Welche Risikofaktoren im Erbgut begünstigen die Frontotemproale Demenz?
Projektdetails:
Thematik: | Ursachenforschung |
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Förderstatus: | laufend |
Art der Förderung: | Research |
Institution: | Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Bonn |
Projektleitung: | Prof. Dr. Anja Schneider |
Laufzeit: | 01. Januar 2025 - 31. Dezember 2026 |
Fördersumme: | 100.000,00 Euro |

Was wird erforscht?
Die Frontotemporale Demenz (FTD) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die durch Verhaltensauffälligkeiten, Vergesslichkeit und Sprachstörungen gekennzeichnet ist. In Deutschland leben ca. 60.000 Menschen mit FTD. Mithilfe von genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) können Risikofaktoren für die Erkrankung aus dem Erbgut identifiziert werden. Im Gegensatz zu anderen neurogenerativen Erkrankungen sind GWAS-Untersuchungen bei FTD schwierig. Ein Grund dafür ist, dass die Menschen mit FTD in zwei Gruppen eingeteilt werden müssen: Menschen mit Verklumpungen des Tau-Proteins im Gehirn und Menschen mit Verklumpungen des TDP-43-Proteins im Gehirn. Mithilfe eines neuen Bluttests, der am DZNE entwickelt wurde, können die beiden Gruppen nun unterschieden und getrennt untersucht werden. Prof. Dr. Anja Schneider (DZNE Bonn) und Prof. Dr. Yolande Pijnenburg (UMC Amsterdam) möchten gruppenspezifische GWAS durchführen und so neue Erkenntnisse über genetische Risikofaktoren und Ursachen gewinnen.
Wie geht Prof. Dr. Anja Schneider dabei vor?
Für das Projekt werden mehrere große Gruppen von Menschen mit FTD untersucht. Mithilfe des Bluttests werden sie in zwei Kategorien eingeteilt, um getrennte GWAS-Analysen durchzuführen.
Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?
Ziel ist es, genetische Risikofaktoren für die FTD und mögliche Ursachen aufzuklären. Langfristig können sich daraus neue Therapieansätze ergeben. Da TDP-43-Verklumpungen auch bei vielen Menschen mit Alzheimer und bei fast allen Menschen mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) auftreten, können die Ergebnisse auch wertvolle Erkenntnisse zu diesen beiden Erkrankungen liefern.
Warum ist dieses Projekt besonders aussichtsreich?
"Weil wir jetzt erstmals durch neue Biomarkerentwicklungen in der Lage sind, Unterformen der Frontotemporalen Demenz voneinander abzugrenzen. Durch eine groß angelegte genetische Studie unserer niederländischen Kollaborationspartner sind wir jetzt in der Lage, genetische Faktoren zu finden, die das Risiko für diese Unterformen erhöhen. Perspektivisch können wir damit hoffentlich dazu beitragen, neue Therapieziele zu finden."
Wofür werden die Fördermittel verwendet?
Die Fördergelder werden für die GWAS-Analysen (86.685,25 Euro), den Versand der Proben (9.564,75 Euro) und Reisekosten (3.750 Euro) verwendet.
Steckbrief:
Prof. Dr. Anja Schneider
1974
Heidelberg
1996
Hobbys:
k.A.

Ich bin Demenz-Forscherin, weil...
weil ich in meiner klinischen Tätigkeit sehe, welches Leid diese Erkrankungen für die Betroffenen und ihre Angehörigen mit sich bringt. Deshalb möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass es zukünftig bessere Therapiemöglichkeiten gibt.
Ich hoffe, dass die Demenz-Forschung in 10 Jahren...
auch Therapien gegen die Frontotemporalen Demenzen gefunden haben wird.
Persönliche Nachricht:
Liebe Spender*innen,
herzlichen Dank Ihnen für Ihre großzügigen Spenden, ohne die wir dieses Projekt nicht durchführen könnten. Wir sind Ihnen sehr dankbar für diese Unterstützung.
Foto: privat