Verbesserung der Gedächtnisleistung bei Alzheimer-Patienten durch TMS
Projektdetails:
Thematik: | Prävention und Therapie |
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Förderstatus: | abgeschlossen |
Art der Förderung: | Research |
Institution: | Universitätsklinikum Frankfurt Klinik für Psychiatrie |
Projektleitung: | Dr. David Prvulovic |
Laufzeit: | 01. November 2005 - 31. Oktober 2007 |
Fördersumme: | 43.000,00 Euro |

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Projektbeschreibung
Das wichtigste klinische Merkmal der Alzheimer-Demenz (AD) ist der fortschreitende Gedächtnisverlust. Bisher gibt es noch keine etablierte Therapie, durch die die Merkfähigkeit von Alzheimer-Patienten entscheidend verbessert werden kann. Daher ist es dringend notwendig, neue therapeutische Ansätze zu finden, welche die Gedächtnisdefizite bei AD mildern.
Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) wird in der neurowissenschaftlichen Forschung und in der Therapie psychiatrischer Erkrankungen seit fast zwanzig Jahren eingesetzt. Durch kurze magnetische Impulse wird durch die TMS elektrischer Strom in die Gehirnrinde (Cortex) erzeugt. Je nach den Eigenschaften der magnetischen Impulse kann die kortikale Aktivität entweder verringert oder gesteigert werden. Kürzlich wurden bei der Forschung im Bereich der TMS einige wichtige technische Fortschritte gemacht. Erstens wurde nachgewiesen, dass ein bestimmtes Stimulationsprotokoll (Theta-Burst-Stimulation) eine starke Steigerung der kortikalen Erregbarkeit bewirkt, wobei dieser Effekt bis zu einer Stunde nach der Stimulation anhält. Zweitens wurde eine neuartige TMS-Spule (H-Spule) entwickelt, mit deren Hilfe tiefe Strukturen des Gehirns stimuliert werden können. Zusammengenommen ermöglichen diese beiden technischen Innovationen die wirkungsvolle Anregung von Gehirnregionen, die besonders wichtig für die Gedächtnisfunktionen sind und die durch pathologische Prozesse bei AD stark geschädigt sind.
In dieser Studie von Dr. David Prvulovic und seiner Gruppe soll die mögliche positive Wirkung der TMS auf die beeinträchtigten Gedächtnisfunktionen bei AD untersucht werden. Sie stellen die Hypothese auf, dass die Anwendung der Theta-Burst-Stimulation-TMS auf verschiedene Gehirnstrukturen die Gedächtnisfunktionen von Alzheimer-Patienten verbessern könnte und dass die TMS die pathologischen elektroenzephalographischen Aktivitätsmuster während der Gedächtnisverarbeitung bei Alzheimer-Patienten günstig beeinflussen könnte. Vermutlich wird nur eine vorübergehende Wirkung (im Minuten- oder Stundenbereich) erzielt. Wenn durch diese Studie jedoch eine positive Wirkung der TMS auf die Gedächtnisfunktion bei AD nachgewiesen wird, könnte diese positive Wirkung in weiteren Studien durch Feinabstimmung der TMS-Parameter noch weiter verbessert und verlängert werden.
Abschlussbericht
Es wurde eine neue, besonders effektive Form der transkraniellen Magnetstimulation (so genannte Theta Burst Stimulation, TBS) verwendet, um durch Stimulation von verschiedenen Hirnarealen, die bei Gedächtnisprozessen eine Rolle spielen, einen Effekt auf die Gedächtnisleistung bei gesunden Kontrollprobanden sowie bei Patienten mit einer Alzheimer Demenz zu prüfen.
Die TBS wurde generell nicht gut vertragen und wurde im Verlauf der Studie durch eine klassische und gut verträgliche Form der Magnetstimulation ersetzt. Keine der Stimulationsformen führte zu einer Verbesserung der Leistung in verschiedenen Gedächtnisaufgaben bei gesunden Kontrollen oder Alzheimer Patienten.
Die Ergebnisse unserer Studie legen nahe, dass die verwendeten Protokolle der Magnetstimulation nicht geeignet sind, um positive Effekte auf das Arbeits- oder Langzeitgedächtnis auszuüben