lebensqualität der Patienten durch neue Therapie-Ansätze zu verbessern.

Mein Forschungsprojekt ist besonders aussichtsreich, weil...

wir versuchen, die Wirkung einer bereits etablierten Therapie durch die Kombination mit einem weiteren Wirkstoff zu verstärken. Wir hoffen, dass wir einen synergistischen Effekt der Wirkstoffe in unserem präklinischen Modell nachweisen können.

Ich hoffe, dass die Alzheimer-Forschung in 10 Jahren...

nicht nur neue und effektive Behandlungsmöglichkeiten entwickelt hat, sondern auch Fortschritte in der Früherkennung und Diagnose von Alzheimer gemacht hat. All das ist nötig, um die Lebensqualität der Patient*innen und deren Familien zu verbessern.

Persönliche Nachricht:

Die AFI ist, neben staatlichen Mitteln, einer der wichtigsten Förderer für die Alzheimer-Forschung in Deutschland. Ich möchte allen privaten Spender*innen danken, dass sie durch ihre Unterstützung die Umsetzung von großen, aber auch kleineren Projekten ermöglichen: Besonders für mich als junge Wissenschaftlerin stellt die Förderung durch die AFI eine außergewöhnliche Chance dar, um meine Forschungsideen umzusetzen und mich auch als Forscherin weiterzuentwickeln.

Möchten Sie unseren Newsletter abonnieren?

Haben Sie Fragen?

Fieldset

Vertrauen & Transparenz