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Untersuchung des Verlaufs der Alzheimer-Krankheit auf Synapsen-Ebene

Projektdetails:

Thematik: Ursachenforschung
Förderstatus:laufend
Art der Förderung:Early Career
Institution:Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), Institut für Genombiologie, Heidelberg
Projektleitung:Dr. Jennifer Heck
Laufzeit:01. Januar 2023 - 31. Dezember 2024
Fördersumme:49.993,00 Euro
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Was wird erforscht?

Die Alzheimer-Erkrankung ist die häufigste Form der Demenz. Bisher gibt es keine Heilung und nur begrenzte Therapiemöglichkeiten. Hauptmerkmal ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn, wodurch geistige Fähigkeiten unwiderruflich verloren gehen. Studien in frühen Alzheimer-Stadien haben jedoch eine unerwartet hohe Aktivität an den Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen, den Synapsen, gezeigt. Dem Verlust der Nervenzellen scheint demnach eine Überaktivität vorauszugehen, die zu schädlichem Zellstress führt. Um diese anfänglichen Prozesse besser zu verstehen, wird Dr. Jennifer Heck vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg den Verlauf der Alzheimer-Krankheit auf Synapsenebene genauer erforschen.

Wie geht Dr. Heck dabei vor?

Das Forschungsteam um Dr. Heck wird Hirnproben von Alzheimer-Patient*innen im frühen und späten Stadium untersuchen. Die Ergebnisse werden mit Hirnproben von gesunden Menschen verglichen. Dazu werden alle Proteine in einem speziellen Verfahren untersucht. Um Rückschlüsse auf lokale Veränderungen an den Synapsen ziehen zu können, werden die Hirnproben mittels Hochgeschwindigkeits-Zentrifugation in ihre Bestandteile aufgetrennt. Dann werden die Synapsen isoliert und mit hoher Präzision analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dann mit Hilfe von neuester Technologie für die Hochdurchsatz-Bildgebung erneut im Hirngewebe gemessen.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Ziel der Studie ist es, eine Art Karte zur räumlichen und zeitlichen Entwicklung der Alzheimer-Erkrankung zu erstellen. Diese soll dazu dienen, kritische Ereignisse frühzeitig zu erkennen, die zum Beispiel den nächsten pathologischen Entwicklungsschritt ankündigen. Dadurch kann der Weg für verbesserte therapeutische Strategien geebnet werden.

Wofür werden die Fördermittel verwendet?

Von den Fördermitteln werden Gehälter finanziert (24.253 Euro), Labormaterialien wie Antikörper (10.200 Euro) und Dienstleistungen wie Protein-Analysen (15.540 Euro).

Sehen Sie sich die Videobotschaft von Dr. Heck an.


Steckbrief:

Dr. Jennifer Heck

Jahrgang:
1988
In der Demenz-Forschung seit:
2022
Geburtsort:
Magdeburg
Familienstand:
verheiratet

Hobbys:
Fotografie, Grafik Design, Zeichnen, Handwerken, Volleyball, Gaming

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Ich bin Alzheimer-Forscherin, weil…

wahrscheinlich keine andere neurodegenerative Erkrankung so intensiv erforscht aber zugleich so wenig verstanden ist. Daher ist insbesondere die Grundlagenforschung entscheidend für neue Präventions- oder Therapieansätze. Tatsächlich bin ich ganz neu in der Alzheimer-Forschung. Bisher habe ich an Grundlagen für die Informationsverarbeitung und -speicherung im Gehirn gearbeitet. Mit diesem Projekt und mit der Unterstützung der AFI möchte ich mein neurowissenschaftliches Wissen auf die Alzheimer-Forschung anwenden und erweitern.

Mein Forschungsprojekt ist besonders aussichtsreich, weil…

mit den angewendeten Methoden die räumliche Verteilung von Signalmolekülen innerhalb der Nervenzellen und über den zeitlichen Verlauf der Alzheimererkrankung in ihrer Vielzahl erfasst werden können. Diese Informationen bleiben in bisherigen Analysen oft verborgen, sind aber entscheidend, um krankhafte Abläufe auf Zellebene besser zu verstehen und neue therapierelevante Ereignisse zu identifizieren.

Ich hoffe, dass die Alzheimer-Forschung in 10 Jahren…

eine bessere Klassifizierung der Alzheimer-Erkrankung ermöglicht. Ein großes Problem in der Diagnose und Behandlung liegt in der Diversität der Krankheit. Eine bessere Charakterisierung hinsichtlich unterschiedlicher Krankheitsbilder würde dann auch eine gezieltere (patientenspezifische) Erkennung und Behandlung fördern.

Persönliche Nachricht:

Private Forschungsförderung ist eine unentbehrliche Ressource in allen Bereichen der Wissenschaft und Forschung. Insbesondere die Förderung von Pilotprojekten bietet jungen Wissenschaftler*innen eine wertvolle Möglichkeit, ihre Forschungsideen unabhängig umzusetzen. Auf diese Weise bleiben fachübergreifende und innovative Ideen nicht nur Überlegungen, sondern werden zu wissenschaftlichen Erkenntnissen mit dem Potential für neue Therapie- und Diagnoseansätze. Liebe Spenderinnen und Spender, danke für Ihr Vertrauen in die Wissenschaft und Forschung.

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